Welchen Unterschied macht die Größe der Augen bei Tieren?

5 Antworten

Größere Augen sorgen nicht für ein größeres Sichtfeld. Eine Eule hat viel größere Augen als eine Maus. Trotzdem ist das Sichtfeld der Maus sehr viel größer, weil ihre Augen an den Seiten des Kopfes liegen. So kann sie fast 360 sehen. Fast alle Fluchttiere haben ihre Augen an den Seiten des Kopfes. Angefangen von Mäusen über Hasen, Büffel, Pferde und selbst Elefanten haben ihre Augen an den Seiten. So können diese Tiere ihre Angreifer sehr früh sehen, weil ihr Gesichtsfeld enorm groß ist.

Beutegreifer haben ihre Augen vorn im Kopf. Das gilt für fast alle Beutegreifer mit nur wenigen Ausnahmen. Doch diese Ausnahmen wie zum Beispiel Haie oder Schlangen verfügen meistens noch zusätzliche Sinne und sind sind deshalb nicht darauf angewiesen, dass ihre Augen neben einander liegen. Alle Beutegreifer, die auf Sicht jagen, haben neben einander liegende Augen vorn im Gesicht. Das gilt auch für uns Menschen. Das ist auch der Grund, warum viele Tiere Angst vor Menschen haben und weg rennen, obwohl sie noch nie einen Menschen gesehen haben. Sie erkennen in unserem Gesicht die dicht neben einander liegenden Augen, das Zeichen der Beutegreifer.

Bei uns Menschen macht das Auge etwa 1 Prozent des Gewichtes unseres Kopfes aus. Das ist nicht besonders viel und vergleicht man unsere Augen mit den Augen eines Uhus, dann haben wir keine besonders leistungsfähigen Augen. Bei ihm wiegen die Augen etwa 30 Prozent seines Kopfes. Sie sind hinter der Linse, im Innern des Kopfes noch einmal deutlich größer. So verfügt der Uhu über eine riesige Fläche, auf die das Licht fällt. Damit kann er auch in der Nacht fast so gut sehen wie wir am Tag. Den Rest gleicht er in der Nacht mit seinem Gehör aus. Große Augen sorgen also für eine hohe Auflösung und eine tolle Nachtsicht. Aber sie sorgen nicht für ein größeres Sichtfeld. Dafür muss der Beutegreifer seinen Kopf drehen.

Für die Größe des Sichtfeldes von größerer Bedeutung ist die Augenposition. Tiere mit einem großen Sichtfeld haben ihre Augen seitwärts gerichtet. Ein möglichst großes Sichtfeld ist typisch für Fluchttiere, die sozusagen einen Rundumblick benötigen, um Feinde schnell aus allen Richtungen erkennen zu können. Das große Sichtfeld hat jedoch seinen Preis, denn das räumliche Sehvermögen ist bei diesen Tieren eher schlecht, da sich nur ein kleiner Bereich der Sehfelder beider Augen miteinander überschneidet. Seitlich positionierte Augen findet man deshalb meist bei Tieren wie Pferden oder Kaninchen.

Für jagende Tiere ist es dagegen von größerer Bedeutung, Distanzen zu ihrem Beutetier gut einschätzen zu können. Ihre Augen sind daher frontal ausgerichtet. Die Sehfelder der beiden Augen überschneiden sich dann in einem großen Abschnitt und ermöglichen so eine hervorragende räumliche Tiefenwahrnehmung. Raubtiere wie Katzen oder Greifvögel haben deshalb frontal ausgerichtete Augen.

Große Augen deuten dagegen meist darauf hin, dass ein Tier nacht- beziehungsweise dämmerungsaktiv ist oder in einem Lebensraum zu Hause ist, in dem es wenig Licht gibt, etwa in der Tiefsee. Es ist nicht verwunderlich, dass die größten Augen im gesamten Tierreich zu Kalmaren der Tiefsee gehören, namentlich dem Koloss-Kalmar, dessen Augen einen Durchmesser von gut 30 cm erreichen können.
Die Tarsier oder Koboldmakis sind nachtaktive Primaten, die man früher zu den Halbaffen stellte. Heute werden die Koboldmakis in die Verwandtschaft der Trockennasenprimaten gestellt. Eine Besonderheit der Tarsier sind ihre großen Augen. Unter allen Säugetieren haben Tarsier -relativ zur Körpergröße- die größten Augen.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Biologiestudium, Universität Leipzig

Größere Augen sind besser um in der Nacht zu sehen. (Es kann mehr Restlicht ins Auge gelangen)

Nachtaktive Tiere haben große Augen um eben in der Dunkelheit besser sehen zu können.

Nachttiere haben größere Augen im Verhältnis zu ihrem Kopf, damit sie im Dinkeln mehr und schärfer sehen können.