Was sind die Vor- und Nachteile am Zusammenleben mit dem Partner und dessen Mutter (demzufolge: Schwiegermutter) unter einem Dach?

15 Antworten

Ich habe vor 38 Jahren meinen Mann (Einzelkind) geheiratet, mit ihm zusammen ein großes Haus mit Riesengarten und seinen Eltern und eine ledige Tante. Es war für mich die Hölle! Einmischen in allen Lebenslagen und zu allen Tages und Nachtzeiten, mich schlecht machen bei meinem Mann usw, der natürlich zwischen den Stühlen saß aber trotzdem letztendlich zu mir stand. Wir haben es gemeinsam durchgestanden. Nach 15 Jahren Ehe wurden die alten Leutchen nacheinander krank und pflegebedürftig. Ich habe alle drei   bis zum Tod gepflegt und versorgt. Erst als meine Schwiegermutter demenz war wurde sie netter, für mich viel zu spät. Die Tante hatte ich 12 Jahre als schwerste pflegebedürftig, sie war bettlägerig musste gewickelt und gefüttert werden, daneben war ich noch 30 Stunden in der Woche arbeiten, da ich meinen Beruf nicht aufgeben wollte und ich dabei noch ich selbst bleiben konnte. Vor 6 Jahren starb sie mit 89. In der Zeit haben wir umgebaut und unser jüngster Sohn ist mit seiner Partnerin eingezogen. Hier wurde von Anfang an alles anders gemacht. Abgeschlossene Wohnung für jeden, bei Bedarf anrufen oder klingeln. Wir lieben unsere Schwiegertochter von ganzem Herzen und wenn der liebe Gott es diesmal gut mit uns meint bekommt sie nach einer tragischen Fehlgeburt im nächsten Jahr ein Baby, unser erstes Enkelkind. Wir verstehen uns super und gegenseitig für uns da auch in schweren Zeiten. Natürlich haben sie super Babysitter im gleichen Haus. Keiner mischt sich ein, alles wird angesprochen und liebevoll mit einander geklärt. Ich habe damals nicht lange überlegt, ich war 20 Jahre alt und wollte diesen Mann, bereut habe ich es nicht, ich habe überlebt mit viel Humor, Geduld und starken Willen. Heute sind wir immer noch sehr glücklich verheiratet und freuen uns auf unser Großeltern-Dasein. Du musst die Entscheidung allein treffen und wichtig ist der Zusammenhalt mit Deinem Partner. Ich wünsche Dir von Herzen ein glückliches Leben.

Wenn ihr in getrennten Wohnungen lebt und Du Dich wirklich super mit ihr verstehst, wüsste ich nicht, was dagegen sprechen würde.

Vorsicht ist halt geboten, wenn sie anfängt "wohlmeinend" sich in Eure Angelegenheiten zu mischen. Das kann die Form von Haushaltsführung sein, ab und zu mal kleine Sticheleien, wenn man spät abends erst nach Hause kommt. Aber das muss nicht sein. Es gibt mit Sicherheit auch sehr nette Schwiegermütter!!

Ich kenne so manche Schwiegermutter, ohne deren Hilfe der ganze Haushalt zusammenbrechen würde und sie sind trotztdem nett!

Zudem ist das ja keine Entscheidung fürs ganze Leben, das muss man sich ja auch mal sagen. Sollte es irgendwann aus irgendwelchen Gründen nicht mehr gut gehen, kann man immer noch ausziehen.

Alles Gute für Euch. lg Lilo


DontCopy 
Fragesteller
 03.11.2016, 10:15

Vorsicht ist halt geboten, wenn sie anfängt "wohlmeinend" sich in Eure Angelegenheiten zu mischen.

Das stimmt und davor habe ich - obwohl ich sie wirklich sehr sehr gern habe - Angst denn ich weiß nicht ob man sowas im Voraus erahnen kann? Ich würde es zwar nicht von ihr denken, aber wer weiß was in 5-10 Jahren ist, wenn wir Kinder haben o.ä.? Daran habe ich etwas zu knabbern.

Es gibt mit Sicherheit auch sehr nette Schwiegermütter!!

Das stimmt wirklich. Ich mag sie total und sie mich auch. Würde mich sogar (um das Verhältnis mal zu verdeutlichen^^) von ihr adoptieren lassen. Das Verhältnis zu meiner Mutter aber ist dahingegegen eher schlecht.

Danke dir aufjedenfall recht herzlich für deine Einschätzung!

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Der Vorteil ist ja, dass man dann ne schicke Bude hat, wahrscheinlich viel Platz ect. Und man versteht aneinander gut. 

Nachteil sehe ich darin, dass die Mutter allerdings sich immer "einmischen" könnte und das Verhältnis sich dadurch schnell verschlechtern könne. Auch wenn die Buden separat sind, gebt ihr ihr Einlass, in eure intimsten Momente reinplatzen zu können. (So sehe ich das).

Und einen Job zu finden ist immer schwer. Stell dir das mal nicht so einfach vor. Allein wegen des Jobs würde ich es an deiner Stelle nicht machen.

LG 


DontCopy 
Fragesteller
 03.11.2016, 10:36

Bzgl. der Arbeit stelle ich mir das nicht einfach vor. Was ich damit vorrangig ausdrücken wollte ist, dass dies nicht das größte Problem darstellt. Wenn wir denn jemals zusammenziehen dann wahrscheinlich auch erst wenn Kinder geplant oder bereits vorhanden sind. Meine Zukunftsplanung sieht dahingehend vor das ich dann auch erstmal Hausfrau und Mutter sein darf und demzufolge nicht arbeiten gehe.

Nach einer Kinderpause ist es oftmals schwer eine neue Arbeit zu finden, egal wo man sich letzendlich befindet. Eine größere Stadt ist dort auch gleich in der Nähe das bietet schon etwas bessere Bedingungen als ein Kaff am Ende der Welt.

Aber bzgl. deines weiteren Nachteils hast du natürlich völlig Recht. Ich denke auch dies stellt man sich zunächst etwas zu einfach vor. Wird sich aber auch schwer bis gar nicht vorhersagen lassen wie es denn letzendlich läuft..

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Yuurie  03.11.2016, 12:35
@DontCopy

Wenn ich du wäre, würde ich einfach niemals auf den Job verzichten. Auch nicht, wenn du Kinder hast. Das stimmt, wenn du Kinder hast und eine Weile nicht arbeitest, hast du es überall erstmal schwer. gerade deswegen würde ich auch nie auf den Job verzichten. Stell dir vor ihr trennt euch und du stehst mit den Kindern nachher alleine da. Die Stiefmutter kann dich dann nicht leiden, weil sie natürlich ihren Sohn verteidigt und du fliegst raus. Was dann? Ohne Job, kinder ernähren? Schlimmstenfalls werden sie dir dann auch "weggenommen"? Ohne Job ist man einfach am A... .

Das ist jetzt ein horrorszenario, dass allerdings bei vielen alleinerziehenden Müttern(auch Vätern) zur knallharten Realität wurde. Wenn du schon so weit vorausdenken möchtest, dann mache dir auch solche Dinge bewusst. Sobald man zusammenzieht, muss sich auch nicht zwingend alles zum guten wenden. Das ist immer eine 50/50 chance. Besonders wenn die Stiefmutti bei ist und nachher ihren Sohn schön bearbeitet und eure Beziehung/künftige Ehe sarbotiert. Man weiß ja nie.

Wenn, dann solltet ihr eure eigene Bude haben, ohne dass euch jemand im Nacken sitzt. Eine eigene Bude in einem Haus ohne weiteren Familienmitglieder. Baut euch lieber was komplett eigenes auf.

Oder du riskierst es und du hast dann Glück oder Pech. Wie gesagt, das ist eine 50/50 Chance.

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DontCopy 
Fragesteller
 03.11.2016, 12:58
@Yuurie

Da hast du völlig Recht. Letzendlich kann es immer so oder so ausgehen. Man wünscht es sich nicht aber möglich ist letztendlich alles.

Dennoch ist es dieser Gedanke ja auch noch nicht zuende gedacht worden von mir. Ich finde aber die Idee ist es wert mal darüber zu spekulieren. Auch solch - von dir angesprochene - negative Szenarien gehören da natürlich dazu. Dann kann man womöglich im Voraus überlegen "was wäre wenn..." und evtl. findet sich noch eine Lösung.

Auch getrennte Häuser, Grundstücke könnte ich mir vorstellen - es wäre jedenfalls möglich. Das "Jobproblem" sehe ich natürlich in diesem frühen Stadium noch nicht als solches an. Gerade auch weil ich ja - wie oben bereits erwähnt - erstmal Mutter sein möchte und dementsprechend auch nicht vorhabe arbeiten zu gehen. Meinen Job wäre ich dann nach Elternzeit etc. ohnehin los.

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Yuurie  03.11.2016, 13:10
@DontCopy

Ja, es kann einfach alles passieren. Deshalb denke ich immer, man sollte schonmal gedanklich auf alles vorbereitet sein, damit man auch eventuell was in der Hinterhand hat. Wenn man einen gewagten Schritt geht. Man hat ja schließlich nur ein Leben.

Das ist dann ein Risiko, womit du aber wohl auch bereit bist, zu leben. So wie ich das lese. Ich habe das bei meiner Mutter gesehen. Sie stand mit uns nach der Scheidung auch erstmal ganz doof alleine da. Und nach über 10 Jahren fand sie endlich eine Arbeit. Aber eine Arbeit, wo man eher wenig verdient und mehr ausgenutzt wird. Sie sagt mir auch oft, dass sie es bereute, nicht früh genug wieder angefangen zu haben. Sie hatte vorher einen guten Job.

Deswegen mache ich mir da auch ein wenig Sorgen, wenn ich das lese.. ich gönne einem so eine Situation definitiv keinem. Ich mein, ist ja toll, wenn der Mann alles allein verdient, aber nach einer Scheidung ist schluss.. oder wenn der Mann plötzlich den Job veriert, ist dann auch erstmal schluss. Da finde ich es immer besser, wenn man selbst auch noch die Möglichkeit hat, alles finanzieren zu können. Ob mit oder ohne Kinder.

Dann gebe ich dir den Rat dann nicht zu lange 'nur' Mutter zu bleiben. In der Hoffnung, du bekommst dann auch wieder was. Und sei es einen teilzeit oder minijob, damit man sich nebenbei um die Kinder noch kümmern kann. Sie von der Schule abholen kann usw. :)

Wie auch immer du deinen Weg gehen möchtest, wünsche ich dir alles Gute dabei!

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Die Bedingungen klingen ideal. Das einzig Wichtige in dem Fall ist, dass Du Dich wirklich gut mit der Schwiegermutter verstehst, auch in Alltagsdingen. Hast du sie schon über einen längeren Zeitraum ständig um Dich gehabt, oder nur an "Feiertagen", wo sich jeder gut darstellt?

Ganz gute Probe wäre ein gemeinsamer Urlaub im Ferienhaus....

Zu wem würde der Partner im Notfall halten?

Falls mal Kinder geplant sind, sollte man sich sicher sein, dass man die selber erziehen darf. Oder sie eben fast ganz in Omas Hände gibt.

Räumliche Trennung nicht nur der Wohnungen, sondern auch des Grundstücks. Jeder eine eigene Terrasse...

Dann klappts sicher prima.


DontCopy 
Fragesteller
 03.11.2016, 10:26

Hast du sie schon über einen längeren Zeitraum ständig um Dich gehabt, oder nur an "Feiertagen", wo sich jeder gut darstellt?

Da sie - wie erwähnt - sehr weit weg wohnt (für meine Verhältnisse) sehen wir uns zwar nicht oft (ginge es nach uns wäre es sicher öfter, aber die Zeit lässt das eben so nicht immer zu), aber wenn wir uns sehen dann immer mindestens ein paar Tage. Ich denke aber du hast sicher Recht das dies noch einmal etwas ganz anderes sein wird wenn man die Person so unmittelbar ja eigentlich jeden Tag um sich haben wird.

Zu wem würde der Partner im Notfall halten?

Das ist gar nicht mal so unwichtig das stimmt. Da mein Partner seine Mutter sehr mag und an ihr hängt habe ich - obwohl wir uns selbstverständlich sehr lieben - da so meine Bedenken. Er würde sich sicher nicht von mir Trennen weil seiner Mutter etwas nicht passt - aber eben so kleine Auseinandersetzungen im Alltag könnten da schon problematisch werden. Das ist aufjedenfall ein Punkt den in ansprechen werde wenn wir das nächste Mal über diese Idee sprechen.

Falls mal Kinder geplant sind, sollte man sich sicher sein, dass man die selber erziehen darf. Oder sie eben fast ganz in Omas Hände gibt.

Das stimmt. Das sollte man sicher vorher irgenwie abklären - soweit das irgendwie möglich ist? Jeder - auch ich - hat ja seine eigene Vorstellungen zum Thema Erziehung und da es meine Kinder sein werden würde ich sie doch auch gerne so erziehen wie ich es mir vorstelle ;-) Meinst du denn überhaupt das man hier jemanden klar machen kann - ohne verletzend zu werden - das dieser jemand sich nicht in die Erziehung einmischen solle (sofern möglich).

Ein gewisser Grad bleibt ja immernoch "unüberwacht" also wenn man die Kinder z.B. mal zu Oma gibt um etwas Elternzeit zu genießen etc.

Räumliche Trennung nicht nur der Wohnungen, sondern auch des Grundstücks. Jeder eine eigene Terrasse...

Das ist auch ein guter Aspekt. Ich weiß aber nicht ob das so umgesetzt werden kann/soll/wird.

Danke dir recht herzlich für deine Aspekte und Einschätzungen!

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Blindi56  03.11.2016, 10:57
@DontCopy

Bezüglich Kindererziehung gibt es ganz sicher in jeder Familie zwischen Eltern und Großeltern verschiedene Meinungen. Wenn man sich ansonsten wirklich gut versteht, müsste man aber auch der Oma klarmachen können, wie man die Kinder erzogen haben möchte. Schon, weil man die meiste Zeit mit ihnen leben muss und sie nicht nach einer Stunde Generve wieder abgeben kann.

Natürlich darf Oma Oma sein und bleiben (also den Kindern mehr erlauben als die Eltern) und auch ihre eigenen Ansichten von Erziehung anwenden, wenn die Kinder nur ab und zu bei ihr sind.

Vielleicht muss man da aber manchmal hart bleiben und die Oma, die es sicher gut meint, in ihre Schranken weisen. und dann käme es wieder drauf an, wie der Partner reagiert... (Ach lass sie doch... oder: Du hast Recht, ich red mit ihr....)

Grundsätzlich sollte man aber vielleicht einfach nach seinem Gefühl gehen.

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Nun ja, da kann ich dir nur sagen, wenn es richtig gemacht wird und sich alle Beteiligte an gewisse Spielregeln halten, dann sollte es kaum Nachteile geben.

Natürlich ist es schön seine Familie und Freunde wenigstens in seiner Nähe zu haben, aber wenn das Umfeld in ordnung ist kanns auch viele Vorteile, gerade wenn dein familiäres Verhältnis nicht so gut ist, geben.

Ein guter Abstand führt erst mal dazu, dass sich keine weiteren Spannungen aufbauen und es ev zu einer "normalisierung" eurer familiären Beziehung kommenkann.

Etwas Abstand hat da meist Wunder bewirkt.

Eine neue Familie an seiner Seite zu haben und da auch ein gutes Verhältnis zueinander zu haben ist dann gerade eine große Hilfe, um über die Entfernung von Freunden usw weg zu helfen.

Wichtig sollte dir aber auf jeden Fall sein, dass du darauf bestehst, so weit das möglich ist, dass ihr eure eigene Wohnung und Wirtschaft habt. Man kann sich gegenseitig helfen und zum Essen einladen usw. Aber man muss auch die Tür zu machen können und sich " nackt im Flur lieben können", wie man so schön sagt.

Spannungen und auch mal Meinungsverschiedenheiten kann und wird es immer geben können. Das bleibt überhaupt nicht aus. Aber man darf da nicht nachtragend sein und sollte es unter verschiedene Generationen verbuchen. Man muss einfach immer versuchen für die alten oder jungen Verständnis haben und dann klappts schon.

Ein riesen Vorteil isst es dann, wenn Kinder da sind. Man hat mal was vor und kann oder möchte das Kind nicht mitnehmen, dann ist eine Oma im Haus schon ein richtiger Segen. Auch wenn man arbeiten geht und man jemanden braucht um das Kind in den Kindergarten zu bringen oder abzuholen.

Eine unserer Töchter ist auch einiges weit weg von uns und die wohnt mit Mann im Haus der Schwiegereltern. Jeder eigenen Eingang und Wohnung. Ohne die Oma vor Ort könnten sie ihre Arbeit im Schichtdienst oft garnicht machen. Sie haben auch ein sehr gutes Verhältnis zueinander. Es ist schon ein richtiges Miteinander und die Oma vor Ort kann das Kind zum Kindergarten bringen, oder auch frühs aus dem Bett holen oder auch mal zu Bett bringen. Alles kein Thema.

Familie ist wichtig und sehr hilfreich, wenns zusammen funktioniert. Dass ein oder mehrere Kinder der Arbeit oder Liebe wegen in ferne Gefilde zieht ist auch nicht ungewöhnlich und war schon immer so. Wenn man dann noch das Glück hat dort gut aufgenommen zu sein, dann sollte doch alles bestens sein.

Probleme kanns überall geben, egal ob du zu deinem Partner ziehst oder er zu dir. Wichtig vor allem, dass ihr zwei, egal was kommt zusammen haltet und für einander da seit. Auch wenn du mal der Meinung bist, dass dein Partner nicht unbedingt Recht hat oder du eher der Familie zustimmen möchtest. Steht zueinander, wenn es unterschiedliche Meinungen gibt, besprecht euch zusammen wie ihr regieren wollt, oder wie ihr es handhaben wollt und tretet dann zusammen auf und steht zu eurer Entscheidung.

Ich wünsche dir viel Glück und alles gute in deiner neuen Familie!