Wie stehst du zu hohen Tierarzt-Kosten am Lebensende von deinem Familienmitglied?


05.09.2023, 23:56

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Nun habe ich wieder so einen Fall. Meine wunderbare, kuschelige Westi-Mix-Hündin (11 Jahre alt, 9 Jahre bei mir) hat ein Geschwür einer Zitze, so groß wie ein kleines Hühnerei.

Zuvor geschwollene Zitzen, in der Tierklinik untersucht mit Ultraschall und Verkauf von Antibiotika: 160€ teuer. Es wäre noch teurer gewesen, ich hatte aber nur 160€ dabei.

Ein paar Wochen später (vermeintlich) Eiter aus allen Zitzen. Haus-Tierarzt erkannte das als Schein-Schwangerschaft und verkaufte ein Medikament. Preis weiß ich nicht mehr, war angemessen. Irgendwas um 50€

Zum Haus-Tiarzt wegen des Geschwürs. Muss operiert werden, aber er operiert nicht mehr. 0€.

Zu einem dritten Tierarzt, der operiert. Hündin vorgestellt, OP-Termin bekommen 0€.

Nach den Kosten der OP gefragt. Arzt empfahl eine Kastration (900€), die Entfernung des Geschwürs 400€.

OP-Termin am Empfang geben lassen, da wuchs das Geschwür in 5 Minuten auf 600€ („der Arzt kennt die Kosten nicht“).

Keine Frage, dass ich für mein Hundemädchen alles tun würde, aber ich werde den Verdacht nicht los, abgezockt zu werden.

8 Antworten

Bei meiner Hündin war nichts mehr groß zu retten, die Knochen haben nicht mitgespielt und daran, das sie kein Gefühl und keine Kraft mehr hatte konnten auch Schmerzmittel nichts ändern.

Da hatte meine eine Tierärztin dann den Vorschlag gemacht, den Hund noch auf den Kopf zu stellen, Zähne in Narkose machen und wollte jeden Monat ne Spritze für 160€ verkaufen, mit ungewissem Erfolg.
Hab dann eine Zweitmeinung eingeholt und naja, seit letzer Woche sind wir ohne Hund, natürlich hätte man noch 100 Sachen untersuchen können aber das hätte eben nichts am Alter und den Knochen ändern können. Die Zähne fand die 2. Tierärztin übrigens für das Alter noch ganz toll, nur etwas Zahnstein ganz oben an den Fangzähnen und ganz hinten.

Da hat man aber als "Patientenbesitzer" noch ein Mitspracherecht und wenn ich der Ansicht bin, das ein 14 Jahre alter Schäferhund nichtmehr als Melkkuh und Laborratte herhalten muss dann ist das so.


10tel 
Fragesteller
 05.09.2023, 22:01

Danke für deinen Bericht. Ich will ihn nicht kommentieren und bin gespannt auf weitere Erfahrungen.

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Achwasweissich  05.09.2023, 22:50
@10tel

Du musst nicht kommentieren, das hat mein Umfeld im letzten halben Jahr wo es immer schlechter ging mehr als ausreichend getan. Ob du nun auf der "das war aber auch Zeit, sie war so frustriert" oder auf der "man muss alles irgendwie mögliche tun bis zu allerletzt" Seite stehst. Am Ende ist es egal, die Tierärztin und ich haben entschieden und es ist vorbei.

Bei Aussicht auf Heilung und ein noch eimermaßen langes Leben is es nochmal was GANZ anderes...

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Finja784  05.09.2023, 23:02

So ist dass immer.Mein Neffe hatte einen Dalamatiner, er war todkrank und erst drei Jahre alt.Dass Tier hat sehr viel durchmachen müssen und er war ständig in der Tierklinik, es gab nichts was der Hund nicht hatte.Immer wieder wurden neue Baustellen aufgemacht, bis mein Neffe sagte, der Hund ist todkrank und leidet nur, man soll ihn doch einschläfern.Dass haben sie aber abgelehnt.Darauf sagte er, ich kann es nicht mehr bezahlen, die Kosten beliefen sich schon über drei tausend Euro,ewig lang wurde dann rumgemacht,er soll es sich überlegen.Er bestand auf die Einschläferung,und erst dann haben sie es getan.Diese Klinik war nur auf Profit aus das Leiden des Tieres war egal.Ja dafür sind Tierklinken oft bekannt.Ich weiß auch noch andere Fälle,aber es gibt sicherlich auch Tierbesitzerndenen geholfen wurde.Ich habe meine Hündin gestern verloren,in der Notaufnahme wurde ich abgewiesen ich soll in eine Tierklinik fahren.Das kam für mich nicht in Frage,sie war sehr krank,bin dann am Wochenende noch zu einen Tierarzt, der sagte er schläfert sie nicht ein, sie ist noch da und aktiv,sie bekam alle ihre Medikamente abgesetzt, bekam drei Spritzen,und sechs Spritzen zum injizieren für das Wochenende.Sie ist gestern nur rastlos den ganzen Morgen umhergelaufen und hat geweint, es war so schrecklich dass ich es nicht ertragen konnte,nachmittags haben wir darauf bestanden, dass der TA sie einschläfert.Die Kosten sind hoch, Blutbild Wochenendzuschlag Spritzen usw.Er meinte man hat es versucht.Ja das hat man, aber was ist bei herausgekommen?Nichts!Das Tier hat unnötig leiden müssen.Ich bin so fassungslos.Die große Rechnung kommt noch.Aber was macht man, wenn er dass Tier nicht einschläfert.Nur du selber kennst dein Tier und du entscheidest.Du musst ja schließlich auch die Rechnung bezahlen.Man liebt sein Tier und hofft, dass es besser wird, aber wenn die Zeit gekommen ist kann auch der beste TA oder die Tierkliniken nichts daran ändern.Leider stehen Tiere oft nicht an erster Stelle, sondern nur der Profit und dass ist traurig.

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Unsere Katze war vor 3 Jahren so schlecht dran, dass die Tierklinik ihr höchstens Tage bis Wochen mit starken Medikamenten gegeben haben.

Sie lebt noch. Gerade momentan ist es wieder schwieriger, aber allgemein geht es ihr okay. Ist halt alt und nicht mehr so quirlig.

Und ja, wir zahlen seither sehr viel, immer wieder. Aber sie ist eben ein Familienmitglied und solange es nicht so ist, dass sie einfach unnötig leidet, zahlen wir es.

Aber wir informieren uns auch und sind an verschiedenen Orten für verschiedene Meinungen und Untersuchungen. Unnötige Sachen bekommt sie nicht verschrieben.


Finja784  05.09.2023, 23:13

Ja da hast du recht,ich hatte bis gestern 27 Jahre Hunde, die viel Geld gekostet haben und habe auch alles versucht was ging.Man liebt die Tiere und sie gehören zur Familie,so soll es ja auch sein.Man muss immer abwägen, ob die Behandlungen noch was bringen.Meine Hündin musste leiden, weil man sie erst noch drei Tage anders behandelte.Die Todesspritze wurde ihr nicht gegeben, erst gestern, weil ich darauf bestanden habe.Sie hatte sehr gelitten.

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Tierglueck  06.09.2023, 08:15
@Finja784

Sowas ist dann natürlich unnötig und traurig. Aber schön, dass ihr euch auch immer bemüht habt.

Mein Beileid

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Mein Meerschweinchen hat kaum mehr gefressen und an Gewicht verloren, was bei denen sehr schnell tödlich endet, ist 6,5 Jahre alt. Ich hab eine Zahn-OP durchführen lassen, von der Narkose ist er kaum wieder wach geworden. Ich musste ihn wochenlang alle 2 Stunden mit der Spritze füttern. Mit Verlaufsuntersuchungen und Kontrollröntgen etc. hab ich ca. 2000 Euro bezahlt. Das ist ein halbes Jahr her und es geht ihm sehr gut inzwischen. Ich würde es jederzeit wieder so machen. Wenn man sich ein Tier anschafft, hat man auch eine Verantwortung, sein Kind würde man auch zum Arzt bringen und nicht sterben lassen. Und leider sind die Kosten oft nicht so billig, deshalb muss man sich vorher überlegen, ob man sich Tiere anschafft.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

das ist so wie du es beschreibst, gang und gebe, und dagegen hilft nur sich selber beschäftigen mit seiner tierart und dem krankheitsbild, sonst ist man durch unwissen dem einfach ausgeliefert,

da ich die verletzungen des tierarztes leid war , mittlerweile kenn ich mich mit den gängisten dingen aus, was alles keine medizinisch, intensive praktische erfahrung bedürft,

also alles was nicht röntgen, ultraschall - bilder, operationen betrifft z.b

habe alle gängisten antibiotika zuhause, nämlich amoxiclav, doxycyclin und azithromycin, mehr braucht man nicht, um sofort reagieren zu können, wenn mal was ist

alles was operationen im einzelfall betrifft, muss man sich selber beschäftigen,

die können da leider einem das pferd erzählen, sicherlich gibt es haftung, aber wer will schon den weg gehen, a) gibt es kaum sachwert für die tiere als schadensersatz b) geht es nur selten um die approbation des tierarztes bei kleinen fehlern

wie weit die verantwortung finanziell geht, muss jeder selber entscheiden, die moralkeule bringen genügend leute, besonders tierärzte

denn mit solchen psychischen methoden verdient man gut geld,

man will ja nicht als tierquäler usw. da stehen,

grenzen selber finden, ich orientier mich gerne am sachwert vor gericht bei einem tier, aber am ende ist es auch eine emotionsentscheidung, und es gibt auch nie eine garantie auf heilung,

um noch auf die kosten zu kommen: so eine tierarztfachangestellte will eben auch 2000 brutoo minium im monat, mindestlohn, heisst rechne mal 3000-3500 brutto

das muss erstmalrein kommen im monat, und die haben ja meist 2-8 von denen,

es ist alles eine firma, ein unternehmen und da sind wie überall monatl. kosten, und IRGENDWER muss es bezahlen

bei manchen fällen macht man da mal ne ausnahme, und diese ausnahme, will ich dann gerne sein, aber dann sollte man das schon wissen, wo man die fäden zieht beim gespräch, und bei manchen geht halt garnix, die haben ihren preis, dazu kommt noch, das tierärzte rar werden und weniger zu früher, wenn dann natürlich jemand unwissendes reinkommt, das sind halt gute goldgruben, besonders tierhalter, die hochverantwortungsvoll sind/sein wollen ,geld haben , das ist wie überall nichts anderes ,typ einschätzen,

Wir wohnen in Andalusien und haben mittlerweile 4 ausgesetzte spanische Straßenhunde die niemand wollte und alle einen spanischen Ausweis haben. Hier in Spanien gibt es zum Glück keine Hundesteuer wie in Deutschland.

Die Tierarztkosen sind hier bedeutend niedriger als in Deutschland. Bei den älteren 3 (11Jahre, 8 Jahre und 6 Jahre) lassen 1x im Jahr wir als Vorsorge Ultraschalluntersuchungen machen lassen sowie das große Blutbild durch PCR-Test wegen der Mittelmeerkrankheiten und haben dafür insgesamt nur € 280,00 bezahlt.

Unsere Jüngste 3Jahre alt hat Leishmaniose und es wird alle 6 Monaten das Blut für einen PCR-Test abgenommen und wir bezahlen dafür ca. € 100,00. Da Spezialfutter (mit wenig Purinen) für sie nehmen wir immer aus DE mit, da es das hier nicht gibt.

Bei unserem 6 Jahre alten Border Collie-Mix wurde in DE vor 2 Jahre Annaplasmose diagnostiziert, für die Blutuntersuchung und Medikamente haben wir € 480,00 bezahlt. Bei unserem Tierarzt hier in Spanien wird auch alle 6 Monate das Blut untersucht und kostet € 100,00. Das ist ein großer Unterschied zu DE.

Bei unserem Podencojunge wurde wie wir vermutet haben, nach einer Spezialuntersuchung an der Uni-Tierklinik in Leipzig festgestellt, daß er taub ist. Diese Untersuchung hat € 750,00 gekostet. Da bei dieser Untersuchung ein weißer Fleck auf der Lunge festestellt wurde, waren nach 2 Monaten für die Nachuntersuchung in der Tierklinik Duisburg noch einmal € 750,00 fällig.

Diese Woche wurde bei unserem Podencojungen eine stark entzündeten Hautknubbel entfernt und mußte mit 4 Klammern geklammert werden. Für diese OP haben wir mit Medikamenten für danach € 150,00 bezahlt.

In Deutschland haben wir für unsere zwischenzeitlich verstorbenen 5 Katzen damals bedeutetnd mehr an Tierarztkosten bezahlt.

Wir würden alles erdenklich für die Gesundheit unserer Hunde unternehmen, da wir sie seh lieben und uns sehr wichtig sind.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Noch 3 spanische Straßenhunde, da unsere Ayla verstorben ist