Wie findet ihr diese Geste?
Ein Mann bekam keine Kinder, da er einscheinend zeugungsunfähig war. Jedoch hat er es immer wieder und wieder versucht ein Kind zu zeugen, bis die Erkenntnis kam, dass er niemals ein Kind zeugen können wird. Daraufhin fiel er in tiefste Trauer. Als einer seiner jüngeren Brüder Zwillinge bekam, "schenkte" dieser ihm einen der Zwillingsjungs.
Ihr müsst bedenken, dass zu der Zeit wo es geschah alle Familienmitglieder und Verwandte in einem Dorf lebten und eng miteinander verbunden waren.
Jetzt hätte ich drei Fragen an euch
- Wie findet ihr die Geste des jüngeren Bruders?
- Wie fändet ihr es bezogen auf unsere Zeit und Gesellschaftsstrukturen?
- Würdet ihr so ein "Geschenk" annehmen?
4 Antworten
Wie ist 'Geschenk' hier ausgestaltet? Werden die Zwillinge auseinandergerissen oder wird der Bruder halt eben nur sowas wie Patenonkel und ich erlaube ihm eine enge Beziehung zu dem Kind/den Kindern allgemein zu allen aufzubauen?
Oder geht es darum, dass der Sohn, wenn er älter wird, dann z.B. dazu auserkoren wird seinen Betrieb als 'Erbe' weiterzuführen?
Grundsätzlich halte ich nichts davon KInder zu Waren zu machen und zu 'verschenken'. Das ist eher barbarisch. Was ich allerdings okay fände ist, dass die Familie und dementsprechend auch der Bruder in die Erziehung eingebunden wird, wenn alle Beteiligten das denn so möchten, das ist nur etwas ganz natürliches. Dann werden DIE Kinder (und hoffentlich eben nicht nur das EINE) vom Kinderlosen Onkel oder der kinderlosen Tante eben verwöhnt, das ist ja auch evolutionär durchaus so gewollt.
Unsere Zeit und Gesellschaftsstrukturen? Da wäre das verschenken eines Kindes so nicht möglich. Mehr lässt sich dazu nicht sagen. Wer in wessen Erziehung eingebunden werden soll, entscheiden die Beteiligten und nicht ich und es ist doch vollkommen okay, wenn Kinder eine gute Beziehung zum Onkel haben...
Da das heutzutage nicht ohne weiteres möglich ist und für mich gerade im Hinblick auf den Umstand, dass hier Kinder von der Mutter weg- bzw. Zwillinge auseinandergerissen werden, auch ziemlich unmoralisch. Ich würde meinem Bruder für so einen Vorschlag vermutlich verbal eine knallen.
Der eine Zwilling wuchs komplett bei seinem Onkel auf und kannte auch ihn als Vater. Bestimmt kannte er auch seinen eigenen Vater, da wie erwähnt alle in einem Dorf lebten und eng verbunden waren. Aber ob er jetzt damit klarkommt (er lebt noch) dass sein biologischen Vater ihn abgegeben hat oder ob er einen Groll gegen ihn hegt weiß ich nicht.
Ich frage mich, was die Mutter der Zwillinge dazu gesagt hat.
Oder hatte sie nichts zu sagen.
Eine sehr merkwürdige und unglaubwürdige Geschichte.
Im Grunde verhält es sich dabei nicht anders als bei einer Adoption.
Du darfst die Rahmenbedingungen reflektieren - das Erbrecht (männliche Linie) - das ist natürlich ein archaischer Mist, aber unter den gegebenen Bedingungen ein Weg das Familienvermögen zu mehren.
Sie hatte nichts zu sagen. Wir reden hier von patriarchalischen Strukturen