Was haltet ihr als Radfahrer davon Radwege und Radschutzstreifen rot einzufärben?
Mich würde mal interessieren, was ihr als Radfahrer dazu denkt, dass neuerdings in Städten Radwege, Radschutzstreifen und Radwege im Kreuzungsbereich rot eingefärbt werden.
Findet ihr das eine sinnvolle, sicherheitsbringende Maßnahme oder eher reine Alibimaßnahme, damit die Stadt behaupten kann, etwas für die Radsicherheit getan zu haben?
Und kleine Nebenfrage: Ist bei euch die Rote Farbe auch merklich rauer als die Straße?
14 Antworten
Es ist immer hilfreich, die Fahrradwege in Kurvenbereichen, Abzweigen, Übergängen, etc. rot zu markieren. Autofahrer können dann besser sehen, das sich hier auch Fahrradverkehr abspielt. (fall sie nicht an der allgemeinen Autofahrerblindheit leiden.) Bei uns in der Gegend sind manchmal die Radwege mit rot gefärbten Betonpflastersteinen verlegt. Bei Nässe hebt es sich aber optisch nicht mehr gut ab. Auf den geraden Strecken macht es weniger Sinn. Leider kann ich nicht bestätigen, das die Farbe rauher ist, als der normale Straßenbelag. Bei Regen, fallendem Laub, oder im Winter bei Reif und Eis ist das sehr gefährlich! Bei uns hat man Spielstraßen mit Blau-weissen Markierungen versehen, die Spiegelglatt sind ! Das kommt davon, wenn solche Maßnahmen von Scheiss-Nomaden geplant werden, die selber nie Rad fahren.
Naja wen juckt meine Meinung. Studien zeigen eindeutig, dass sowas hilft.
Studien zeigen aber auch, dass Radschutzstreifen die Unfälle und gefährlichen Situationen erhöhen als wenn keine Radschutzstreifen vorhanden sind, trotzdem kleistern wir damit die Städte zu. Nervt mich als Radfahrer und als Autofahrer.
Wichtig ist bei der Farbe allerdings, dass es eine spezielle Farbe sein muss, die denselben Halt bietet wie die Straße. Das ist nicht immer der Fall und gerade im Kreuzungsbereich kann es beim bremsen für Radfahrer bei Regen verdammt gefährlich werden, wenn diese glatte Farbe aufgetragen wurde.
Gleiches sehe ich auch immer wieder bei Radwegen auf dem Fußweg. In meiner Stadt fand es jemand super rote glatte fliesenähnliche Steine zu nehmen. Im Regen kann man das bremsen sowasvon vergessen. Da muss man erst auf den Fußweg ausweichen und dann kann man bremsen...
Leider habe ich sehr häufig das Gefühl, dass die Leute, die das planen selber noch nie Fahrrad gefahren sind.
Zusätzlich zum oben genannten ein paar Beispiele:
Gullideckel in Kurven von Radwegen ohne Warnung
Aufgemalte Verkehrszeichen, die keine rechtliche Bedeutung haben und nur für Verwirrung stiften.
Häufige dämliche oder unklare verkehrsführung.
Plötzlich endende Radwege ohne offensichtliche weitere Anweisungen.
...
👆 Sonst würde ich nicht danach fragen. ;)
Ich bin eher der Fakten Typ als der Meinungstyp aber bischen eigene Meinung hatte ich ja auch im Kommentar :D
Beispiel zu Radschutzstreifen:
https://www.udv.de/resource/blob/79848/e71c28f5c831cc59208d4a642f985703/59-sicherheit-und-nutzbarkeit-markierter-radverkehrsfuehrungen-data.pdf
Kannst aber an sich einfach nach Stduien im Internet suchen. Da findet man mehrere, die alle zum mehr oder weniger selben Ergebnis kommen. Radschutzstreifen erhöhen Dooring gefahr, werden häufig durch Kurzzeitparker blokiert, es entstehen Unfälle mit ein und ausparkenden Autos und sie sorgen bei Autofahrern dafür, dass sie eher zu nah überholen.
Bei uns war das schon lange so - und es war hilfreich weil die Neigung der PKW-Fahrer sinkt, dort draufzufahren.
Rau ist der Untergrund; die Farbe - auch auf Steinen aufgebracht - eher weniger.
weil die Neigung der PKW-Fahrer sinkt, dort draufzufahren.
Okay. Das ist interessant. Ich mach nämlich gefühlt die gegenteilige Erfahrung.
Danke für die Antwort.
Mich würde mal interessieren, was ihr als Radfahrer dazu denkt, dass neuerdings in Städten Radwege, Radschutzstreifen und Radwege im Kreuzungsbereich rot eingefärbt werden.
Das war bei mir in der Gegend schon immer die Farbe der Fahrradwege.
Findet ihr das eine sinnvolle (…) Maßnahme
Ja. Damit weiss der Fahrradfahrer wo er hin gehört und die Anderen (Fußgänger, Autos) wo sie nicht hin gehören, damit man sich nicht gegenseitig in die Quere kommt.
Ist bei euch die Rote Farbe auch merklich rauer als die Straße?
Bei uns in der Gegend war das, wie gesagt, schon immer so. Da ist es oft auch einfach rotes Pflaster.
Aber ja, ich kenne auch diese roten rauen Streifen. Das ist gut, damit die Fahrräder (auch bei schlechtem Wetter) nicht so leicht wegrutschen.
Damit weiss der Fahrradfahrer wo er hin gehört
Weder Radschutzstreifen noch Fahrradwege sind durch ihr Vorhandensein nutzungspflichtig. Erst die Zeichen gemeinschaftlicher Geh-und Radweg, getrennter Geh-und Radweg und Radweg machen einen Radweg benutzungspflichtig. Rote Farbe ändert rechtlich überhaupt nichts. Sie macht nur die Straße rot.
Ergo bleiben alle Schutzstreifen (ob rot gefärbt oder nicht) ein bloßes, nicht annahmepflichtiges Angebot an Radfahrer). Eine indirekte Nutzungspflicht könnte sich nur indirekt aus dem Rechtsfahrgebot ergeben, aber auch nur dort, wo dieses nicht mit dem Seitenabstand kollidiert, den ein Radfahrer zu eventuellen, rechts parkenden Autos einhalten muss.
Danke btw. für die Antwort.
Das gibt es schon lange.
Letztlich verhindert ein bißchen bunte Farbe allein nicht wesentlich Konfliktsituationen mit Kraftfahrern, wenn der Radweg nicht durch einen Bordstein baulich getrennt von der Fahrbahn ist.
👆 Sonst würde ich nicht danach fragen. ;) Hast du eine dieser Studien?
Danke für die lange Antwort.