Was würde passieren, wenn jeder selbstständig ist?

5 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Auf jeden Fall würden die Krankschreibungen gen Null gehen. Ein Selbständiger kann es sich kaum leisten, krank zu sein und seine Firma im Stich zu lassen.

Auch würdest du dich um deine Altersvorsorge selbst kümmern müssen. Da das nicht jeder schafft, wäre eine weitflächige Altersarmut vorprogrammiert.

40-Stundenwochen wären reine Utopie, ein Selbständiger kommt im Schnitt auf 60.


lesterb42  13.05.2021, 16:57
ein Selbständiger kommt im Schnitt auf 60.

Woher weisst du das? Und was machen die Leute, die über dem Schnitt liegen?

Buchtipp:

https://www.google.com/search?client=firefox-b-d&q=die+4+stunden+woche

1
OstseeSkipper  13.05.2021, 20:29
@lesterb42

Ich war selbst einige Jahre selbständig. Eine Regelwoche hatte dann auch sechs Tage @ mindestens 10 Stunden.

Die Idee mit der 4-Tagewoche ist gut. Aber nur schwer zu realisieren.

Bin dann auch bald in die Unselbstständigkeit gewechselt. Da fällt nach acht Stunden der Hammer.

Fast vergessen. Die die über 60 Stunden arbeiten, halten das nicht ewig durch. Entweder sie verdienen schnell viel Geld und treten dann kürzer oder landen im Krankenhaus.

1
lesterb42  14.05.2021, 09:44
@OstseeSkipper
Die Idee mit der 4-Tagewoche ist gut

Es geht nicht um die 4 Tage, sondern um die 4 Stundenwoche.

Ich war selbst einige Jahre selbständig. Eine Regelwoche hatte dann auch sechs Tage @ mindestens 10 Stunden.

Du bist nicht der Durchschnitt und hast dann auch etwas falsch gemacht.Viele Selbständige drücken sich auch auf Arbeit herum, weil sie sich vor häuslichen Aufgaben fürchten.

Ich bin seit 20 Jahren selbständig und komme mit den 4 Stunden/Woche im Schnitt gut zurecht.

0
OstseeSkipper  14.05.2021, 10:03
@lesterb42

>Viele Selbständige drücken sich auch auf Arbeit herum, weil sie sich vor häuslichen Aufgaben fürchten.<

Das ist ausgemachter Unsinn. In welcher Welt lebst du denn?

1
OstseeSkipper  14.05.2021, 10:07
@lesterb42

Vielleicht gehst du ab und zu mal zum Unternehmerstammtisch wenn Corona das wieder zulässt. Da findet Realität statt.

1
lesterb42  14.05.2021, 11:55
@OstseeSkipper

Ich leben in unserer Welt und habe im Bekanntenkreis solche Fälle. Dass das nun bei dir nicht geklappt hat, ist nicht mein Verschulden und du musst deine Unmut darüber nicht an mir auslassen.

0
lesterb42  14.05.2021, 11:56
@OstseeSkipper
Unternehmerstammtisch

Damit kommt man dann sicher auf 60 Stunden. Gibt es hier nicht, brauche ich auch nicht.

0
Fensterzauber  14.05.2021, 16:51
@lesterb42

Was kann jetzt er dafür, dass du arbeitsscheu bist?!

Kann dir grad nicht folgen.

1
lesterb42  14.05.2021, 17:06
@Fensterzauber
Was kann jetzt er dafür, dass du arbeitsscheu bist?!

Eine ruhige Minute ist doch auch etwas wert. Ich verdiene gleich wohl mein eigenes Geld, seit meinem 13. Lebensjahr.

0

Nun erst einmal muss man dafür eine bestimmter Typ Mensch sein und als Solo-Selbstständiger natürlich auch eine Menge leisten, gerade da die Konkurrenz für Solo-Selbstständige Arbeiten dann eben quasi unendlich wäre.

Aktuell schleppen wir sehr viele Leute mit, die unterdurchschnittlich oder eben durchschnittliche Leistungen bringen aber nicht zu den Topleute ihres Bereiches gehören. Wir hätten also vermutlich eine massive Arbeitslosigkeit bzw. Aufstocker, die mit ihrer Selbstständigkeit nicht genug Geld machen für ein Dach über den Kopf und was zu essen.

Davon ab kann kaum einer was großes alleine bewerkstelligen. Man müsste also dafür andere Selbstständige ranschaffen. Die können aber nicht häufiger oder ausschließlich für einen Arbeiten, denn das wäre eine Scheinselbstständigkeit.

Wir könnten die Selbstständigen natürlich durchrotieren, damit hätten wir dann defakto wieder Arbeiter. Natürlich treibt das die Kosten nach oben und die meisten Sachen wird man sich nicht mehr leisten können und viele eben gar nicht mehr Herstellen können. Letztlich würd die Gesellschaft deutlich zurückfallen, sofern wir zu dem Zeitpunkt nicht an dem Punkt wären, wo wir für alles Roboter haben.

Was aber kommen wird ist der Schritt dazwischen. Sprich ein Mix aus der aktuellen Situation, aus Firmen die mehr auf Automation setzen und viele Solo-Selbstständige in Arbeitsverhältnissen wie sie Uber, Deliveroo, Lyft in vielen Ländern anbieten. Am Ende ist das schon die Vorstufe, mit Vor- und Nachteilen.

Die Leute sind quasi ihr eigener Herr, letztlich sind sie aber doch irgendwo Scheinselbstständige, die als Subunternehmer getarnt sind. Das bedeutet erst einmal meist schlechtere Bedingungen für die Leute, als für einen Angestellten aber eben auch ein paar mehr Freiräume oder bei Remotesachen z.B. eine Chance für Leute, die ansonsten Diskriminierung erfahren in Bewerbungsgesprächen durch Äußerlichkeiten usw.

Einerseits paradiesisch, weil jeder so viel und so lange Geld erwirtschaften könnte wie er eben kann.

Andrerseits höllisch, weil jeder durchwegs ohne irgendwelche Sicherheiten arbeiten müsste, solange er kann.

Nur die Mischung der Möglichkeiten, also Selbstständige UND Angestellte in einem Staat lässt jedem zu seinem Recht kommen.

Dann gäbe es nur noch grauenhaft unterbezahlte und unsichere Arbeit.

Es ist nämlich der Grossteil der Arbeit nicht wirklich selbständig. Wenn Elon Musk für seine Fabrik 50.000 "selbständige" Arbeiter anheuert, sind das Scheinselbständige. Schliesslich tun sie, was er von ihnen will. So wie er das will.

Aber sie hätten dann keine Sicherheit durch Mindestlöhne, Tarifverträge, Arbeitsschutz etc.

Die klassische liberale Wirtschaftstheorie will solche "Selbständigkeiten" und führt damit immer ins Elend für 95 Prozent der Menschen.

Dann würde jeder selbstständige seine ganze Arbeit allein machen^^