Warum sollte ich nicht aufgeben?

7 Antworten

Hallo CopHaumeister,

ich kann mir sehr gut vorstellen, wie Dir zumute ist! Ich habe im vorletzten Jahr meine Frau (und einige Jahre davon meine Eltern) verloren, mit der ich viele Jahre lang verheiratet war. Ein geliebter Mensch hinterlässt beim Tod eine riesige Lücke, und der Schmerz der Trauer kann überwältigend groß sein! Vielleicht darf ich Dir kurz schildern, was mir in der Zeit der Trauer geholfen hat.

Die Erfahrung (nicht nur meine eigene) zeigt, dass Menschen unterschiedlich trauern und es auch kein Zeitmaß für die Trauer gibt. Die traurigen Gefühle halten bei vielen ein Leben lang an, doch denken sie im Laufe der Zeit nicht mehr so oft an den Verstorbenen! Und somit lässt auch der Schmerz allmählich nach.

Was in dieser Zeit helfen kann ist, wenn man ganz offen mit jemandem, zu dem man Vertrauen hat über seine Gefühle sprechen kann, am besten mit jemandem, der selbst Ähnliches erlebt hat. Von diesem fühlt man sich viel besser verstanden, und meistens bekommt man hier mehr Mitgefühl und Verständnis entgegengebracht! Das ist auch die Erfahrung, die ich gemacht habe.

Einigen fällt es allerdings schwer, über ihre Gefühle zu sprechen und sie ziehen sich lieber von anderen zurück. Hier kann es helfen, einmal all das aufzuschreiben, was einen bewegt und es dann später nochmals zu lesen.

Was ebenfalls Erleichterung bringen kann ist weinen! Ja das Vergießen von Tränen der Trauer ist ein wichtiger und notwendiger Bestandteil des seelischen Heilungsprozesses. Du brauchst Dich daher nicht zu schämen, wenn Du immer mal wieder in Tränen ausbrichst. Hinterher magst Du etwas Erleichterung empfinden (so jedenfalls ist es mir schon oft ergangen). Seinen Tränen freien Lauf zu lassen, kann manchmal sehr befreiend sein!

Es wäre sicher nicht hilfreich, wenn man irgendwie versucht, vor anderen seine Gefühle zu verbergen und den Starken zu spielen. Man sollte sich zugestehen, traurig zu sein und dies auch nach außen zu erkennen zu geben. Warum sollen denn andere nicht merken, wie sehr man mit der Trauer zu kämpfen hat?

Falls Du an Gott glaubst, kann es für Dich auch sehr tröstend sein zu erfahren, was die Bibel über die Toten sagt. Jesus Christus, der ja selbst auch den Schmerz kannte, den der Tod geliebter Menschen auslösen kann, sagte einmal etwas sehr Schönes:

Denn so, wie der Vater die Toten auferweckt und sie lebendig macht, so macht auch der Sohn die lebendig, welche er will. Das sollte euch nicht wundern, denn es kommt die Zeit, wo alle, die in den Gräbern sind, seine Stimme hören und herauskommen werden“ (Johannes 5:21, 28 u. 29a).

Jesus sprach hier von der Auferstehung der Toten! Wenn diese eines Tages stattfindet, bedeutet das, dass Millionen von Verstorbenen wieder auf der Erde leben werden, und zwar unter besseren Verhältnissen als heute. Wir werden sie so sehen, wie wir sie gekannt haben und können sie dann endlich wieder in unsere Arme schließen! Ist das nicht großartig?

Diese wundervolle Aussicht gibt mir bis heute viel Trost. Zu wissen, dass ich meine Frau, meine Eltern und all die lieben anderen eines Tages wiedersehen werde, hilft mir, mit den Gefühlen der Trauer besser fertig zu werden.

Ich weiß ja nicht, wie Du zur Bibel stehst und ob Du überhaupt an Gott glaubst. Ich habe eben versucht, meine persönlichen Erfahrungen und meine Hoffnung wiederzugeben. Vielleicht hast Du ja eine ganz andere Meinung dazu.

Ich wünsche Dir jedenfalls von ganzem Herzen, dass es Dir gelingt, mit Deinem Schmerz zu leben und Deine große Trauer nach und nach zu verarbeiten!

LG Philipp

Du hast keine psychischen Probleme. Du trauerst um einen geliebten Menschen und das ist ganz normal.

Dein Opa hat sein Leben gelebt. Er war alt. Für ihn ist die Zeit gekommen.

Du bist jung und hast noch so viel Leben vor dir.

Dein Opa wurde nicht wollen, dass du so ein Geschenk einfach wegwirfst.

Ja Trauer tut weh. Sehr sogar aber es wird mit jedem Tag besser das bedeutet aber nicht, dass du deine Opa vergisst.

Er ist nach wie vor bei dir. Aber eben nicht da.

Rede mit jemandem darüber, dem du vertraust. Allein, das Gefühl, nicht allein zu sein wird dir schon helfen. Außerdem kann diese Person dir auch helfen, das durch zu stehen.

Außerdem kannst du dich an die Telefonseelsorge richten. Dort erreichst du Leute, die ausgebildet sind, Leuten mit solchen Problemen zu helfen.

Der beste Weg ist meines Erachtens nach aber die Akzeptanz. Wir alle müssen sterben. Der Tod ist nichts schlechtes, sondern gehört zum Leben dazu. Vor allem musst du aber dich selbst akzeptieren. Du bist keineswegs irrelevant oder sinnlos. Denk doch mal nach. Was sind deine Ziele im Leben? Wofür hast du gelebt, bevor dein Opa starb? Und warum solltest du sie jetzt aufgeben? Mach weiter, es ist dein Leben, nicht das, deines Opas. Er hat seins gelebt. Jetzt bist du dran!

Denk mal so objektiv wie möglich darüber nach. Versuch, deine Gefühle kurz auszublenden (zb mithilfe von Meditation) und denk über dein leben und den Tod nach. Alles was du tun musst ist, es zu akzeptieren, dass es so ist.

Und jetzt lebe DEIN Leben!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich philosophiere einfach gerne rum :)

Ich kann dir die Telefonseelsorge als Tip mitgeben. Die können dir bestimmt helfen und dich beraten! :)

Woher ich das weiß:Recherche

Hallo,

Hier sind grundsätzliche Tipps, um mit der Situation umzugehen: Du kannst mit einem Menschen reden. Es gibt im Internet und über das Telefon kostenlose Seelsorge. Auch kannst Du zu einem Psychologen gehen.

Ich bin Christ. Der Glaube hilft vielen Menschen. Gott liebt Dich. Wenn Du einiges wissen möchtest, was mich überzeugt, dass es Gott gibt, dann kannst Du mich z.b. fragen oder auf mein Profil gehen.

Alles Gute


Startill  10.05.2020, 01:54
 Der Glaube hilft vielen Menschen.

Stimmt. Glaube ist eine perfekte Illusion von Glück.

Aber der Preis ist hoch. Es ist das Wissen um die Wahrheit über die Welt.

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