Was ist schlimmer Inflation oder Deflation?

4 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Definitiv eine Deflation, sie ist wesentlich schwieriger zu kontrollieren. Z.B hat man seit die letzten Jahre krampfhaft versucht eine höhere Inflationsrate in Deutschland zu bekommen.


robi187 
Fragesteller
 31.12.2016, 05:55

aber nach schäuble ist doch alles super? und nach eu auch?

0

Ich denke Deflation ist gefährlicher als Inflation.

Deflation bedeutet fallende Preise und somit auch fallende Löhne. Außerdem wird weniger investiert, da die Menschen auf niedrigere Preise in der Zukunft hoffen. Damit wird die Wirtschaft gebremst und die Arbeitslosigkeit steigt auch. Für Schuldner ist Deflation auch schlecht!

Deshalb wird die Inflation bei 2% gehalten, damit es zu keiner Deflation kommt. Inflation im besonderen Maße ist natürlich auch schlecht.

Beides ist im Endergebnis gleich schlimm.

Inflation kommt aber normal und häufiger vor als Deflation.

In Grenzen von max. ca. +/-3 % sind beide volkswirtschaftliche Faktoren ungefährlich. Durch entsprechende Geldpolitik wird der extremen Zunahme entgegengewirkt. Z.B. Leitzinsen rauf oder runter oder auf Null. Geldmengenminderung oder - mehrung. Günstige Kreditvergaben unter Banken usw.. Negativzinsen für geparktes Großkapital ist ein weiteres Instrument der Geldmengensteuerung. Und andere Massnahmen.

Ansonsten ein recht komplexer Zusammenhang, den auch Hyperexperten nicht vollständig verstehen und händeln können. Unerwartete Eigendynamik z. B. durch politische Umbrüche kann alle Steuerungsbemühungen zunichte machen.

Versuch einer einfachen Erklärung:

Inflation heißt: die Preise steigen, die Kaufkraft des Geldes sinkt. Für gleiche Waren muss nach einiger Zeit mehr Geld ausgegeben werden. Angebot klein, Nachfrage groß, aber kein Geld zum Konsum vorhanden, insgesamt kein wirtschaftlicher Vorteil wg. stagnierendem Umsatz und fehlender Gewinne der Hersteller, Pleiten (deren ebenfalls steigende Einkaufspreise fressen den Gewinn auf) , Arbeitslosigkeit

Ottokleinsparer hat das Nachsehen bei 0,0% Zinsen. Gibt sein Geld aus und kauft. Folge: Preise steigen weiter. Ottokreditnehmer freut sich über z.B. günstige Baukredite und baut.

Deflation heißt: die Preise fallen, die Kaufkraft des Geldes steigt, für gleiche Waren muss nach einiger Zeit weniger Geld ausgegeben werden. Angebot groß, Nachfrage klein, genügend Geld zum Konsum vorhanden, keiner kauft, die Preise fallen weiter, insgesamt kein wirtschaftlicher Vorteil wg. fehlender Gewinne der Hersteller, Pleiten (deren ebenfalls fallende Einkaufspreise können den fehlenden Umsatz nicht ausgleichen und fressen somit den Gewinn auf), Arbeitslosigkeit. 

Ottokleinsparer bekommt höhere Zinsen. Gibt kein Geld aus.
Ottokreditnehmer grübelt, ob er sich noch den Baukredit leisten kann. Bestehende Kreditverpflichtungen können zur Privatinsolvenz führen.

Inflation ist in geringem Maße nicht schlimm (weniger als 2 bis 3 %). Schlimm ist Hyperinflation (1923 in D, Beispiele in Jugoslavien, ...)

Deflation ist bereits bei geringen Prozentsätzen schlimm (Beispiel Japan).

Der Zinssatz ist nicht das Maß für Inflation/Deflantion, sondern die Preisentwicklung (Inflationsrate).

Deflation kann in D auch entstehen, wenn der Preis für Rohöl stark sinkt. Dies ist dann aber für die deutsche Wirtschaft nicht gefährlich, weil die Kosten sinken und die Verbraucher mehr Geld zur Verfügung haben.