Welche revolutionstheorie kann man zur amerik. Revolution zu Orden (marx, Davies oder Arendt)?

1 Antwort

Nach Davies sind Revolutionen dann am wahrscheinlichsten, wenn nach einer lang anhaltenden wirtschaftlichen Wachstumsphase, eine kurze und schwere Rezession folgt.

Ein solches Ereignis wirkt sich auf das Bewusstsein von Menschen innerhalb einer Gesellschaft aus.

Während der Wachstumsphase haben Menschen die Erwartung, ihre zukünftigen Bedürfnisse auch weiterhin zu "stillen". Mit dem Eintritt einer Rezession, ändert sich dieses Bewusstsein der Menschen, da Realität und optimistische Erwartungen weit auseinander gehen. Erwartungen und Realität gehen nach einer Zeit auseinander. Die Diskrepanz die daraus entsteht, versuchen die Menschen dann oftmals mit Gewalt zu beseitigen.

Die politische Stabilität und Instabilität einer Gesellschaft, hängt rein von der Stimmung innerhalb einer Gesellschaft ab. Die tatsächliche Unzufriedenheit mit gesellschaftlichen Verhältnissen ist viel mehr eine Ursache einer Revolution, als der tatsächliche Mangel an Lebensmitteln.

Also passt die Erklärung zur Amerikanischen Revolution, denn...

Es gab eine ökonomischen Krisensituation, nach einer lang anhaltenden wirtschaftlichen Wachstumsphase. Zwar ging Großbritannien aus dem Siebenjährigen Krieg als Sieger hervor, Frankreich musste seine nordamerikanischen Kolonien (darunter Kanada) abtreten, doch hatte die britische Staatsverschuldung während der Kriegsjahre das kritische Niveau von 133 Millionen Pfund erreicht. Allein die Zinsen betrugen mehr als 5 Millionen Pfund im Jahr.

Um das Imperium stabiler und profitabler werden zu lassen, wurde eine neue Wirtschafts- und Landverteilungspolitik umgesetzt. Als Maßnahme der neuen Landverteilungspolitik wurde 1763 die britische Königliche Proklamation erlassen. Sie sollte – letztlich auch als späte Reaktion auf den Pontiac-Aufstand – in erster Linie weitere Konflikte zwischen Indianern und britischen Siedlern verhindern. König George III. hatte dazu ohne eine Befragung des britischen Parlaments angeordnet, Neuansiedlung und Landerwerb in Gebieten westlich der Appalachen für gesetzeswidrig zu erklären und somit den legalen Siedlungsbereich entscheidend einzuschränken. Die Kolonien reagierten daraufhin mit einer Welle der Empörung: Zahlreiche Landspekulationsgesellschaften und insbesondere Siedler äußerten ihren Unmut, „statt diesen Ansatz zur späteren Reservatepolitik zu akzeptieren“.Die Proklamation, die ursprünglich vorgesehen hatte, den Siedlungsbereich auf das Gebiet östlich der Appalachen einzuschränken, verlor de facto immer mehr an Wirkungskraft. Die Anzahl der Verstöße erreichte wohl mehrere Tausend.Gruppen von Siedlerpionieren und squatters, zum Beispiel unter Daniel Boone, überschritten entgegen dem königlichen Willen die Proklamationsgrenze und stießen gewaltsam mit Shawnee und anderen Völkern zusammen, die in diesen Gebieten siedelten.

Ebenso wie die wirtschaftlichen Reformen trugen die Regelungen der Königlichen Proklamation daher keineswegs zu einer Verbesserung der Situation bei, sondern verschärften vielmehr noch die angeheizte Lage.