Wie Motorschutzschalter einstellen?
Hallo Leute, habe hier einen Schraubenkompressor mit E-Motor betrieben.
Der E-Motor hat 5,5 kW, das Typenschild seht ihr im Bild.
Wie müsste der Motorschutzschalter eingestellt sein?
4 Antworten
Elektromotoren (sowohl Gleich- als auch Wechselstrommotoren) haben einen hohen Einschaltstrom, weil für das Beschleunigen der drehenden Schwungmasse auf Nenndrehzahl mehr Leistung und damit mehr Strom als für das Halten der Drehzahl nötig ist.
Dieser Anteil des Einschaltstroms wird als Anlaufstrom bezeichnet.
Ein erhöhter Strom fließt bis zum Erreichen der stationären Drehzahl; je nach Größe des Motors, Schwungmasse und Last kann diese Zeit zwischen Sekundenbruchteilen und vielen Sekunden liegen.
Als Einschaltstrom bezeichnet man den elektrischen Strom, der unmittelbar nach dem Einschalten eines elektrischen Verbrauchers fließt.
Er unterscheidet sich vom Nennstrom und muss bei der Auslegung elektrischer Betriebsmittel, wie Schalter, Sicherungen, Relais usw. berücksichtigt werden, da er ein Vielfaches des später fließenden Nennstromes betragen kann.
Seiten dazu .
Oft hat sich das Problem dann dadurch erledigt, dass der Einschaltstrom bei warmgefahrenem Motor runtergeht, weil sich die Widerstände des "Kupferbergwerks" ausreichend erhöht haben und die Sicherung zufrieden ist.
Seit wann kann man Sicherungen festhalten und so vor dem Auslösen bewahren?
Soweit ich das kenne, ist das magnetische Hebelsystem innerhalb von Leitungsschutzschaltern so aufgebaut, dass der Stromweg immer getrennt wird, egal, ob der Schalthebel mechanisch blockiert ist oder nicht.
Klingt logisch, ich meine aber, dass das bei meinen alten, geschraubten Automaten öfter mal funktioniert hat, kann mich aber auch täuschen.
Nein, auch diese waren schon so konzipiert.
Hintergrund war, dass bei weiterhin bestehendem Kurzschluss der Automat auch beim nächsten Einschalten wieder sofort auslösen muss, auch wenn die Person den Knopf immer noch drückt.
Im Zweifel stellst du ihn einfach auf den Nennstrom ein, der für deinen Motor vorgegeben ist. In deinem Fall wäre das 7,65 A, zumindest bei einer Dreiecksschaltung und einem Drehstromanschluss. So viel habe ich zumindest über Google herausgefunden. Aber ich bin kein Elektriker, daher solltest du im Zweifelsfall eher mal bei einem Fachmann nachfragen.
Kommt drauf an, wo der Motorschutzschalter in die Schaltung integriert ist. Grundsätzlich stellt man den Nennstrom ein (hier wären das im Dreiecksbetrieb 7,65 A).
Wird der Motor aber in Stern-Dreieck-Schaltung betrieben und der Motorschutzschalter befindet sich zwischen Hauptschütz und Motor (U1, V1, W1), so muss der 0,58-fache Wert (1 : √3) eingestellt werden, also 4,437 A.
Ich hänge mal ein Bild aus einer IHK-Prüfung an.
würde mal sagen auf den nennstrom deines motors.
bei 400v drehstromanschluß und dreieckschaltung wären das dann 7,65A
Tja, so ist das, und der gestresste Heimwerker muss oftmals vor dem Einschalten einer zu dicken Maschine von seiner Frau die 16A- Sicherung festhalten lassen, bis das Gerät hochgelaufen ist.