Wie sieht die Valenzstrichfomel von Ammoniumhydroxid aus?
2 Antworten
Ammoniumhydroxid ist keine reale Verbindung, weil man sie nicht herstellen kann. Sie würde aus den Ionen NH₄⁺ und OH¯ bestehen, die irgendeine Art von Salzgitter bilden sollten. Aber leider geht das nicht, weil NH₄⁺ als Säure zu stark ist und ein H⁺ auf die starke Base OH¯ überträgt, und man landet also bei NH₃+H₂O.
Solche „Ammoniakhydrate“ NH₃⋅H₂O und NH₃⋅2H₂O lassen sich tatsächlich herstellen, sie bestehen aber nicht aus Ionen, sondern aus NH₃- und H₂O-Molekülen, die über Wasserstoffbrücken miteinander verknüpft sind. Als Festkörper sind sie nur bei tiefen Temperaturen (≈−80 °C) beständig, sie schmelzen knapp unter dem Schmelzpunkt von NH₃ und sind dann einfach nur sehr konzentrierte Lösungen von Ammoniak in Wasser.
In wäßriger Lösung liegt Ammoniak gewöhnlich als Molekül vor, nur ein sehr kleiner Teil reagiert mit dem Wasser in einer Gleichgewichtsreaktion zu NH₄⁺ und OH¯. Dieser Anteil ist aber konzentrationsabhängig; für einigermaßen alltägliche Konzentrationen liegt der Anteil bei ≈1%, aber er steigt mit der Verdünnung: In sehr verdünnten Lösungen ⪅ 10¯⁶ mol/l liegt das Gleichgewicht so weit auf der Seite von NH₄⁺, daß praktisch vollständige Ionisation vorliegt. Das ist also die beste Approximation an „Ammoniumhydroxid“ die wirklich machbar ist, aber man bezahlt das damit, daß die Lösung sehr verdünnt ist und kaum noch Ammoniak enthält.
hüstel...den Stoff gibt es nicht!
Man kann Ammoniak (NH3) zeichnen, oder das AmmoniumIon [NH4(+)].