Wie wirkt sich Ihre Fähigkeit zu verhandeln auf Ihren Alltag aus?

...ich das beruflich im Kundengespräch in einer großen Krankenkasse brauchte. Aber auch jetzt im Ruhestand ist das oft hilfreich.

Ich habe gelernt, einen Perspektivwechsel vorzunehmen - das heißt, ich versuche, mich in meinen Gesprächspartner hinein zu versetzen, seine Erwartungen zu verstehen. Wenn jemand ein Problem hat, mache ich es zu meinem und versuche es zu lösen.

Gerade bei unseren Kunden - oft schwer kranke Versicherte oder Eltern von kranken Kindern - war neben fachlicher Kompetenz Empathie und Einfühlungsvermögen gefragt.

War ich anderer Meinung, habe ich nicht widersprochen, sondern sendete statt dessen Ich-Botschaften. Konnte ich einen Wunsch nicht erfüllen, suchte ich nach Alternativen.

Beschwerte sich jemand, nahm ich es nicht persönlich, sondern ging davon aus, dass er nicht mit mir ein Problem hatte, sondern mit dem System, den Gesetzen, den Umständen, den Ärzten...

Aber wenn jemand sich bedankte, wenn sich jemand lobend äußerte, nahm ich das stets sehr persönlich :-)

Salue

Ja sehr. Wenn man zudem die Fähigkeit mitbringt, sich in den Gegenüber zu versetzen und dessen Denken zu verstehen, dann ist es pefekt.

Man sieht so, wo die Ängste und Sorgen liegen. Jetzt kann man, unter Berücksichtigung der eigenen Verhandlungsgrenzen, konkret die richtigen Worte wählen und zielführend verhandeln.

Tellensohn

Verhandeln ist immer gut, man darf es nur nicht übertreiben.