Wie bewerten es Personaler, wenn ein Mensch sehr ehrgeizig seinen Hobbies oder einem Sport nachgeht?
z.B. wenn ein Jobanwärter beim Triathlon bereits Medaillen erringen konnte, wenn man auf Weltranglisten-Niveau Schach spielt, oder über Deutschlands schönsten Bonsai-Baum verfügt?
Wird ein herausragendes Engagement im Hobby/Sport dann als positiver Indikator gewertet, weil so eine Person offensichtlich sehr viel Durchhaltevermögen, Willenskraft, Selbstdisziplin und Ehrgeiz besitzt, oder wird es negativ gesehen, weil man annimmt, die Arbeit würde dann bei dieser Person nur an zweiter Stelle stehen und nicht mehr so gewissenhaft erledigt, wenn die ganze Energie für das Hobby als Lebensinhalt drauf geht?
Gekommen bin ich auf die Frage, weil es für mich rückwirkend betrachtet eine größere Herausforderung war, ein sehr schwieriges Videospiel auf 100% durchzuspielen, als meine Ausbildung abzuschließen. Eigentlich sagt also dieses vollendete Videospiel, so seltsam es klingt, mehr über meinen Fleiß und mein Durchhaltevermügen aus, als die abgeschlossene Berufsausbildung, die mir vergleichsweise leicht fiel.
3 Antworten
Das kommt ganz auf das Hobby und den Job an.
Manche sind angesehen, andere eher nicht.
Mit einem Marathon oder Bonsaibaum den du seit 20 Jahren pflegst wirst du in der Bank als interner Revisor der andere prüft oft besser ankommen, als mit einer Weltrangliste eines Videospiels, außer du prüfst IT.
Das Problem bei so einem Videospiel ist, dass du dann einen Personaler vor dir sitzen haben musst, der dieses Spiel und die Schwirigket kennt und diese Aussage einordnen kann. Ansonsten fällst du da einfach nur allgemein unter "irgendein Gamer der halt ein Spiel durch hat".
Zudem ist auch immer die Frage wie gut sich Job und Hobby kombinieren lassen oder ob wirklich die Sorge da ist, dass jemand Hobby über den Job stellt und daher für die Position ungeeignet ist, wenn diese viel Verantwortung trägt. Oder man zeitlich zu unflexibel ist, um die Jobanforderungen zu erfüllen. Der Marathonläufer muss sich auch auf die Frge einstellen, was er tun würde wenn ein wichtiger Marathon ansteht, wo er gerne teilnehmen möchte, aber dann ein wichtiges berufliches Projekt genau an dem Tag dazwischen kommt weswegen er dort nicht hin kann, was er dann tun würde.
Manche Jobs kann man auch gut kombinieren, ein Gastdozent von mir an der Uni war Ultraläufer, der ist dann immer die ca. 170km zur Uni gelaufen wenn eine seiner Vorlesungen anstand und nach ein paar Tagen dann wieder zurück. So hatte er direkt ein schönes Training und das gut in den Terminplan eingebaut.
Gerade riskante Sportarten könnten ggf. auch ein Negativpunkt sein, wenn man es nicht schafft das gut zu verkaufen, weil die Personaler dann häufige lange Ausfälle durch Unfälle befürchten könnten.
Wenn der Mitarbeiter der sich täglich div. Quatsch bei Vorstellungsgesprächen anhören darf, nicht gerade selbst begeisterter Hobbysportler, Schachspieler oder Baumzüchter ist, ist dem deine Geschichte völlig egal.
Eher als negativ, - denn so ein Mitarbeiter kann ja wegen irgendwelcher Wettkämpfe immer mal wieder ausfallen!