Was war der Vorteil der "Frischöl-Schmierung" des DDR-Motorrads MZ, bei dem Öl wird aus einem separaten Tank zugemischt wird statt fertiges Gemisch zu tanken?

1 Antwort

Salue

Die Frischöl-Dosierung hat den Vorteil, dass man weniger 2-Takt-Oel braucht und zudem immer dann mehr Oel beigemischt wird, wenn es nötig ist (z.B. im Schubbetrieb beim "Motorbremsen").

Allerdings ist sie technisch aufwendiger und teurer. MZ hat deshalb lange die Exportversionen ins westliche Ausland damit ausgerüstet, die einheimischen Versionen mussten weiterhin Gemisch tanken. Das Dossierventil mussten die ja in Japan einkaufen, es war von Mikuni.

Das Gleiche galt für die Brembo Scheibenbremse vorne. Sie war nur an der Exportversion vorhanden. Erst später fand MZ einen Weg, den Markenschutz zu umgehen.

Tellensohn

Parralelwelt 
Fragesteller
 12.04.2024, 20:12

Ach so dann hätte also ein Trabant im 4. Gang keinen Freilauf mehr benötigt, damit der Motor im Schiebebetrieb nicht ohne Schmierung läuft, hätte er über Frischöl-Schmierung verfügt?

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Tellensohn  13.04.2024, 11:54
@Parralelwelt

Der Trabi hatte nur im 4. Gang einen Freilauf. Diesen konnte man nicht ein oder ausschalten. Der Wartburg und der Barkas hatten einen Freilauf in allen Gängen, den man einschalten oder blockieren konnte. Dieses System hatten auch westliche Zweitakter wie der Saab 96.

Fuhr man bergab konnte man den Freilauf nicht verwenden, weil man sonst die ganze Verzögerung mit den Bremsen erbringen musste. Die überhitzen dann und man konnte gar nicht mehr bremsen. Ohne Freilauf bestand aber das Risiko, dass der Motor zuwenig Oel kriegt. Da war die Frischölautomatik besser.

Tellensohn

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