Welche Bewerbung ist besser?

8 Antworten

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Die Leidenschaft würde ich allerdings weglassen. 🙂

Die Bewerbungen sind von der gleichen PErson und ich finde sie beide nicht so wirklich gut.

Mehr Potential sehe ich in der kürzeren. Aber die gesamten Schrägstriche nerven. Sie realitvieren. Und sie ist ausbaufähig.

Bei beiden - aber umso mehr bei der zweiten - hat man das GEfühl, jemanden frisch aus der Schule vor sich sitzen zu haben. Dabei ist bereits eine abgeschlossene Berufsausbildung vorhanden und die Bewerberin ist berufstätig. Sie hat also auch berufserfahrung. Daher muss der schulabschluss im Anschreiben nicht erwähnt worden und auch sonst, darf man mehr mit dem Punkten, ws man kann.

Rein theoretisch sind das ja zwei verschiedene Personen.

Die erste Bewerberin macht sehr viele Fehler in ihrem kurzen Text. Wenn es um einen Job im Schreibbüro ginge, fiele diese Kandidatin sofort raus. Bei solchen vor allem grammatischen Fehlern wäre sie in einem Büro nicht tragbar. Aber sie bewirbt sich ja um eine Stelle als Köchin. Sie sollte also in erster Linie gut kochen können. Da es sich um eine Schulkantine handelt, muss sie in der Lage sein, einen ausgewogenen Speiseplan für eine ganze Woche zusammenzustellen. Das Essen sollte nahrhaft, lecker und dennoch kostengünstig sein. Mathematische Fähigkeiten sind gefragt, denn es muss auch ein Kostenplan aufgestellt werden. Gute Beherrschung der Grundrechenarten und der Dreisatzrechnung (zur korrekten Berechnung von Mengen!) sind sehr viel wichtiger als deutsche Grammatik. Eine gute Beziehung zu Kindern und Jugendlichen, um "mit Herzblut" leckeres, abwechslungsreiches Essen für sie zu zaubern, und vielleicht noch etwas Kreativität, um auch ein einfaches Dessert ansprechend auf dem Teller anzurichten, das wären weitere Fähigkeiten, auf die ich Wert legen würde.

Kandidatin 2 hat zwar auf den ersten Blick eine sprachlich bessere Bewerbung geschrieben, aber die ist einfach zu lang für den nichtssagenden Inhalt. Es ist der übliche Schmus, der aus Bewerbungs-Ratgebern abgepinnt und meistens mehr schlecht als recht an die vermeintlichen Anforderungen im jeweiligen Job angepasst wird - so auch hier. Zum Wichtigsten, dem Kochen, und allem, was damit zusammenhängt, wurde nichts gesagt außer dem schwammigen Gefasel von "Berücksichtigung saisonaler, regionaler und biologischer Lebensmittel", das schon bei Kandidatin 1 (leider nicht fehlerfrei) in der Bewerbung stand.

Die Bewerbungen sind beide nicht rasend. Du solltest noch einmal genau überlegen: Warum möchte ich in dieser Schulkantine als Köchin arbeiten? Was reizt mich speziell daran?(Warum nicht in einem Restaurant oder Hotel? Das solltest du natürlich nicht schreiben, sondern nur den Unterschied im Kopf haben.) Was kann ich in diesem Kontext besonders gut? Was kann ich überhaupt? Kann ich planen, rechnen, im Team (evt. unter Stress) arbeiten? Bin ich kreativ?

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Obwohl ich normalerweise ziemlich pingelig bei der Sprache bin, sagt mir die erste Bewerbung mehr zu. Wenn du die sprachlich noch korrigierst und deine Fähigkeiten und Erwartungen klar benennst (nicht dieses Blabla aus Bewerbung 2), dann kannst du die Bewerbung abschicken. - Bei mir als Personalerin wäre in jedem Fall der Probetag ausschlaggebend! Da zeigt sich, was du drauf hast. Und bei mir müssten alle Bewerber und Bewerberinnen auch rechnen.😉 Toi toi toi!

Bambi984no 
Fragesteller
 01.06.2023, 15:56

Vielen lieben Dank, es ist so: lesen und verstehen tue ich sehr gut und ich spreche die deutsche Sprache schon fließend mit einen französischen Akzent. Aber schreiben tue ich nicht so gut leider. Ich gebe mir aber Mühe um das zu verbessern

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spanferkel14  01.06.2023, 17:47
@Bambi984no

Das wird schon werden. Zum Glück ist korrektes Schreiben in deinem Beruf ja nicht unbedingt erforderlich. Mir wäre es als Küchenchef jedenfalls viel wichtiger, dass du gut und mit Liebe kochst, dass du dich mit Kräutern und sonstigen Gewürzen auskennst und dass du auch einfache Gerichte schmackhaft zubereiten kannst.

Bau deine Bewerbung noch etwas aus mit konkreteren Infos über besondere Fähigkeiten, die dich von anderen Bewerbern abheben. Infos über besuchte Schulen, Prüfungen, frühere Arbeitgeber etc. gehören nicht in das Bewerbungsanschreiben. Die sind ja mit Zeitangabe in deinem tabellarischen Lebenslauf. Mach das Bewerbungsanschreiben auch nicht zu lang. Keiner will Romane lesen.

Der erste Satz muss raus: Der klingt, als schriebe da eine 14- oder 15-jährige Hobby-Köchin. Du aber bist ausgebildete Köchin. Lass dir etwas anderes einfallen, vielleicht dass es dir wichtig ist, bei Kindern und Jugendlichen die Weichen zu stellen für eine bewusste Ernährung und dass du deshalb nach Erfahrungen in einer Kita nun bei Jugendlichen weitermachen möchtest. Oder nimm es als Herausforderung, in einer Großküche für viele Menschen zu kochen (Zeitmanagement, Wichtigkeit sehr guter Zusammenarbeit etc.etc.)

Wenn du deinen Text fertig hast, geh ihn noch mal mit jemandem durch, der wirklich gut Deutsch spricht und schreibt. Und dann kümmere dich um die korrekte äußere Form des Anschreibens. Da findest du Vorlagen im Internet. Alles Gute!

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Beide sind gleichermassen schlecht. Sie enthalten Rechtschreibfehler und sind falsch strukturiert.

Richtige Struktur: 1. Betreff, 2. Anrede, 3. Warum man sich bewirbt, 4. Was kann ich?, 5. Wieso sollten Sie ausgerechnet mich nehmen?, 6. Ich freue mich auf ein persönliches Vorstellungsgespräch, 7. Freundliche Grüsse, 8. Unterschrift

Die mit dem längeren Text enthält lauter Banalitäten. Alles, was dort drinsteht, kann der Arbeitgeber ja dem Lebenslauf entnehmen. Dafür muss er die Bewerbung nicht lesen. In der Bewerbung sollte stehen, was man erreicht hat. Man hat an XY mitgewirkt, XYZ erreicht / bewirkt usw. Dass man unter Berücksichtigung des saisonalen Angebots kocht, ist nichtssagend. Selbstverständlich wird man den Gästen keine Fertigpizzen anbieten....

Also, kurz und gut:

  • Füllwörter vermeiden: Ich bewerbe mich auf die "ausgeschriebene" Stelle. Ja, selbstverständlich wurde sie ausgeschrieben, sonst könnte man sich nicht darauf bewerben. Wenn schon, dann schreiben, wo die Stelle ausgeschrieben war.
  • Die Errungenschaften erwähnen, nicht wiederholen, was man eh im Lebenslauf nachlesen kann.
  • Einwandfreie Rechtschreibung
  • Richtige Struktur
Juergen0611  01.06.2023, 13:27

Dem kann man lediglich noch hinzufügen, dass du diese kursive Schrift nicht für eine Bewerbung verwenden solltest.

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LacLeman  01.06.2023, 14:15
@Juergen0611

Genau. Schreibstil und Grammatik sind ausserdem auch nicht das Gelbe vom Ei.

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Ich würde die erste nehmen und auch bevorzugen wenn ich als Personaler zu entscheiden hätte.