Wieso geht mein Vertrag 2 Jahre lang und kann ich ihn überhaupt kündigen?

7 Antworten

Hast Du den Folgevertrag vor Ablauf der Befristung für August unterschrieben? Im Folgevertrag wurde keine Befristung vereinbart und Du hast jetzt, nachträglich eine Befristung bekommen? Mit welchem Datum hat der AG unterschrieben?

Falls der Folgevertrag nach Ablauf der Befristung mit aktuellem Datum unterschrieben wurde, hattest Du sowieso einen unbefristeten Arbeitsvertrag, selbst wenn dort ein "Beendigungsdatum" festgelegt gewesen wäre, also eine "Befristung" vorgelegen hätte.

Hast Du also einen unbefristeten Arbeitsvertrag und man legt Dir nachträglich eine Befristung vor, ist die Makulatur.

Was steht denn in der "neuen Befristung" für ein Beendigungsdatum? Ist der Vertrag mit oder ohne Sachgrund? Steht hier etwas zur Kündigungsfrist oder im Folgevertrag nach der ersten Befristung? Findet ein Tarifvertrag Anwendung?

Momentan kann ich Dir keine verbindliche Auskunft geben, da für mich noch einige Fragen offen sind und ich nicht weiß, ob Du befristet oder unbefristet beschäftigt bist.

Sollte allerdings ein unbefristetes Arbeitsverhältnis gelten und kein Tarifvertrag Anwendung finden, hast Du die gesetzliche Kündigungsfrist nach § 622 Abs. 1 BGB.

Hast Du eine gültige Befristung ohne Kündigungsvereinbarung, ist der Vertrag nicht ordentlich kündbar, er endet dann mit Erreichen des Beendigungsdatums/Zwecks. Da müsste Dein AG mit einem Aufhebungsvertrag (geht zu jedem beliebigen Termin) einverstanden sein.


Unodostres069 
Fragesteller
 15.09.2021, 08:43

Ne ich habe den Vertrag nach Ablauf der Befristung unterschrieben. Er lief ja zum 31. August und ich habe gestern unterschrieben.

Ja das ist mir auch ein Rätsel dass mir erst unbefristet und jetzt befristet bis 2023 steht.

Als Datum steht hier aber im Vertrag der 26.08.2021. Was ich sehr komisch finde.

Beendigungsdatum ist der 07.02.2023.

Wie meinst du das mit Sachgrund? Hier steht nur der Vertrag würde im gegenseitigem Einvernehmen verlängert. Und auch steht da das Arbeitsverhältnis endet mit Ablauf des 07.02.2023 ohne dass es einer vorhergehenden Kündigung bedarf.

Zur Kündigungsfrist steht in dem neuen Vertrag leider nichts.

Ob das ein Tarifvertrag ist oder nicht weiß ich nicht. Ich finde das Wort Tarif weder im alten noch im neuen Vertrag.

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peterobm  15.09.2021, 08:54
@Unodostres069
Als Datum steht hier aber im Vertrag der 26.08.2021. Was ich sehr komisch finde.

clever, gestern war der 14.09. noch innerhalb der Befristung die Verlängerung

Vertragsunterzeichnung war vor Ablauf, laut Vertragsdatum, bei der Unterschrift kein aktuelles Datum??

dürfte befristet sein, nicht kündbar

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Unodostres069 
Fragesteller
 15.09.2021, 08:58
@peterobm

Ne kein Datum bei Unterschrift

Naja auf Zwang können die mich ja dort nicht behalten.

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Hexle2  15.09.2021, 09:00
@Unodostres069
Als Datum steht hier aber im Vertrag der 26.08.2021. Was ich sehr komisch finde.

Da hat der AG wohl gemerkt, dass eine Befristung vor Ablauf verlängert werden muss und den Vertrag "rückdatiert".

Hast Du jetzt nichts, womit Du belegen kannst, dass die Befristung nachträglich gemacht wurde?

Hast Du nach Ablauf der Befristung ohne Vertrag gearbeitet und jetzt diesen rückdatierten Vertrag unterschrieben? Dann haben sie Dich über den Tisch gezogen, mit aktuellem Datum wäre die Befristung nichtig und es wäre ein unbefristetes Arbeitsverhältnis entstanden.

Einen Betriebsrat gibt es wohl nicht, bei dem könnte man sich erkundigen, wann die Anhörung für die Verlängerung war.

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peterobm  15.09.2021, 09:00
@Unodostres069

das nicht, aber du kannst Entschädigungspflichtig sein, der AG präsentiert dir die Rechnung

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Unodostres069 
Fragesteller
 15.09.2021, 09:35
@peterobm

Muss mich entschuldigen, mir ist nämlich beim Lesen meines alten Vertrages ein Fehler unterlaufen. Nämlich steht dort, dass die gesetzliche Kündigungsfrist greift. Heißt ich hab kein Problem damit zum 15ten zu kündigen

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Das dein Vertrag befristet ist hat doch nichts mit deiner Kündigung zu tun. Die Befristung bezieht sich doch nur auf die maximale Länge des Vertrages. Kündigen kann man doch immer. Wahrscheinlich 1 Monat, je nachdem was in deinem Vertrag steht.

Ich hatte an dem Moment wo ich unterschrieben habe einen bitteren Beigeschmack bei der Sache gehabt

warum unterschreibt man dann? bei befristeten Verträgen ist es unüblich, dass da Kündigungsfristen enthalten sind, der läuft einfach zum Datum aus.

steht ein Grund der Befristung drin?

siehe Nr. 4

https://www.finanztip.de/befristeter-arbeitsvertrag/

ansonsten wäre nur noch ein Aufhebungsvertrag möglich


HarryXXX  15.09.2021, 08:18

Das ist bei studentischen Aushilfen durchaus üblich. Kündigen kann er trotzdem.

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Unodostres069 
Fragesteller
 15.09.2021, 08:22

Da steht nur das befristete Arbeitsverhältnis wird im gegenseitigem Einvernehmen verlängert.

Und ja wie hätte ich denn sonst handeln sollen? Wenn ich gezögert hätte dann würde der Vorgesetzte auch fragen wieso ich denn zöger und würde dann merken, dass ich vorhabe zu kündigen.

Außerdem wusste ich nicht wie das begründen müsste wenn ich nicht unterschreibe

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Du musst genau lesen was du wann unterschrieben hast.

Wenn die „Verlängerung“ die du unterschrieben hast keinen Sachgrund oder kein definiertes Enddatum hat dürfte das ein unbefristeter Arbeitsvertrag sein. Dann gelten entweder die vereinbarten Kündigungsfristen oder falls nichts angegeben ist die gesetzlichen Kündigungsfristen.

Sollte in dem Vertrag aber definitiv stehen das du nur für die zwei Jahre beschäftigt bist hast du einen befristeten Vertrag abgeschlossen. Dort gibt es keine grundsätzliche Kündigungsregelungen. Dort muss in dem Vertrag vereinbart werden ob du kündigen kannst und wenn ja zu welchen Fristen. Wenn nichts steht kannst du den Vertrag nicht einseitig vor Ablauf beenden. Bzw du brauchst einen triftigen Grund der eine fristlose Kündigung rechtfertigen würde.

Ein Aufhebungsvertrag, also eine beidseitige Beendigung des Vertrages ist natürlich jederzeit möglich.


Unodostres069 
Fragesteller
 15.09.2021, 08:46

Und welche Gründe würden eine fristlose Kündigung rechtfertigen?

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JollySwgm  15.09.2021, 08:54
@Unodostres069

Halt die normalen Gründe wie zum Beispiel Diebstahl, Gewalttätigkeit, Lohnzeitbetrug usw. Also im Grunde eine Straftat gegen den Arbeitgeber oder Mitarbeiter.

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Unodostres069 
Fragesteller
 15.09.2021, 09:00
@JollySwgm

Ja Ok damit hab ich nix zutun. Ich will aber einfach so raus. Müsste ja möglich sein. Ich meine die können mich ja nicht auf Zwang behalten

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Unodostres069 
Fragesteller
 15.09.2021, 09:01
@JollySwgm

Und der neue Vertrag hat ein definiertes Enddatum

Aber weiß nciht was du mit Sachgrund meinst

Da steht nur verlängert I'm beiderseitigem einvernehmen

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JollySwgm  15.09.2021, 09:08
@Unodostres069

Ein Ausbildungsvertrag ist beispielsweise ein befristeter Arbeitsvertrag mit einer sachlichen Befristung.

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JollySwgm  15.09.2021, 09:09
@Unodostres069

Wenn keine Kündigungsfristen geregelt sind kannst du nicht vorzeitig kündigen. Dann kannst du nur den Vertrag mit einem Aufhebungsvertrag in gegenseitigem Einverständnis beenden.

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Unodostres069 
Fragesteller
 15.09.2021, 09:31
@JollySwgm

Ah sry ich hab jetzt in meinem alten Vertrag gelesen, dass die gesetzliche Kündigungsfrist greift. Heißt ich könnte 4 Wochen zum 15ten kündigen.

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https://rechtsanwalt-mieschala.de/kuendigung-befristeter-arbeitsvertrag/

Hier findest du einiges darüber.

Inwiefern das für Aushilfestätigkeiten geht, die nicht mal halbtags sind (?) , das weiss ich nicht. Einem in der Aushilfe sowas unteruzujubeln, ist schon krass. Aber da kann es sein, dass du Argumente juristischer Art auf deine Seite bekommst. Das weiss ich aber nicht.

Nun hast du zumindest eines gelernt: nix unterschreiben, was man nicht versteht, was nicht abgesprochen ist usw......

Das alles,w as vorher war, da hättest du dir den text sparen können, das ist Vergangenheit und bei der Bewertung vor einem Arbeitsgericht irrelevant.


Unodostres069 
Fragesteller
 15.09.2021, 08:14

Ja aber wie hätte ich denn sonst in der Situation handeln sollen? Der Vorgesetzte saß direkt vor mir und wenn ich gesagt hätte ne ich unterschreib nicht dann hätte er wahrscheinlich was geahnt

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Elizabeth2  15.09.2021, 08:17
@Unodostres069

Irrelevant, was du da sagst, das hat keine Bewertung vor Gericht. Du bist eigenverantwortlich für deine Unterschrift, Befindlichkeiten jeglicher Art sind eine Entschuldigung für dich, aber hat mit der Sache nichts zu tun.

Erkundige dich bitte genauer, wie gesagt: mit Aushilfsjobs mag das anders sein, mit der Art, dich so über den Tisch gezogen zu haben, kann vielleicht auch sittenwidrig sein.

Ich habe dir nur den Link geschickt, weil irrtümlich viele glauben, dass nur der Arbeitgeber an die 2 jahre gebunden sind.

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HarryXXX  15.09.2021, 08:21

Das ist nicht krass, sondern üblich. Maximal setzt man die Befristung auf Ende Studium.

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