Warum tragen manche kein Kopftuch?

24 Antworten

Warum fragst du die Dame nicht einfach danach? 

Es gibt im Islam ja mehrere Strömungen und nicht alle Muslime glauben, dass ein Kopftuch sein muss, weil die Koranstellen, die dafür mitunter herangezogen werden, auch sehr anders interpretiert werden können.

Das Kopftuch hat eher etwas mit Tradition zu tun, nicht mit Religion.

Das sind von Menschen gemachte Regeln, die nichts über die Religiosität einer Person aussagen.

Das Kopftuch ist nicht koranisch vorgeschrieben. In den Suren, die zur Legitimation des Kopftuches herangezogen werden, steht nur etwas davon, dass man seinen "Schmuck", bzw. seine sexuellen Reize bedecken soll, weil das eine Form des Anstands wäre. 

Wenn die Haupthaare nun als solcher Reiz wahrgenommen und empfunden werden, so legen einige Lehrschulen diese Suren eben strenger aus und schreiben das Kopftuch vor, andere lehnen es hingegen ab. Da es eben nicht "den" Islam gibt, sondern wie in jeder Religion viele unterschiedliche Weisen, seinen Glauben zu leben, und wir eine pluralistische Gesellschaft mit vielen unterschiedlichen Einflüssen sind, so siehst du bei uns mal Muslimas mit und welche ohne Kopftuch. Beides ist völlig normal. Und es gibt auch Muslimas aus traditionell kopftuchtragenden Familien, die aber selbst kein Kopftuch tragen, weil sie es als Zeichen von Unterdrückung und als Einschränkung ihrer Identität als Frau sehen - eben weil sie sich nicht nach den Werten ihrer Vorfahren, sondern an der westlichen Kultur orientieren.

Wer bei uns Kopftuch trägt, der kann sich frei dazu entscheiden. Und bei uns hat niemand das Recht, eine Frau ohne Kopftuch deshalb als "schlechtere" oder sogar "falsche" Muslimin zu bezeichnen. Wer das tut, macht selbst etwas ganz entscheidendes falsch.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Studium der Geschichts- und Religionswissenschaften

Das eine muss mit dem anderen nichts zu tun haben!

Ich kann Christ sein, glaube an Gott, aber habe seit Jahren nicht in der Kirche oder sonstwo gebetet. Und nun? Bin ich deswegen weniger Christ?

Manche würden vielleicht ja sagen, aber wenn du einen Priester fragen wirst, wird er aller wahrscheinlichkeit sagen das ich trotzdem ein Christ bin.

Die einen legen ihren Glauben einfach anders aus als andere. Genau deswegen haben wir doch aktuell so viele Probleme mit einer anderen Glaubensrichtung. Weil einige ihre Gottesgesetze strenger auslegen als es in ihren eigenen schlauen Büchern steht. Würden sie diese gesetze weniger streng befolgen, würde es keine Probleme in dieser Hinsicht geben.....

Es ist alles eine Glaubensfrage und wie fanatisch man diese vertritt.

So ist hier nur eine vollverschleierte Frau eine 'echte' gläubische Muslima.. und andernorts kann sie eine gläubische Muslima sein obgleich sie den Glauben nur in ihrem herzen trägt, doch nach außen hin nicht den anschein macht.


wildcarts2  10.11.2017, 11:29


Ich kann Christ sein, glaube an Gott, aber habe seit Jahren nicht in der Kirche oder sonstwo gebetet. Und nun? Bin ich deswegen weniger Christ?

So ist es. Wenn du kein offizielles aktives Mitglied der Kirche bist und dich nicht an deren Regeln hälst, bist du nur ein Pseudo-Christ.

Ob man ein Christ, Moslem, Jude etc. ist entscheidet man nicht selbst, sondern die jeweilige Religion/Konfession tut dies.

Nennst du dich so, ohne deren Vorgaben einzuhalten, bist du ein Plagiat.

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MarkusPK  10.11.2017, 12:16
@wildcarts2

Alles eine Frage der Betrachtungsweise, wildcards2. 

Wenn ich mich selbst als Christ bezeichne und mich als solcher fühle, dann bin ich für mich selbst Christ. Wenn meine Freunde und die Menschen, die mir wichtig sind, das genauso sehen, bleibe ich immer noch Christ. Wenn irgendein Fundamentalist oder verbohrter Idealist mich nicht als Christen anerkennt, dann lass ihn doch. Es braucht mich doch nicht zu jucken, ob mich wer als Plagiat bezeichnet, wenn ich mich selbst noch echt genug fühle. 

Christ sein ist ja nicht so etwas wie Arzt sein, also dass man nur praktizieren kann, wenn man eine entsprechend beglaubigte Qualifikation in Form einer Approbation in einem hübschen Rahmen an der Wand hängen hat. Wenn irgendwer einem dafür schlussendlich ein Zeugnis ausstellt, so ist das immer noch Gott. Und der schaut viel mehr auf die persönliche Lebensführung anstatt auf die abgeleisteten Kirchbesuche. Zumindest ist das meine Überzeugung.

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Yazariel  10.11.2017, 13:11
@MarkusPK

Ich wünschte mir gerade zum ersten mal einen "Daumen runter" .. denn genau so ist es.. Glaube kommt von innen, nicht von einem Haus mit Kreuz drinnen... Nicht davon das man Kirchensteuer zahlt oder sonst etwas... und genau das wird dir auch jeder NORMALE Pastor bestätigen.

Gibt überall ein paar 'Fanatiker' auch unter den Christlichen Priestern, aber die halten sich hier in DE zum Glück in Grenzen.

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FranziiCookiie  17.12.2017, 21:55
@MarkusPK

Es geht nicht unbedingt um Kirchenbesuche, aber Christ ohne Beten? Sowas funktioniert nunmal nicht. Es gibt Kirchenchristen und Bibelchristen. Beide Sorten beten, du scheinst keine davon zu sein. Wenn überhaupt bist du gläubig und Papierchrist. Wie gesagt, du lebst und glaubst nicht an das Christentum, sondern an deine individuelle Religion "Zumindest ist das meine Überzeugung", du bist gläubig, aber kein Christ.

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ich2099  21.07.2019, 23:31
@FranziiCookiie

Wenn man also nicht betet kann man auch nicht glauben? oder wie? wenn man also so an Gott usw. glaubt wie ein Christ aber nicht betet wie einer ist man dann keiner?

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Beim Glauben kommt es nicht auf Äußerlichkeiten, sondern auf die innere Einstellung ein. Wenn jemand tief gläubig ist, befolgt er die sittlichen Gebote seiner Religion.

Das Tragen eines Kopftuchs gehört nicht dazu.

Giwalato