Wie schwer war es nach der Kriegszeit (2 Weltkrieg) Einen Job zu finden oder eine Ausbildung?

Das Ergebnis basiert auf 11 Abstimmungen

Es war extrem schwer ja 73%
Papalapap Ausrede ....Natürlich war es möglich 27%
Man brauchte damals extrem Glück 0%

5 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Es war extrem schwer ja

Hallo! Das ist eine interessante Frage, die sich nicht so einfach beantworten lässt. Die Situation in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg war sehr kompliziert und unterschiedlich, je nachdem, in welcher Region und in welcher Branche man lebte und arbeitete.

Deutschland war nach dem Krieg in vier Besatzungszonen aufgeteilt, die von den USA, Großbritannien, Frankreich und der Sowjetunion verwaltet wurden. Die Zonen hatten unterschiedliche politische und wirtschaftliche Systeme und Bedingungen. Die Sowjetzone wurde später zur DDR, die anderen drei Zonen zur BRD.

Die deutsche Wirtschaft war nach dem Krieg stark zerstört und musste wieder aufgebaut werden. Viele Fabriken waren beschädigt oder demontiert worden, viele Arbeitskräfte waren gefallen oder gefangen genommen worden. Es gab auch Millionen von Flüchtlingen und Vertriebenen aus den ehemaligen deutschen Gebieten im Osten, die eine neue Heimat und Arbeit suchten.

Die Alliierten hatten zunächst eine Politik der Entmilitarisierung, Demokratisierung und Entnazifizierung Deutschlands verfolgt, die auch eine Beschränkung der Industrieproduktion beinhaltete. Erst ab 1947 änderte sich diese Politik zugunsten eines Wiederaufbaus und einer Integration Deutschlands in den europäischen Markt. Der Marshallplan bot finanzielle und technische Hilfe für Westdeutschland an, während die Sowjetunion ihre eigene Wirtschaftsunion mit Ostdeutschland und anderen sozialistischen Staaten gründete.

Die Arbeitslosigkeit war in den ersten Jahren nach dem Krieg sehr hoch, vor allem in den Städten, die stark bombardiert worden waren. Viele Menschen mussten sich mit Gelegenheitsjobs oder Schwarzarbeit über Wasser halten. Andere versuchten, eine Ausbildung oder ein Studium zu beginnen oder fortzusetzen, was oft schwierig war wegen der Zerstörung der Schulen und Universitäten, der politischen Säuberungen und der ideologischen Kontrolle.

Mit der Zeit verbesserte sich die Lage jedoch allmählich. Die Wirtschaft erholte sich dank der steigenden Nachfrage nach deutschen Gütern im In- und Ausland. Die Arbeitslosigkeit sank und die Löhne stiegen. Es gab auch mehr Möglichkeiten für Bildung und Qualifizierung, vor allem für junge Menschen. Die sogenannte Wirtschaftswunderzeit begann in den 1950er Jahren in Westdeutschland und etwas später auch in Ostdeutschland.

Natürlich gab es auch große Unterschiede zwischen den einzelnen Berufen und Branchen. Manche waren stärker vom Krieg betroffen als andere, manche profitierten mehr vom Wiederaufbau als andere. Auch das Geschlecht spielte eine Rolle: Während des Krieges hatten viele Frauen in der Industrie oder im öffentlichen Dienst gearbeitet, nach dem Krieg wurden sie oft wieder auf traditionelle Rollen verwiesen oder mussten mit geringeren Löhnen und Chancen zurechtkommen als Männer.

Es ist also schwer zu sagen, wie schwer es war, nach dem Krieg einen Job oder eine Ausbildung zu finden oder zu machen. Es hing von vielen Faktoren ab, wie zum Beispiel deiner Qualifikation, deiner Erfahrung, deinem Alter, deinem Geschlecht, deiner Region, deiner Branche und deinem Glück. Manche Menschen hatten es leichter als andere, manche hatten mehr Erfolg als andere.

Ich hoffe, das gibt dir einen Einblick in die Situation in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg. 😊

Es war extrem schwer ja

Schwer war es natürlich, aber möglich war es doch. Man muss sich ja überlegen, dass vieles zerbombt war - also Aufbau war überall angesagt. Die Mittel waren aber eher beschränkt, viele der Männer waren im Krieg getötet oder verwundet worden - also eher Mangelware.

Die Frauen aber im entsprechenden Alter, die schon die passende Ausbildung hatten, sollten da weniger Probleme gehabt haben. Blöd natürlich, wenn die Leute mitten im Krieg aufgewachsen sind - da war mit Ausbildung nicht so viel los. Meine Mutter hat den Krieg gerade ca. am Ende der Ausbildung erleben müssen, dann ging das eigentlich besser.

Da ging da aber eher um die Handwerks-Berufe und die Standard-Berufe im Büro, also nichts mit studierten Berufen und Manager-Jobs. Da dürfte die Lage sehr schwierig gewesen sein. War ja nichts da.

Schreckliche Zeit.

Es war extrem schwer ja

Meine Oma konnte die Schule nicht beenden wegen Kriegsende. Unter der Besatzung und in der Nachkriegszeit war sie mit Überleben beschäftigt: Hilfsarbeiten unter Aufsicht der Soldaten, Garten- und Feldarbeit, um genug zum Essen zu haben. Dann war sie irgendwann 18 und das erste Kind kam. Sie bekam dann eine Arbeit am Fließband in einer Fabrik, die man auch ohne Ausbildung machen konnte. Dann das zweite, dritte Kind, weiter teilweise Selbstversorgerhaushalt mit Garten und Kleinvieh, Fabrik 10 h am Tag - wo hätte da eine Ausbildung noch reinpassen sollen?

Theoretisch war es schon möglich, aber bei vielen Menschen ist halt die Notwendigkeit des Überlebens, Wiederaufbaus dazwischen gekommen.

Meine Oma ist bis heute stolz darauf, dass jedes ihrer sieben Kinder eine Lehre oder Ausbildung abgeschlossen hat,gerade, weil es ihr verwehrt gewesen ist.

Es war extrem schwer ja

Eine Frau musste damals von ihrem Mann die Erlaubnis bekommen, arbeiten zu dürfen.

nach dem Krieg hatten viele auch keine Ausbildung, denn im Krieg konnte man nur schwer eine machen