Was ist eure Meinung zu Vermögensteuer?

10 Antworten

Eine überflüssige Diskussion ...

Es wurde doch schon mehrfach festgestellt, dass der Erhebungsaufwand höher als der mögliche Ertrag ist, schon damit sollte die Sache erledigt sein.

Dazu kommt: Es gibt verfassungsrechtliche Grenzen, weil Steuern auf Bestand sehr schwierig sind, man also immer auch nach dem Einkommen schauen muss, aus dem letztlich die Steuer beglichen werden muss, wo aber eben auch Grenzen bestehen.

Vor allem: Niemand sollte glauben, dass das nicht am Ende jeden beträfe - gerade nach den exorbitanten Preissteigerungen der letzten Jahre kann schon jedes Einfamilienhaus die Grenzen, die man öfter hört, übersteigen, bei vermieteten Wohnungen wird der Vermieter das in die Miete einkalkulieren. Dazu wirkt es kontraproduktiv, eine energetische Sanierung etwa macht ein Haus wertvoller, mithin wäre mehr Vermögensteuer zu zahlen ...

Vermögenssteuer, Reichensteuer,...

das sind Begriffe, die immer gut klingen und viel Anklang finden.

Aber man sollte sich auch mal vor Augen führen, wie Leute reich werden. Nehmen wir als Beispiel einen unserer aktuellen Minister. Dieser hat eine Firma gegründet mit allem drum und dran, Startup Förderung usw. Diese ist Pleite gegangen und dieser Mann hat sehr viel Kapital aus dieser - ich nenns wies ist - Fehlleistung geschlagen.

Wie und warum das alles so rechtens ist, dafür hab ich nicht genug Einblick und Fachwissen, aber das sowas möglich ist, zeigt, dass die Probleme woanders liegen....

In einer Marktwirtschaft wandert der Besitz grundsätzlich von den Armen zu den reichen. Lässt sich an vielen Beispielen zeigen, vom alten Israel (wo die Propheten gegen die dadurch verursachten Missstände wetterten) über die Griechen (Athen mit seine Konflikten), Römer (ich sag nur: Gracchen), den „Frühkapitalismus” des 16.Jh. und natürlich das Paradebeispiel: der Hochkapitalismus des 19.Jh. mit den Massenelend der „Proletarier”.

Natürlich kann jemand durch Glück, ggf. gepaart mit Leistung (Erfinder!) sozial aufsteigen, aber solche Einzelfälle ändern nichts an der „sozialen Schere”, die sich ohne staatlichen Eingriff immer weiter öffnet. Deshalb gibt es Maßnahmen, um der marktbedingten Umverteilung von unten nach oben eine staatlich organisierte Umverteilung von oben nach unten entgegenzusetzen. Dafür gibt es verschiedene Instrumente, z.B. Steuerprogression oder Sozialleistungen.

Die Vermögenssteuer ist so ein Instrument. Und das sollte auch genutzt werden.

Zuviel Umverteilung ist nicht gut (schadet der Wirtschaft, und letztlich allen), zuwenig ist nicht gut (führt zu Massenelend), wo da die goldene Mitte liegt, ist v.a. eine politische Entscheidung. Die FDP sieht sie offensichtlich beim Optimum für Großkonzerne, gemäßigte Linke beim Optimum für die Unterschicht (nicht gemäßigte Linke wollen die Marktwirtschaft abschaffen …).

Wenn die politische Entscheidung gefallen ist, ist die praktische Frage, wie das gewünschte Optimum praktisch erreicht wird, im Prinzip eine Frage der Wirtschaftswissenschaft. Aber die ist nicht so einfach zu beantworten, die Wirtschaft kann so launisch sein wie das Wetter, Vorhersagen über mehr als 6 Monate sind immer ungenau … aber das wär ein anderes Thema.

Die Vermögenssteuer ist eine Ländersteuer und wird von den Bundesländern für deren Aufgaben (z.B. Schulen, Universitäten, Gesundheit, Polizei, Kultur) verwendet - wenn es denn Einnahmen daraus gibt, und das ist seit 1997 nicht mehr der Fall, weil sie ausgesetzt und nicht mehr erhoben wurde. 

Wenn dich das Thema Steuern interessiert, kannst du dich hier etwas nächer einlesen https://alex-fischer-duesseldorf.de/blog/steuergrundlagen-bund-land-gemeinde-gemeinschaftssteuern-beispiele/

oder dich hier über die Verwendung informieren

https://www.smartsteuer.de/blog/2018/06/15/steuern-wer-kriegt-und-wofuer/


Hellarmy 
Fragesteller
 01.05.2023, 21:53

Hast die Frage nicht verstanden

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OnePerson19  01.05.2023, 21:57
@Bronzko

Die Frage war nach der Meinung zur Vermögenssteuer.

Auch ich sehe an deiner Antwort keine Meinungsäußerung sondern ausschließlich eine Darstellung von Fakten.

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OnePerson19  01.05.2023, 21:59
@Bronzko

Da ist aber keine Meinungsäußerung, da werden nur Fakten dargestellt.

Eine Meinungsäußerung wäre bspw. »Ich finde sie gut« oder »Ich finde sie schlecht«

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Bronzko  01.05.2023, 22:00
@OnePerson19

Das spiegelt meine Meinung. Und wenn dir das nicht passt, dann ist das dein Problem und interessiert hier niemanden.

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OnePerson19  01.05.2023, 22:02
@Bronzko

Also findest du es gut wie es ist und wie du es oben beschreibst?

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Vermögenssteuer brauchen wir nicht; wie soll die funktionieren?

Wer Vermögen hat, muss etwas tun, um es zu erhalten. Geld auf dem Konto wird von der Inflation entwertet; deshalb will das Vermögen angelegt sein. Erträge aus angelegtem Vermögen; seien es Mieten, Zinsen oder Dividenden; werden besteuert. Wer Vermögen hat, zahlt also schon. Und irgendwann, wenn der Vermögende stirbt, fließt sein Vermögen den Erben zu und generiert Erbschaftssteuer. Oder es gibt keine Erben, dann geht alles an den Staat - uns alle.

Vermögenssteuer kann auch nie gerecht sein. Da ist eine alte Witwe, die ihr Grundstück mit kleinem Häuschen in München nicht verkauft, das ihr die Baulöwen abspenstig machen wollen. Die Grundstückspreise sind stark gestiegen, auf dem Papier ist die Frau vermögend, in Wirklichkeit kommt sie mit ihrer Rente gerade so über die Runden. Soll die nun Vermögenssteuer bezahlen und ihr Grundstück verkaufen müssen, ihr Zuhause aufgeben müssen?

Ein junger, gescheiter Kerl hat eine Geschäftsidee, steckt all seine Energie und sein spärliches Geld hinein, beschäftigt Mitarbeiter, kauft bei örtlichen Lieferanten, zahlt Steuern. Das Unternehmen wächst, braucht für dieses Wachstum aber auch Geld, um die nötigen Investitionen zu tätigen. Da sieht der Staat, uih, das Unternehmen ist was Wert, dafür würde die Konkurrenz 2 Millionen hinblättern, das gibt Vermögenssteuer! Am Ende wird Unternehmergeist, von dem unsere Gesellschaft immer profitiert, ausgebremst oder in andere Länder verjagt.

Dann ist da der alte Herr mit seiner Briefmarkensammlung. Da sind sicherlich tausende Briefmarken dabei. Wer errechnet jetzt den Wert des Vermögens, sortiert und katalogisiert die Briefmarken, schaut nach Plattenfehlern, lässt die Echtheit bei Spezialisten untersuchen?


HugoHustensaft  02.05.2023, 12:45

Und gerade die Briefmarkensammlung zeigt ein weiteres Problem:
Es gibt eine ganze Reihe an Vermögensgegenständen, für die man keinen Wert ermitteln kann, weil es eben keinen Markt gibt respektive der Markt so eng ist, dass das ein rein nominaler Wert ist, wenn man einen Käufer findet, was aber eben keineswegs sicher ist.

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