warum spricht man in der schweiz 4 verschiedene sprachen?

5 Antworten

  • schwiizerdüütsch

  • französisch

  • italinenisch

  • rumantsch

näheres dazu findest du, wenn du dich ein bisschen mit schweizer geschichte beschäftigst.

in belgien spricht man ja auch vier sprachen, nämlich

  • flämisch

  • französisch

  • deutsch

  • wallonisch

allerdings ist gemeinerweise das wallonische keine amtssprache in belgien. hätten die wallonen stimmen dürfen, wäre statt deutsch das wallonisch amtssprache neben dem flämisch und dem französisch.

in der schweiz gibt es vier AMTSsprachen - gesprochen wird noch einiges mehr... das wallis ist da ein gutes beispiel...

1) Die meisten Länder in Europa sind mehrsprachig. Auch Deutschland, Oesterreich, Spanien, Italien, Belgien, Frankreich, etc hat mehrere Amtssprachen.

2) Weil die Schweiz ein Zusammenschluss von Regionen oder Kantonen ist, wo diese Sprachen gesprochen werden und weil es der Schweiz nie ein Anliegen war, ihre Mehsprachigkeit auszumerzen.

Die meisten Länder (in europa) sind in Wirklichkeit mehrsprachig, aber oft bemüht sich die "Zentralregierung" eine einzige Sprache durchzusetzen. In Frankreich sprach man z.B. langdocien und langue d'oil und baskisch und bretonisch und catalanisch und deutsch (Elsass), aber die Zentralregierung hat sehr lange gegen die Regionalsprachen gekämpft, indem sie nur französische Schulen gemacht hat und die Kinder in der Schule gezwungen hat, französisch zu sprechen In Grossbritanien, Spanien, etc. war es (in der Vergangenheit) ähnlich. Man bemühte sich, eine Sprache durchzusetzen.

Die Schweiz ist im Prinzip ein freiwilliger Zusammenschluss von kantonen, und deshalb war der Respekt der "Minderheitssprachen" immer sehr wichtig. Es gab zwar vereinzelt auch Situationen, wo sich sprachliche Minderheiten innerhalb eines kantons diskrimiert fühlten (siehe Kanton Bern und kanton Jura), aber grundsätzlich versuchte man, die territoralität der Sprachen zu respektieren...

Es gibt auf der ganzen Welt kaum ein Land, wo nur eine Sprache gesprochen wird. Länder sind nur künstliche und politische Gebilde, aber die Sprachgruppen auf der Welt haben sich über Jahrtausende gebildet und entwickelt.

Selbst in Deutschland gibt es Minderheitensprachen, und damit meine ich nicht Türkisch, Griechisch oder Russisch (also Sprachen von Einwanderern), sondern traditionelle Sprachen wie Sorbisch und Friesisch.


Die Schweiz ist ein gebirgiges Land. Bevor es Motoren gab, war es einfach nicht so leicht, schnell mal von einem Tal ins andere zu gelangen. So waren die Täler über Jahrtausende isoliert und hatten wenig Kontakt miteinander.

Auf diese Weise konnten sich die Sprachen dort lange halten und haben in jeder Gegend ihre eigene Färbung.

Rätoromanisch ist übrigens nicht eine Sprache sondern eine Gruppe von mehreren Sprachen.

Die Schweiz an sich war auch ein künstliches Gebilde, in der Form, als sich vor längerer Zeit die Kantone politisch über Sprachgrenzen hinweg zusammenschlossen.


guru61  06.11.2018, 12:58

Die Gründung der Schweiz spielt eng mit der Erschliessung des Gotthardpasses zusammen. Die Leute in diesen Tälern hatten sehr wohl Kontakt zur Welt. Mehr als die tumben, von den Fürsten niedergehaltenen Bauern in Deutschland!
http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D14053.php

http://www.urikon.ch/UR_Verkehr/VE_Saumerei.aspx

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Helefant  06.11.2018, 21:07
@guru61

Natürlich gab es Handel. Aber der Großteil der Dorfbevölkerung war normalerweise schon zu Hause.

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guru61  07.11.2018, 14:21
@Helefant

Aber die Säumer kamen mitunter bis nach Mailand! Die Schweiz war zu dieser Zeit eher ein Auswanderungsland. Und die, die zum Hause blieben hatten in den Herbergen, Susten und beim Handel hatten immer Kontakt mit den durchreisenden Händlern.

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Deutsch ist sowieso die Sprache. Wenn farnzösisch Französisch heißen soll, dann spricht man es, weil es viele Franzosen dort gibt. Das Gleiche bei den Italienern , aber Rätoromanisch sagt mir nichts. :)


pony  07.08.2013, 22:41

dann spricht man es, weil es im jura z.b. gängig gesprochen wird... und italienisch, weils im tessin, aber auch im puschlav gängig gesprochen wird.

rätoromanisch sagt DIR nichts...

und deutsch wird in der schweiz im sinne von deutsch nur von ausländern gesprochen.

einige schweizer sprechen recht gutes schriftdeutsch - aber die meisten in der deutschschweiz bedienen sich einfach der ihnen gerade geläufigen mundart... und das, lieber geronimo, wirst DU kaum als deutsch identifizieren...

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