Wie kann man gerecht erben?
Hi,
folgende Situation:
Meine Großeltern haben ihr Haus an ihren Sohn (Meinen Onkel) überschrieben. Ich vermute seine 2 Geschwister (darunter mein Vater) haben -wie früher üblich- eine Verzichtserklärung unterschrieben und sind mit einer -im Verhältnis zum Wert des Hauses- sehr niedrigen Summe ausbezahlt worden.
Da meinem Onkel mit neuer Freundin (bringt 3 Kinder mit) jetzt das Haus im Wert von ca. 1,5 Mio Euro gehört und bei einer Hochzeit alles an die Kinder der neuen Freundin ginge -sofern nicht anders festgehalten- stelle ich mir die Frage ob das gerecht ist oder ob seine Geschwister früher zu wenig bekommen haben?
Meine Frage ist eigentlich wie man hier erbtechnisch korrekt vorgehen würde? Hätte man das Haus damals schätzen lassen müssen und die Summen durch 3 teilen? Erscheint mir unrealistisch dass jemand diese Summe aufbringen kann ohne das Haus verkaufen zu müssen. Sollte man jetzt nochmal zum Notar und zumindest festhalten, dass das Haus nicht an die 3 "neuen" Kinder der Familie geht falls es mal soweit kommen sollte, sondern unter den anderen Enkeln aufgeteilt wird?
Ich möchte nicht den Anschein erregen, ich wäre auf das Erbe aus - Ich möchte nur wissen wie man hier richtig vorgegangen wäre, da mir das Erbe so nicht wirklich fair vorkommt. Ich hoffe es gibt ein paar Spezialisten die mir erklären können wie man richtig vorgegangen wäre.
7 Antworten
Gerechtigkeitsempfinden ist nicht gleich Recht.
Deine Eltern haben das Haus an ihren einen Sohn überschrieben und die Geschwister abgefunden.
Das ist eine zweifelsfreie, abgesicherte Rechtsposition für alle, die sich nicht zurückdrehen lässt.
Mit der Übernahme des Hauses ist ja nicht nur Vermögenszuwachs verbunden, sondern auch ein gewisses Maß an Verantwortung, die wiederum mit diversen Kosten einhergeht. So ein Haus will instandgehalten werden. Der Staat will Steuern, die Gemeinde eventuell sowas wie eine Beteiligung an den Sanierungskosten der Straße vor dem Haus. Versicherungen müssen bezahlt werden. Zeit, Geld, Energie - all das muss in eine Immobilie fließen, damit sie zumindest ihren Wert behält!
Wenn zwei von drei Geschwistern nicht bereit sind, das auf sich zu nehmen, die dritte Person aber schon, und wenn sie dann zu dritt eine Lösung finden, mit der sie in dem Moment, wo es ansteht, alle zufrieden sind, ist das völlig okay. Ja, auch dann, wenn der Betrag, den die Geschwister ohne Immobilie erhalten, weniger als je 1/3 des aktuellen Marktwerts ist. Sie haben sich ja darauf geeinigt! Und da kann man dann auch nicht Jahre später, wenn die Immobilie durch Veränderungen am Markt eine starke Wertsteigerung erfahren hat, um die Ecke kommen und mehr Geld fordern.
Die Kinder der neuen Partnerin erben übrigens nur, wenn diese Partnerin vorher deinen Onkel beerbt und ihre Kinder wiederum sie beerben.
Oder er ein entsprechendes Testament errichtet, dann können die Kinder auch erben. Mit dem Freibetrag wie leibliche Kinder durch Eheschließung mit deren Mutter.
Korrekt ist, das deinen Großeltern das Haus gehörte und sie es, bis auf Pflichtteile, endsprechend ihren Vorstellungen vereerben können wie sie wollen...
Das Haus wurde an ein Kind überschrieben. Das können die Eltern machen. Es ist ihr Vermögen.
Wie der Wert einer Immobilie ermittelt wird, kann jeder selber festlegen.
Die Kinder von der neuen Frau erben nicht unbedingt. Wenn sie vor ihm stirbt, dann gilt die gesetzliche Erfolge. Es sei denn, der Onkel hat ein Testament gemacht und etwas anderes niedergeschrieben.
Ein Notar lohnt da jetzt nicht mehr. Besonders, da du als Enkel eh nichts zu sagen hast. Du erbst ja nicht.
Das Haus gehört jetzt deinem Onkel. Und er kann damit machen, was er will. Wenn er heiratet, dann erbt halt seine Frau alles, wenn er stirbt. Die Kinder kriegen nichts, falls nicht per Testament geregelt.
die Kinder der neuen Ehefrau würden dann erben, wenn ihre Mutter stirbt. Und das meinte der FS wohl.