Was denkt ihr wie der Gang nach Canossa wirklich abgelaufen ist?

3 Antworten

Da ich schon immer der Meinung war, daß die Geschichten aus tiefster Vergangenheit nicht gänzlich ernst zu nehmen sind, bin ich zumindest irgendwie bei Dir daß die Wahrheit im "Nebulösen" liegt...

Jeder kennt doch das gute alte "stille-Post-Syndrom",oder...!?

Alles was von damals also nicht durch "schreiben-und-lesen-können" weitergeleitet wurde, sondern nur durch "Weitererzählungen"...sind m.M.n. immer letztlich mit einer gewissen Vorsicht zu genießen...😐

Fest steht es ging um Macht. Dieser Machtkampf hatte mit Canossa einen der Höhepunkte. Durch den Kirchenbann drohte Heinrich IV. zu verlieren und daher setzte er alles daran, dass dieser Bann so schnell wie möglich gelöst wurde.

Gregor VII. wusste, er hätte gesiegt, wenn er den Kirchenbann aufrecht erhält, daher versuchte er alles, um ein Treffen mit Heinrich IV. zu vermeiden. Als Papst war er jedoch auch zu Gnade verpflichtet.

In Canossa konnte der Papst den Gnadenersuch von Heinrich IV. nicht mehr ausweichen. Das er Heinrich IV. warten ließ, schadete den Ansehen von Gregor VII. Je länger er es hinaus zögerte, je schwächer wurde sein Ansehen und das Ansehen von Heinrich IV. war wieder im steigen. Heinrich IV. hatte keine Chance weiter Herrscher zu bleiben, wenn er es nicht erreichte, dass der Papst nachgibt. Sicher hat Heinrich IV. sich richtig in Szene gesetzt, als er vor der Burg im Schnee gewartet hat. Es war seine einzige Möglichkeit, um politisch Druck ausüben zu können. In einigen Quellen wird die Vitalität von Heinrich IV. erwähnt, daher ist es durchaus möglich, dass er selbst bei längerer Zeit, so etwas ohne körperlichen Schaden hätte überleben können.

Gregor VII. und Heinrich IV. blieben natürlich Gegner, wie auch der weitere Verlauf der Geschichte zeigt. Durch die Aufhebung des Kirchenbannes verlor der Bann als Machtmittel bei dem erneuten Kirchenbann diese extreme Wirkung https://de.wikipedia.org/wiki/Gang_nach_Canossa

Woher ich das weiß:Hobby

Reinkanation 
Fragesteller
 09.02.2023, 12:01

Also du glaubst der mainstream Meinung

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Neugier4711  09.02.2023, 12:17
@Reinkanation

Ich halte die Erzählungen für logisch, denn es passt mit dem weiteren Verlauf der Geschichte zusammen.

Für mich gibt es keinen Grund zur Annahme, dass die beiden Herrscher sich zu irgend einer Zeit mochten. Sie haben ständig versucht, den anderen zu schaden und aus der Machtposition zu drängen.

Übertreibungen sind natürlich bei Erzählungen immer vorhanden, je nachdem von welcher Seite berichtet wird. Es gibt schließlich Quellen, welche auf der Seite des Königs die Gegebenheiten berichten, wie Quellen, welche es aus der Sicht der Kirche berichten.

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Ich glaube, die hatten keine Elefanten dabei, sondern Kamele.


Reinkanation 
Fragesteller
 09.02.2023, 09:53

Reden wir über das selbe Ereignis?

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