Wer trägt die Verantwortung in der Klimakrise?

Das Ergebnis basiert auf 31 Abstimmungen

Jeder Einzelne 52%
Die Politik 48%

20 Antworten

Die Politik

Ein einfaches Beispiel:

Geht man auf den CO2-Abdruck-Rechner von WWF und gibt überall die perfekten Antworten, d.h. man fliegt nie in den Urlaub, kauft nur regional & vegan, das Haus wird Solar betrieben, usw. usf., so bekommt man als Ergebnis gesagt, dass - wenn alle so leben würden - man noch immer 1,3 Erden verbraucht.

Was heißt das? Das heißt, dass die Art wie wir Produzieren, wie wir Energie erzeugen und wie wir mit unserem Abfall umgehen weiterhin klima- und umweltschädlich bleibt, auch wenn man als Verbraucher sich die beste Mühe gibt, nachhaltig zu leben.

Diese Dinge liegen außerhalb der Macht des Verbraucherst, an manchen Dingen kann man als Verbraucher auch nicht sparen und es sollte auch nicht das Ziel sein, dass z.B. Menschen nie wieder andere Kulturen erleben, weil Fliegen das Klima ruiniert.

Es ist daher eine politische Aufgabe, die Produktion von Energie und Produkten auf nachhaltige Weise zu gestalten und die Erforschung und Förderung neuer Produktions- und Energieformen voranzutreiben.

Die gesamte Verantwortung nur auf den Endverbraucher abzuschieben, während Unternehmen und Staaten weiterhin das Klima verdrecken, ist einfach intellektuell unaufrichtig.

Sowohl die Politik als auch jeder Einzelne. Die Politik trägt die Verantwortungen, weil sie Maßnahmen und Richtlinien zur Reduzierung von Emissionen (z.B. CO2) umsetzten sollte. Jeder Einzelne trägt die Verantwortung, da individuelle Verhaltensweisen wie z.B. Konsumgewohnheiten (Angebot/Nachfrage) sowie Energieverbrauch, zur Gesamtemission von Treibhausgasen beitragen.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Bachelor of Science in Earth and Climate Sciences
Die Politik

Letzlich natürlich jeder Einzelne, nur kann ein Individuum kaum allein etwas an der Situation ändern.

Die größten Verbraucher sind nicht meine Flugreise, mein Lammdöner oder mein SUV, sondern der Energiemix mit Stein- und Braunkohle, die Ölgesellschaften, in die meine Bank mit meinem Ersparten investiert, und die Industrien, die der Staat mit meinen Steuern subventioniert.

Der sparsamste US-Amerikaner wird immer noch mehr Treibhausgase produzieren, als der prozigste Ghanaer...

Zudem treffe ich als Individuum in der Gesellschaft jeden Tag ökonomische Entscheidungen, ja, ökologische Aspekte spielen eine Rolle aber ich habe gar keine Möglichkeit frei ohne finanzielle Gedanken zu wirtschaften. Wenn ich mich zwischen einem Tesla und einem gebrauchten Verbrenner für 2000-3000€ entscheiden muss, wird meine Entscheidung immer auf den Verbrenner fallen. Wenn ich mit Gas koche oder heize, habe ich keinen Einfluss darauf, ob das Gas LNG ist, das durch die neuen Terminals angelanded wurde oder grüner Wasserstoff, der Offshore produziert wird, weil wir nach wie vor keine vernünftige Nord-Süd-Trasse oder HGÜ Leitung haben um den Strom anders zu nutzen. Wenn die Emission-Gebühr teurer wird, werde ich natürlich nach Alternativen suchen z.B. bei Werkstoffen aus der Hochwärmeindustrie und die Industrie wird nach Alternativen suchen, das können andere Werkstoffe sein aber auch andere Verfahren zur Wärmesoeicherung (Kohlenstoff oder Backsteinbatterien z.B.). Existieren diese Anreize nicht, ist es unternehmerisch nicht sinnvoll Investitionen zu tätigen und als ökonomische Person nicht sinnvoll anders zu investieren.

D.h. nur die Politik kann einen wirklichen Systemwechsel vollziehen.

Natürlich ist es aber letzlich der Einzelne, der Güter konsumiert, bei dessen Produktion diese Emissionen anfallen und die Industrie weiß das. Von einem erdölnahem Thinktank kam deswegen auch die Idee des 'carbon footprint', was eine sehr einfach Methode ist den Schwarzen Peter den Verbrauchern zuzuschieben während man im Hintergrund massive Lobbyarbeit gegen jede ökologisch sinnvoll und notwendige Politik betreibt und auf seiner Homepage das grüne Gewissen des Unternehmens betont. Ist ja deine Schuld, wenn die Welt den Bach runtergeht...

Beides.

Die Regierung Merkel glänzte mit Arbeitsverweigerung und gleichzeitig will niemand aus seiner Komfortzone.

Die Energiewende hätte einigermaßen sanft von statten gehen können. Jetzt müssen wir den Knüppel auspacken und das Geschrei ist groß.

Aber die Grünen sind Schuld ^^

PS: Gasheizungen sind in Dänemark seit 2013 verboten. Die leben alle noch.

Die Klimakrise gibt es nicht erst seit gestern und auch nicht seit Frau Merkel oder Herrn Schröder.

Zum einen muß man die zyklischen Schwankungen im Klima betrachten. In den 70ern würde in Westdeutschland dazu aufgerufen, mehr Energie zu verbrauchen, damit mehr Kohlendioxid in die Luft kommt um damit das Klima zu erwärmen. Ich fürchte, daß solche kurzsichtigen Aktionen bis heute nachwirken.

Anfang des 19 Jahrhunderts gab es einen vulkanischen Winter. Die Auswirkungen (Staub in der Atmosphäre, verminderte Sonneneinstrahlung) hielten mindestens 100 Jahre an.

Und dann wollte die Zivilisation (alle, USA Europa, Asien...) schneller reisen, mehr Strom, schnellere Automobile und immer mehr technischen Fortschritt. Diesen Luxus haben wir alle teuer erkauft. Wir merken es jetzt.

Es gibt meiner Meinung nicht "Die eine Schuld". Wir haben ein globales Problem.

Und tut mir leid es sagen zu müssen, aber seit die Grünen genau so dem Establishment verfallen sind wie alle anderen "Volksparteien", sind sie für Klima-, Umwelt- und Friedenspolitik kontraproduktiv, schlicht unwählbar.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung