Was sind eurer Meinung nach die "unwichtigen" Berufe?

6 Antworten

Ich bin Wirtschaftsfachwirtin und in der Verwaltung im gemeinnützigen Bereich tätig. Und ja, ich finde schon, dass mein Beruf und letztendlich auch mein Job in vielerlei Hinsicht unnötig ist bzw. sehr leicht überflüssig gemacht werden könnte!

Dass meine Arbeit aktuell tatsächlich sinnvoll und nützlich ist, liegt vor allem daran, dass es wahnsinnig viele Vorschriften und Bürokratie gibt, insbesondere rund um Fördergelder. Die Beantragung erfordert oft bereits mehrere Seiten Formulare, von der Dokumentation der Ausgaben und der Rechtfertigung eben dieser im Anschluss ganz zu schweigen! Und auch sonst ist Verwaltung primär deshalb so viel Arbeit, weil man durch etliche Reifen springen muss, um keinen Ärger mit Behörden zu bekommen, die all diese Verwaltungstätigkeiten dann mit genau so viel Verwaltungsarbeit noch mal prüfen und checken und absegnen...

Würde in dieser aktuellen Situation nicht ich das machen, bliebe es an denen hängen, die eigentlich an den Klient*innen arbeiten und würde sie enorm viel Zeit für eben diese eigentliche Arbeit kosten. Oder auch an Menschen, die das unentgeltlich neben ihrem eigentlichen Beruf ehrenamtlich machen müssten, als Spezialfall für den gemeinnützigen Bereich.

Aber ja, letztendlich gibt es in meinem beruflichen Fachbereich unglaubliches Potential, mich durch Digitalisierung, Automatisierung und ein kleines bisschen weniger Unterstellung unlauterer Motive bei anderen Menschen überflüssig zu machen. Und, ehrlich gesagt, so wenig es eigentlich in meinem eigenen Interesse sein sollte, so sehr wünsche ich mir, dass dieser Punkt irgendwann erreicht wird!

Hallo AndreeAB,

na, da muss ich Dir leider widersprechen, denn "nicht" alle Berufe sind wichtig, nur weil es diese gibt. Es gibt seltene/exotische Berufe, die aussterben bzw. gar nicht mehr vonnöten sind. Und nur weil es diese (noch) formell gibt, sind diese nicht automatisch wichtig. Mit der Zeit, der fortschreitenden Technik, den Anforderungen usw. werden "neue" Berufe ins Leben gerufen und andere sterben aus. Selbst ganz "neue" Berufe sind nicht immer wichtig, nur weil es diese gibt. Es gibt z.B. ein paar Studiengänge für exotische Berufe, für die es weltweit "noch" gar keine Stellen gibt. Sind die auch wichtig, nur weil diese schon existieren? Und manche Berufe gibt es so gar nicht "formell", sondern Personen haben Beruf xyz ins Leben gerufen oder ein Berufsfeld erfunden bzw. sich dann Experte im Bereich xyz genannt.

Ich finde es daher schon sehr fragwürdig, die Wichtigkeit eines Berufes nur anhand dessen Existenz festlegen zu wollen.

Die Frage ist gar nicht so einfach zu beantworten. Mir fallen jetzt spontan auch nur "bekannte/geläufige" Berufe ein, die dann doch für die Allgemeinheit "wichtig" sind.

Wenn, dann würde ich sagen, dass nur bestimmte Berufe, die durchaus durch andere Berufe im gleichen Fachbereich abgedeckt werden können, unwichtig sind. Man braucht nicht bei allen Fachbereichen und Berufen x Abstufungen, wenn eine Person bzw. ein Fachbereich alles abdeckt.

Na, Unsinn finde ich "unwichtig". Also alles was mit Hypnose, Esoterik und Astrologie zu tun hat, ist mE unwichtig. Für naiven Menschen x kann das zwar "wichtig" sein, aber die Gesellschaft hat davon nichts. Infolgedessen würde ich die Wichtigkeit danach bemessen, ob die Masse etwas davon hat oder nicht. Ein Arzt würde ich z.B. als "wichtig" einstufen, da dieser Leben retten oder gar Menschen heilen kann. Alle Menschen profitieren davon. Aber eben auch den Bäcker, Metzger, Dachdecker, Maurer, Fliesenleger, Sanitärfachkraft usw. Krankenschwestern, Lehrer, Erzieher, Pädagogen usw.

Irgendein Job x, der nichts bringt, keine Zukunftsperspektive hat und der Masse auch nicht dient, ist wohl "unwichtiger".

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Hundefriseur.
Und theoretisch der Großteil aller kreativen Luxus-Berufe. Eine Jacke hält auch warm, wenn sie nicht von einem Profi designt wurde.

Donauleithenbeauftragter.