Wie frage ich meinem Arzt nach Antidepressiva?
Hallo, ich bin weiblich und 17 Jahre alt. Ich leide schon seit ca. 2-3 Jahren an Depressionen, momentan wieder stärker. Ich komme momentan mit mir selber nicht mehr ganz klar und möchte es nun mal mit Antidepressiva versuchen. Nur ich weiß nicht wie ich meinen Hausarzt danach fragen soll. Jemand Erfahrung damit und kann mir vielleicht einen Tipp geben?
Danke schonmal im Voraus :)
14 Antworten
Gehe zu deine Hausarzt und schildere ihm deine Symptome. Er wird erste Abklärungen treffen und dich im Hinblick auf körperliche Ursachen für deine Beschwerden untersuchen. Erhärtet sich der Verdacht auf eine psychische Erkrankung wird er dich an einen Facharzt für Psychiatrie (Psychiater) überweisen.
Bis du dort einen Termin bekommst kann es dauern. Je nach Schwere der Symptome wird der Hausarzt die medikamentöse Therapie mittels Antidepressiva beginnen oder er erachtet die Wartezeit als zumutbar.
Bedenke, dass Antidepressiva keine Glückspillen sind. Diese Medikamente müssen über eine längere Zeit (mind. 6-8 Monate) täglich eingenommen werden und können vor allem zu Beginn der Behandlung zahlreiche/starke Nebenwirkungen haben. Viele Nebenwirkungen gehen nach einigen Wochen vorüber, doch einige sehr unliebsame (wie z.B. das Schwitzen oder die sexuellen Funktionsstörungen) bleiben während der gesamten Einnahmedauer bestehen. Zudem tritt die Wirkung nicht unmittelbar auf. Antidepressiva müssen über mind. 2-5 Wochen konsumiert werden bevor sich die Wirksamkeit beurteilen lässt... und die lässt häufig zu Wünschen übrig bzw. wirken diese Medikamente bei weitem nicht bei allen Personen. Kurz: Antidepressiva können ab einer gewissen stärke der Depression einfach das kleinere Übel sein.
Bedenke ebenfalls, dass Antidepressiva nicht heilen können. Sie unterdrücken im Idealfall "lediglich" die Symptome (was schon mal ein Segen ist). Umso wichtiger ist es, eine längere und intensive Psychotherapie zu machen. Ich meine damit eine richtige Psychotherapie nach einem Konzept (z.B. Verhaltenstherapie oder Psychoanalyse) und nicht das Gespräch beim Arzt der einfach Medikamente verschreibt.
Eine Übersicht mit Fachinformationen über sämtliche Antidepressiva und weitere depressionsrelevanten Medikamente findest du hier. Mit Abstand am häufigsten werden jene aus der Gruppe der SSRI/SNRI verwendet.
Mache erst Mal einen Termin bei deinem Hausarzt und spreche mit ihm über dein momentanes Problem. Dann erzählst du ihm von deinem psychischen Leid und kannst den Arzt dann im Verlauf des Gesprächs fragen, was der von Antidepressiva hält.
Antidepressiva alleine sind nicht effektiv genug, sondern sollten wenn dann eine Ergänzung zu einer Psychotherapie sein.
Gruß
Medikamente verschreibt ein Arzt. Antidepressiva kannst Du Dir nicht selbst verordnen - die gibt es nicht rezeptfrei in der Apotheke. Und ob Du Antidepressiva brauchst, entscheidet ein Psychotherapeut. Der braucht ersteinmal eine Diagnose. Auch reichen diese Medikamente nicht aus - Du brauchst eine Verhaltenstherapie. Chemie kann nicht alle Probleme lösen!
Und ob Du Antidepressiva brauchst, entscheidet ein Psychotherapeut.
Nein, ein Psychiater.
Du solltest Deinem Arzt einfach erzählen, wie es Dir geht. Unter Umständen sagt er Dir auch, dass Du Dich behandeln lassen sollst. Nur Depressiva helfen Dir nicht wirklich.
Wenn Dein Arzt seinen Titel Wert ist gibt der Dir gar nix.
Der ist vermutlich Internist oder Allgemei nmediziner und sollte einen Teufel tun, Dir diese mal eben zu verschreiben.
Er wird Dich aber am einen Fachmann überweisen, daher ist er schon die richtige Anlaufstelle.
Richtig. Ich haber da auch Erfahrungen, Gottseidank, nicht mich betreffend, aber im näheren Umfeld..
auch ein Allgemeinmediziner kann und darf Depressionen diagnostizieren und medikamentös behandeln
bei anderen psychischen Störungen sollte man aber besser zum Facharzt gehen, weil das zu speziell für einen Allgemeinmediziner ist
Ja, kann er, aber da er kein Facharzt dafür ist hat das mal echt eine miese Idee. In tausend kalten Wintern würde ich mich wegen Depressionen nicht von Hausarzt behandeln lassen.
Ich kauf meine Semmeln ja auch nicht beim Metzger, bloß, weil der auch mit Lebensmitteln handelt.
LOL
Depressionen und Burnout gehören zu den häufigsten psychischen Erkrankungen
selbstverständlich muss ein Allgemeinmediziner da ein Grundverständnis von haben!
Ja, weiß ich, hatte auch nen Burnout.
Außer einer Initialen Krankschreibung machte meine Ärztin da nix, weil : nicht ihr Fachgebiet. Dafür gibt es Spezialisten, und eben, weil das ein verdammt weites Feld ist sollte ein verantwortungsvoller Arzt nicht mal einfach was verschreiben.
Darf schon, ich habe aber schon erlebt ,das HAs die verschrieben, dann kam Folge Rezept auf Folgerezept und schwupp die wupp, war der Patient süchtig...ein verantwortungsvoller HA macht das (vielleicht )einmal und schickt den Patienten mit einer Verdachtsdiagnose sofort zum Psychater oder Psychologen. Ein Ha ist kein Psychater...Psychater sind schließlich speziell für die Psyche da, alle anderen Mediziner für den Körper.. Und wenn "Körpermediziner" so einfach die Seele diagnostizieren könnten, bräuchten wir keine Fachleute für die Seele, eigentlich müßten die Krankenkassen dem einen Riegel vorschieben, was das Verschreiben von Psychopharmaka betrifft, wenn ein HA nicht an einen Psychater/Psychologen überweist...
- schreibt man Psychiater mit I in der Mitte
- weiß ich, dass der Psychiater der Facharzt für psychische Störungen ist
- muss ein Allgemeinmediziner in der Lage dazu sein die Symptome einer Depression zu erkennen und da man beim Psychiater schon mal mehrere Monate auf einen Termin warten kann, wäre es vom Allgemeinmediziner verantwortungslos einem schwer depressiven Menschen Antidepressiva vorzuenthalten, obwohl er sie verschreiben könnte und auch dürfte
- machen Psychopharmaka nicht süchtig in dem Sinne, dass man immer mehr und mehr nehmen müsste für die gleiche Wirkung zu erzielen, nichtsdestotrotz machen Psychopharmaka leider körperlich abhängig, weshalb man sie nicht einfach von heute auf morgen absetzen kann, sondern ausschleichen muss
Wie man Psychiater schreibt, weiß ich, hatte aber heute eine sehr schmerzhafte Zahnarztbehandlung mit starker Betäubung und deshalb wohl einen Blackout und ein schwer Depressiverer muß nicht monatelang auf einen Termin warten bei einem Psychiater selbst in einer Kreisstadt , wie in der ,in der ich lebe nicht,wird im Notfall in eine Klinik eingewiesen (wenn er das nicht will, ist das sein Problem) und Psychopharmaka können sehr wohl schleichend süchtig machen und es heißt diesselbe Wirkung, wenn wir schon beim Korrigieren sind...
Antidepressiva sind keine halzschmerztabletten. Diese ohne genaue psychologische diagnostik und begleitung zu verschreiben ist absolut unverantwortlich. Ich weiß wovon ich rede