Wie gehe ich mit schwierigen Kollegen um?

6 Antworten

Ich möchte nicht auf die einzelnen Punkte eingehen, eines was ich allgemein empfinde: weniger ist mehr auf der Arbeit. Weniger reden über privates, nicht über Kollegen und Vorgesetzte lästern oder überhaupt kommentieren. Small Talk und von mir aus bisschen drüber hinaus. Davon bin ich fest überzeugt und seit über 25 Jahren Berufsleben klappt das gut.

Jetzt, wo die Kollegin sich so exponiert hat, meide sie. Ja, Du hast keine Tür zum zumachen; meide sie dennoch, bis es sich etwas beruhigt hat; ich meine nicht passiv aggressiv meiden, einfach in Ruhe lassen.

Mach Dir Gedanken ob etwas davon stimmen könnte, was sie gesagt hat, aber lass es nicht allzu sehr an dich an.

"..Chef hat ne Fahne..." halte dich vor allem mit solchen Bemerkungen sehr zurück, selbst wenn man dessen Standarte schon von weitem riecht. Ansonsten weißt du jetzt, wie deine Kollegin tickt. Halte dich künftig bedeckt, Kollegen sind nicht gleich Freunde.

Halt dich von solchen Menschen eher fern oder reduzier deine Gespräche auf Geschäftliches. Sprich niemals über deinen Chef mit Gleichgestellten oder gar Untergebenen; Loyalität ist da das Thema.

Es ist nichts Unübliches, sich über gewisse Dinge oder Kollegen auch mal am Wochenende Gedanken zu machen. Es gibt immer mal Situationen, wo man in Ruhe nochmal oder überhaupt darüber nachdenkt und auch mit seinen Partnern oder Freunden darüber redet.

Was nun deine Kollegin angeht, hilft hier nur eine unmissverständliche Ansage. Sage ihr, wenn sie nichts Sinnvolles zu sagen hat, soll sie ihre dumme Lästerklappe halten. Und sie soll sich um ihr Leben kümmern, da hat sie sicher mehr als genug zu tun. Außerdem muss es offensichtlich auch sehr langweilig sein, wenn sie meint, sich Urteile über das Leben anderer herausnehmen zu können.

Sie muss merken, dass du ihr deutlich gegen ihr Schienbein trittst.

Aber wie kommt sie darauf, sich am Wochenende gedanken über mich zu machen?

Vielleicht weil Du ihr Anlass dazu gegeben hast und weil sie jemand ist, der sich und andere Menschen reflektiert?

Wie konnte es Dir nur passieren, dass Du ihr gegenüber von der Fahne des Chefs sprichst? Es klingt glaubwürdig, wenn sie meint, dass Du hinter dem Rücken schlecht über Menschen (über sie) sprichst.

Vermutlich redest Du gerne über andere Menschen - erzählst gerne Schlechtes - ohne viel nachzudenken. Und es fiel Dir bisher nicht auf, weil Du eben wenig selbstreflektiert bist.

Es gibt Themen, die ich nicht mit jedem bespreche. Vertrautheit und Vertrauen bestimmen mit, mit wem ich was bespreche. Kritisiere ich andere Menschen, sollte es mich nicht perplex machen, wenn auf einem mal ich in der Kritik stehe.

Ich überlege halt die ganze Zeit, ob ich wirklich so ein Mensch bin, wie sie es sagt. 

An ihrer Kritik ist etwas dran. Ihre Kritik macht nicht den Eindruck, dass sie das nur sagte, um Dich zu ärgern. So sieht sie Dich. Vielleicht willst Du nicht so sein, wie sie Dich sieht - aber so wirkst Du. Auch wenn Du Dich mit ihrer Kritik nicht wohl fühlst, was auch verständlich ist, so so kannst Du ihr auch dankbar sein, denn sie spiegelte Dich - was Dir mit mehr Selbstreflexion auch hätte selber auffallen können.

Nimm Dir ihre Kritik zu Herzen. Unterscheide den Kritikteil, der nun wirklich nicht der Realität entspricht. Stelle ihr - die von der Kritik abweichende - Deine Selbstwahr- nehmung dar. Denke in Ruhe darüber nach, wie Du so wirken kannst, wie Du bist. Und sei so, wie Du sein möchtest. Arbeite mehr an Dir und Deinem Auftreten, anstatt andere zu kritisieren. Den Splitter im Auge des Anderen zu sehen, ist immer einfacher, als den eigenen Balken zu entdecken.

Meine Regel: Mich darf jeder kritisieren, der mir hilft, meine Aufgaben zu erledigen.

Aber diese Regel gilt zuerst für mich. Deswegen bin ich etwas vorsichtig mit meiner Kritik an anderen Menschen.

avella1234 
Fragesteller
 07.02.2024, 08:34

Aber hat das nicht etwas mit respekt gegenüber den Mitmenschen zu tun? Klar, war diese Aussage vl nicht richtig von mir, das gebe ich ja auch offen zu. Aber gibt das ihr den Anlass mich so massiv anzugehen und mich so mit persönlichen Dingen zu konfrontieren?

Wir hatten tatsächlich vorher ein sehr vertrautes Verhältnis und war auch privat mir ihr unterwegs. Deswegen verstehe ich ihren Sinneswandel auch nicht. Ich habe auch nie schlecht über sie geredet. Warum auch? Es gab nie Anlass dazu.

Ich finde ihr Verhalten mir gegenüber übergriffig und respektlos. Sie meinte auch zu mir, dass ich als kind wahrscheinlich in die Tonne getreten worden bin. Findest du das berechtigte Kritik? Ich nicht!

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