Welchen Namen/Pronomen auf das Arbeitszeugnis (Als Transperson)?
Hallo an alle!
Ich bin eine Transperson und vor kurzen mit einem Praktikum fertig geworden. Nun möchte ich mir von meiner Arbeitsgeberin ein Arbeitszeugnis aufstellen lassen. Als Transperson war es mir noch nicht möglich, meinen Namen und Geschlechtseintrag ändern zu lassen (sehr langes, teueres Verfahren).
Daher meine Frage: Muss auf dem Arbeitszeugnis mein alter Name und Pronomen (wie sie auf meinem Ausweis stehen) verwendet werden, oder darf ich das Zeugnis auf meinen neuen Namen und Pronomen ausstellen lassen?
Ich möchte vermeiden, dass das Zeugnis ungeltend ist oder gar eine Urkundenfälschung oder so Darstellung. Generell bin ich mir immer etwas unsicher, welche Papiere Als legale Papiere gelten und daher mit meinem legalen Namen und Geschlechtseintrag beinhalten müssen. Gibt es dazu irgent eine Faustregel?
Vielen Dank an alle!
LG, Jojo (er/ihm)
2 Antworten
Ein Arbeitszeugnis ist kein amtliches Dokument und kann daher auf jeden Namen ausgestellt werden. Urkundenfälschung wäre sowas auch nur, wenn du vorhättest damit vorsätzlich zu betrügen. Da das nicht der Fall ist, lass es dir ruhig auf den Namen ausstellen, den du im Alltag gebrauchst.
Wenn du dir dennoch unsicher bist, kannst du natürlich auch einfach nach einer zweifachen Ausfertigung fragen.
So wie ich https://www.frag-einen-anwalt.de/Nach-Namensaenderung-Abschlusszeugnis--f339066.html verstehe (da geht's um eine Nachnamensänderung nach einer Hochzeit) kann man nur unter besonderen Bedingungen nachträglich das Zeugnis mit einem anderen Namen bekommen.
Bzw. wäre doch doof, wenn in der Firma Verwirrung entsteht, weil da plötzl. ohne dass eine Namensänderung offiziell gemeldet wurde auf dem Zeugnis ein anderer Name als im Arbeitsvertrag steht (und du z. B. Probleme kriegst zu klagen, wenn im Arbeitszeugnis Quatsch steht?).
IANAL, aber ich würde an deiner Stelle immer(!) exakt(!) den Namen verwenden, der in deinen Papieren steht (höchstens zusätzl. Vornamen weglassen). Z. B. bei meiner Oma (vor ca. 100 Jahren geboren) war der Vorname quasi ihr Leben lang immer um ein Zeichen falsch geschrieben, weil sie nie in ihre Geburtsurkunde geschaut hat und die Beamten das damals nie so penibel kontrolliert haben. Aber irgendwann hatte sie bzw. meine Mutter die sich um sie gekümmert hat deswegen Probleme mit der Rentenversicherung.
Oder meine Mutter hat auch quasi ihr Leben lang einen Rufnamen als Vornamen bei Firmen etc. verwendet. Aber inzw. sind auch die auf der Post bei der Paket-Abholung extrem penibel.
notting