Warum sind die Helvetier im Jahr 58 v. Chr in den Westen gezogen?

5 Antworten

Von Experte Neugier4711 bestätigt

Vermeidbarkeit des Krieges

Auch bei dem tatsächlich geschehenen Auszug einer Gruppe von Helvetiern ist ein Krieg zwischen Römern und Helvetiern vermeidbar gewesen.

Der Krieg wird auf jeden Fall erst durch Caesars Reaktion auf den Auszug der Helvetier ausgelöst. Seine Darstellung verfolgt den Zweck, sein Vorgehen zu rechtfertigen und gegenüber einem römischen Publikum darzulegen, er habe einen (regel)gerechten Krieg (lateinisch: bellum iustum) geführt.

Gaius Iulius Caesar hat offenbar gezielt eine Auseinandersetzung gesucht, um mit einem gewonnenen Krieg, Eroberungen und Beute etwas leisten zu können und seine politische Stellung zu sichern und auszubauen. Der Helvetierkrieg hätte vermieden werden können, wenn Caesar den Durchzug durch eine kleine Strecke im Gebiet der römischen Provinz erlaubt hätte oder bei dem anderen Weg völlig außerhalb der römischen Provinz nicht eingegriffen hätte.

Caesar hätte ohne den Wanderauszug der Helvetier andere Gelegenheiten zu nutzen versucht, um als römischer Staathalter eine siegreiche kriegerische Auseinandersetzung zu führen.

Zu dem Helvetierkrieg (lateinisch: Bellum Helveticum) ist die Darstellung bei Gaius Iulius Caesar die Hauptquelle. Andere antike literarische Quellen beruhen allem Anschein nach darauf, ohne darüber hinausgehende Informationen. Archäologische Funde sind davon unabhängig, aus ihnen können aber kaum Rückschlüsse gezogen werden, was genau den Krieg ausgelöst hat. Es gibt keine Überlieferung, die das Geschehen vom Standpunkt des Fürsten Orgetorix bzw. der Helvetier darstellt. Was Caesar erzählt, ist parteisch. Denn er hatte ein Interesse an einer für ihn selbst erfolgreichen militärischen Auseinandersetzung. Eine Deutung ist möglich, Caesar habe den Zug der Helvetier als Vorwand zu einem Eingreifen in das bisher nicht römisch beherrschte Gallien genutzt. Er bietet eine Darstellung seiner eigenen Tätigkeit als römischer Statthalter, möchte seine Handlungen als gerechtfertigt erscheinen lassen und unterstellt Orgetorix bzw. den Helvetiern weitreichende und sehr bedrohliche Absichten. Es ist sehr zweifelhaft, ob Caesars Darstellung tatsächlich wahr ist.

Der Krieg ist durch eine bestimmte Art der Reaktion Caesars auf einen Wanderauszug der Helvetier ausgelöst worden.

Gaius Iulius Caesar war 60 v. Chr. mit Gnaeus Pompeius und Marcus Licinius Crassus einen Dreibund (oft als erstes Triumvirat bezeichnet, auch wenn dies kein amtliches Kollegium von triumviri war, sondern nur ein inoffizielles Bündnis, eine Zusammenarbeit aufgrund von Absprachen, ein politisches Zusammengehen [ein lateinischer Ausdruck für so etwas ist coitio]).), eingegangen. 59 v. Chr. war Caesar Konsul (consul).

Durch ein von einem Volkstribunen eingebrachtes und vom Volk beschlossenes Gesetz (Lex Vatinia) wurde er Prokonsul (proconsul) Statthalter der Provinzen Gallia Cisalpina und Illyricum. Díes wurde er für etwas mehr als 5 Jahre (voraussichtlich konnte Caesar seine Befehlsgewalt bis mindestens Ende 53 v. Chr. behalten). Nachdem im April 59 v. Chr. ein Statthalter unerwartet gestorben war, bekam Caesar vom Senat auf Antrag des Pompeius dessen Provinz Gallia Transalpina (auch Gallia Narbonensis genannt) hinzugefügt (dies war allerdings jährlich zu bestätigen).

Als Konsul im Jahr 59 v. Chr. hatte Caesar sich mehrfach auf harte Weise durchgesetzt und Gegnern von ihnen als demütigend empfundene Niederlagen zugefügt. Er hatte beachtliche Gegner unter den Optimaten (Anhänger einer auf den Senat gestützten Politik mit einer Vorherrschaft der Nobilität, der Spitzengruppe der politischen Führungsschicht), die ihn anklagen und wegen Gewaltmaßnahmen verurteilen wollten. Caesar drohte das Exil und das Ende seiner politische Karriere, wenn es ihm nicht gelang, eine hervorragende politische Position einzunehmen (als Privatmann konnte er angeklagt werden, solange er in ein politisches Amt ausübte, nicht).

Nach Wertmaßstäben der römischen Gesellschaft brachten insbesondere bedeutende militärische Leistungen Ansehen/Ehre/Würde/Prestige (lateinisch: dignitas) und Autorität (lateinisch: auctoritas). Erfolgreiche militärische Unternehmungen boten zusätzlich auch Chance auf finanziellen Gewinn, der Caesar Machtmittel vergrößern konnte.

Diese Umständ legen nahe: Gaius Iulius Caesar suchte eine günstige Gelegenheit zu einem Konflikt, bei dem er in einem größeren Krieg Erfolge erzielen konnte.

Caesar selbst nennt als Gründe:

  • Erinnerung an eine Schlacht (107 v. Chr.), bei der Helvetier den Konsul Lucius Cassius Longinus töteten, ein römisches Heer schlugen und es unter ein Joch schickten (Gaius Iulius Caesar, Commentarii de Bello Gallico 1, 7, 4)
  • eigene Überzeugung, die Helvetier würden als ein Volk mit den Römern feindseliger Gesinnung bei einem Weg durch römisches Provinz Unrecht und Übeltat begehen (Gaius Iulius Caesar, Commentarii de Bello Gallico 1, 7, 5)
  • Gefahr, die durch die Helvetier als kriegerisches Volk und den Römern feindseliges Volk entstehen würde, wenn sie Grenznachbarn der römischen Provinz würden (Gaius Iulius Caesar, Commentarii de Bello Gallico 1, 10, 2)
  • Verwüstungen, Fortschleppung von Kindern in die Sklaverei, Eroberungen fester Plätze durch die Helvetier im Gebiet der Haeduer, Ambarrer, Allobroger und Hilferufe dieser gallischen Stämme an Caesar, wobei die Gesandten der Haeduer daran erinnern, die Haeduer hätten sich um das römische Volk verdient gemacht (Gaius Iulius Caesar, Commentarii de Bello Gallico 1, 11)

Nach Caesars Darstellung haben die Helvetier 61 v. Chr. die Auswanderung ihres ganzen Volkes beschlossen und versuchten dies 58 v. Chr. durchzuführen. Archäologische Ergebnisse bestätigen dieses Ausmaß, also ein völliges Verlassen des bisherigen Siedlungsgebiets durch alle Helvetier, nicht. Es gibt keine Spuren für ein umfangreiches Niederbrennen und Aufgeben von Siedlungen im Gebiet der Helvetier.

Als Gründe des Auszugs der Helvetier nennt Caesar (Commentarii de Bello Gallico 1, 2) Überredung durch vornehme Herkunft und Reichtum herausragenden Aristokraten Orgetorix, der den Helvetiern ein Gewinnen der Herrschaft über ganz Gallien in Aussicht gestellt habe, und ihre Meinung ihre Gebiet sei im Verhältnis zu ihrer Bevölkerungsanzahl, ihrem Kriegsruhm und ihrer Tapferkeit zu beschränkt. Der Tod des Orgetorix ändert an der Absicht nichts (Cassius Dio 38, 31,3 schildert den Auszug sogar, als ob er unter Führung des Orgetorix stattgefunden hat): Orgetorix wird von Caesar unterstellt, in einem Bündnis mit dem Häduer Dumnorix und dem Sequaner Casticus jeweils die Königsherrschaft in ihrem Stamm und zusammen die Herrschaft über ganz Gallien angestrebt zu haben. Orgetorix wurde von politischen Gegnern bei den Helvetiern mit dem Vorwurf auf eine Königsherrschaft zielender Umsturzpläne angeklagt. Beim dem Gerichtsverfahren entzog er nach Caesars Darstellung sich mit Hilfe von etwa 10000 Anhängern/Gefolgsleuten (clientes) einer Verurteilung. Die Amtsinhaber des Stammes boten bewaffnete Truppen auf, Orgetorix starb. Wie die Helvetier meinten, sei der Verdacht nicht fernliegend, Orgetorix habe sich selbst getötet (Caesar, Commentarii de Bello Gallico 1, 4). Orosius 6,7,4 erzählt, Aristokraten (optimates) hätten Orgetorix ergriffen und zum Tod genötigt.

Caesar schildert die Helvetier als wild und kriegerisch, von den Römern feindseliger Gesinnung. Nach seiner Darstellung wollten sie zuerst einen Weg durch römisches Provinzgebiet einschlagen, aber Caesar ließ eine Brücke über die Rhône abreißen. Gesandte der Helvetier, die um Einwilligung zu einem Durchzug baten, hielt er zunächst mit dem Nehmen von Bedenkzeit hin, um Zeit zu gewinnen, alle seine Soldaten zusammenzubringen, und ließ den Weg mit Befestigungen versperren. Dann lehnte Caesar einen Durchzug durch die römische Provinz ab. Die Helvetier hätten einen erfolglosen Versuch unternommen, die Sperrlinie am Fluß zu durchbrechen.

Daraufhin hätten die Hevetier den Weg durch das Gebiet der Sequaner gewählt und der Häduer Dumnorix hätte von ihnen den Auftrag übernommen, eine Durchzugserlaubnis zu erreichen, und die Stämme dazu gebracht, einander Geiseln zu stellen (die Sequaner dafür, den Durchgang nicht zu verwehren, die Helvetier dafür, ohne böswillige Schädigung und Gewalttätigkeit durchzuziehen (Gaius Iulius Caesar, Commentarii de Bello Gallico 1, 9).

Caesar stellt das Unternehmen als für die römische Provinz gefährlich bedrohlich, da die Helvetier in das Gebiet der Santonen, die nicht weit weg von den Tolosaten wohnten, einem Stamm der römischen Provinz, zögen und damit kriegerische Menschen, Feinde des römischen Volkes, Nachbarn der offenstehenden und getreidereichen Gegenden sein würden (Gaius Iulius Caesar, Commentarii de Bello Gallico 10, 1 – 2). Caesar nutzt anscheinend schwache geographische Kenntnisse einer römischen Leserschaft aus. Denn tatsächlich betrug die Entfernung, die angeblich nicht weit weg war, rund 200 Kilometer.

Nach Caesars Darstellung hat er Bitten um Hilfe gegen die Helvetier von Gesandten der Häduer erhalten, deren Felder verwüstet, deren Kinder in die Sklaverei fortgeführt und deren Städte erobert würden, gleichzeitig hätten Ambarrer Freunde und Stammesverwandte der Häduer gemeldet, ihre Felder seien verwüstet und sie könnten den Ansturm der Helvetier kaum noch von ihren Städten abwehren und die Allobroger hätten Zuflucht bei Caesar gesucht und berichtet, außer dem Grund und Boden ihrer Felder sei nicht mehr übrig (Gaius Iulius Caesar, Commentarii de Bello Gallico 1, 11).

Die Häduer hätten sich darauf berufen, sich jederzeit um das römische Volks verdient gemacht zu haben, und Caesar erwähnt später, die Häduer seien vom römischen Senat oft Brüder und Blutsverwandte (fratres consanguineosque) genannt worden (Commentarii de Bello Gallico 1, 33, 2). Ein Eingreifen außerhalb der Provinz erscheint so als Hilfe für Freunde und Bundesgenossen berechtigt. Römerfreundliche Häduer, besonders Diviciacus, sind also insofern an der Auslösung des Helvetischen Krieges beteiligt, als sie mit Hilfsersuchen Caesar einen Rechtfertigungsgrund geben.

Bei einem Durchzug von Menschenmassen sind einige Reibereien und Abnahme von Lebensmittelvorräten möglich. Die behaupteten schweren bösartigen Übergriffe mit kriegerischem Angriff sind in ihrem Wahrheitsgehalt aber sehr zweifelhaft. So ist angeblich den Allobrogern nut der Boden ihres Landes übriggeblieben (Gaius Iulius Caesar, Commentarii de Bello Gallico 1, 11, 5), aber Caesar befiehlt bald danach den Allobrogern, den von Hunger bedrohren Überlebneden des Helvetierauszuges Getreide zu geben (Gaius Iulius Caesar, Commentarii de Bello Gallico 1, 28 3). Dies Äußerungen über Übergriffe könnten von römerfreundlichen Galliern wie Diviciacus wunschgemäß gelieferte Berichte sein, die maßlos übertreiben, verzerren und entstellen, sogar falsche Darstellungen geben. Caesar benötigte einen handfesten Vorwand. Als die Helvetier die Saône überqueren, überfällt Caesar die Nachhut, etwa ein Viertel der Helvetier und in Großteil von ihnen wird getötet (Gaius Iulius Caesar Commentarii de Bello Gallico 1, 12, 2 -3).

In einem Gespräch mit helvetischen Gesandten, die sich bei friedlicher Behandlung bereit zeigen, sich an einer von Caesar festsetzten Stelle anzusiedeln, verlangt Caesar für einen Frieden von den Helvetiern, Geiseln zu stellen und die den Häduern und ihren Verbündeten und den Allobrogern Entschädigung zu leisten (Gaius Iulius Caesar, Commentarii de Bello Gallico 1, 13 – 14). Eine Einigung kommt so nicht zustande und als die Helvetier aufbrechen, verfolgt Caesar sie.

Ursachen des Helvetierauszuges

Die Ursachen sind nicht sicher bekannt.

Ob der Zug wirklich sehr weit nach Westen, in das Gebiet der Santonen, führen sollte, ist gar nicht sicher. Was über vorausgehende Gespäche mit Stämmen in Gallien und den tatsächlichen Weg, den der Helvetierauszug eingeschlagen hat, bekannt ist, spricht eher dagegen.

Die genauen Gründe für die Wanderungsbewegung einer Gruppe der Helvetier, denen sich aus aus benachbarten Stämmen, den Raurakern, Latobrigern /Latobiken, Tuligern und Boiern, Leute anschlossen, lassen sich mangels Quellen kaum sicher angeben. Es gibt verschiedene Vermutungen:

  • Druck rechtsrheinischer Germanen (Hinweise auf so etwas sind enthalten bei Gaius Iulius Caesar, Commentarii de Bello Gallico 1, 1, 4; 1, 40, 7; vgl. 1, 28, 4)
  • Auswanderungsabsicht in ein Land mit angenehmen Klima und Fruchtbarkeit für Getreideanbau (Gaius Iulius Caesar, Commentarii de Bello Gallico 1, 10 berichtet, er habe eine Mitteilung bekommen, die Helvetier wollten in das Gebiet der Santonen, an der Atklantikküste, eine getreidereiche Gegend, ziehen, doch fehlen dafür deutliche Anzeichen)
  • Hoffnung auf Gewinn und Beute
  • Unternehmung gegen Ariovist und seine Germanen

Albrecht  30.06.2022, 14:58

Bücher enthalten Informationen zu der Auslösung des Krieges und Caesars Darstellung, z. B.:

Gerold Walser, Bellum Helveticum : Studien zum Beginn der Caesarischen Eroberung von Gallien. Stuttgart : Steiner, 1998 (Historia : Einzelschriften ; Heft 118). ISBN 3-515-07248-9

Bernhard Kremer, Das Bild der Kelten bis in augusteische Zeit : Studien zur Instrumentalisierung eines antiken Feindbildes bei griechischen und römischen Autoren. Stuttgart : Steiner, 1994 (Historia : Einzelschriften ; Heft 86), S. 133 – 142 und S. 219 – 240

Markus Schauer, Der Gallische Krieg : Geschichte und Täuschung in Caesars Meisterwerk. München : Beck, 2016. ISBN 978-3-406-68743-3

Werner Dahlheim, Julius Caesar : die Ehre des Kriegers und die Not des Staates. Paderborn ; München : Wien ; Zürich : Schöningh, 2005. ISBN 3-506-71981-5

Matthias Gelzer, Caesar : der Politiker und Staatsmann. Mit einer Einführung und einer Auswahlbibliographie von Ernst Baltrusch. Neudruck der Ausgabe von 1983. Stuttgart : Steiner, 2008 (Alte Geschichte). ISBN 978-3-515-09112-1

Martin Jehne, Caesar. Originalausgabe. 4., aktualisierte Auflage. München : Beck, 2008 (Beck'sche Reihe : C. H. Beck Wissen ; 2044). ISBN 978-3-406-41044-4

Martin Jehne, Der große Trend, der kleine Sachzwang und das handelnde Individuum : Caesars Entscheidungen. Originalausgabe. München : Deutscher Taschenbuchverlag, 2009 (dtv ; 24711 : Premium). ISBN 978-3-423-24711-5 (Die eigene Macht und die Nicht-Römer: Die Invasion in Gallien 58 v. Chr .S. 71 - 82)

Christian Meier, Caesar. Ungekürzte Ausgabe. 3. Auflage. München : Deutscher Taschenbuch-Verlag, 1993 (dtv : Wissenschaft ; 4596). ISBN 3-423-04596-5

Wolfgang Will, Caesar. Darmstadt : Wissenschaftliche Buchgesellschaft , 2009 (Gestalten der Antike). ISBN 978-3-534-15417-3

Wolfgang Will, Julius Caesar : eine Bilanz. Stuttgart ; Berlin ; Köln, Mainz : Kohlhammer, 1992 (Urban-Taschenbücher ; Band 448). ISBN 3-17-009978-7

Eckart Mensching, Caesars Bellum Gallicum : eine Einführung. 1. Auflage. Frankfurt am Main : Diesterweg, 1988. ISBN 3-425-04392-7

Will Richter, Caesar als Darsteller seiner Taten : eine Einführung. Heidelberg : Winter, 1977 (Bibliothek der klassischen Altertumswissenschaften : Reihe 2 ; N.F., Band 61). ISBN 3-533-02540-3

Frank E. Adcock, Caesar als Schriftsteller. Berechtigte Übersetzung aus dem Englischen von Ursula Gaetzschmann. Die lateinischen Zitate übersetzte Helmut Schlüter. 2., durchgesehene Auflage. Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht, 1962 (Kleine Vandenhoeck-Reihe ; Nr. 45)

1
Neugier4711  30.06.2022, 22:59

Danke für deine, wie immer fundierte Antwort zu einen spannenden Thema. Mir fehlten einige Fakten und ich hatte daher nicht antworten können. Ich bin immer wieder erstaunt, wie gut du sehr schwierige Zusammenhänge erklären kannst.

2

Diese Wanderungen waren relativ normal, wenn auch nicht ganz alltäglich. Die wenigsten Völker waren 100 Prozent sesshaft so wie die Mittelmeerkulturen.

Meist war es Nahrungsmangel und Hunger, der sowas anstiess. Und der Nahrungsmangel entsteht ja durch zuwenig Angebot bei zuviel Nachfrage. Kann also sein, dass schlechte Ernten eintraten, Tribute an Nachbarn zuwenig zum Leben liessen oder oder oder. Genaues weiss man nicht, weil die Germanen keine Geschichtsbücher hinterliessen und es den Römern nicht bekannt war.

Das ist bis heute nicht ganz klar. Man weiß, dass sie nach Südwestgallien ins Land der Santonen ziehen wollten, möglicherweise, um dort fruchtbarere und klimatisch günstigere Gegenden zu erobern.

Weil germanische Stämme verstärkt in die Siedlungsgebiete der Helvetier eingedrungen sind.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

saxboy 
Fragesteller
 30.06.2022, 11:11

Ok, waren Germanen auch Kelten?

0

Erst einmal sollten wir uns klar sein, was die Quellenlage ist. Hauptquelle ist die Propagandaschrift des Kriegsgegners, der seinen Angriffskrieg legitimieren wollte, oder nicht? Gibt es noch andere Quellen zu diesem Vorgang, irgendetwas in der Archäologie?

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Grundstudium Ägyptologie und Geschichtswissenschaft

saxboy 
Fragesteller
 30.06.2022, 11:32

Weis nicht.

0
Schemset  30.06.2022, 11:43
@saxboy

Dann Fang bei Wikipedia an und arbeite dich von da aus in die Fachliteratur vor. https://de.m.wikipedia.org/wiki/Helvetier ließ den Abschnitt "Caesar und die Helvetier". Für genauere Nachweise schau nach den unten angegebenen Quellen oder nutze das Suchportal der nächstgelegenen Universitätsbibliothek

0