Warum mögen Veganer keine Vegetarier?

7 Antworten

Viele Veganer stören sich an dem Verhalten der Vegetarier. Das heißt aber nicht, dass sie sie nicht mögen. Man sollte grundsätzliche in Menschen nie auf ein Verhalten reduzieren.

Die Philosophie der meisten Veganer ist es, Tiere nicht mehr für ihre Zwecke zu nutzen. Vegetarier & ähnliche Gruppierungen machen das aber.

Außerdem ist echter Vegetarismus kaum noch möglich. Da Tiere, nachdem sie für ihre Erzeugnisse genutzt werden, fast immer auch getötet werden. Also auch Vegetarier finanzieren die Tötung:

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Mit Wolle & Daunenfedern ist es nicht anders. Eine Ausnahme ist Honig, wobei manche Züchter auch einen Teil ihrer Bienen töten, da sie es nicht als rentabel erachten, alle Bienen über die Wintermonate durchzufüttern.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Aktivist & belesen
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DreiGegengifts  14.02.2024, 01:40

Den Sachverhalt sehr gut dargestellt Bodhgaya 👍

Wobei ich mir als Vegetarier / Flexitarier durchaus bewusst bin, dass es bezogen auf Tierethik grob auf das gleiche rausläuft, ob ich Milch oder Fleisch konsumiere.

Die Unterscheidung zwischen Vegetarier und Fleischesser ist also bezogen auf Tierethik fast irrelevant.

Als Vegetarier / Flexitarier ist für mich die Unterscheidung zwischen verschiedenen Haltungsformen daher die entscheidendere Frage.

Floki55  14.02.2024, 01:24

Auch Veganismus ist kaum möglich. Jeder Veganer dürfte nur noch mit dem Fahrrad fahren und dann darauf achten das man ja kein Insekt mit dem Fahrradreifen überfährt. Zudem ein Veganer kein Haus bauen kann, weil z.B. jede Ameise oder Wurm nicht getötet werden darf.

Man sollte grundsätzliche in Menschen nie auf ein Verhalten reduzieren.

Das finde ich auch. Z.B. die militante Veganerin und ein paar dazugehörige , extreme Veganer sind eher die Ausnahme. Es gibt genug Veganer die einen das essen lassen was einen schmeckt und akzeptieren andere Lifestyles.

Bodhgaya  14.02.2024, 02:51
@Floki55
Auch Veganismus ist kaum möglich. Jeder Veganer dürfte nur noch mit dem Fahrrad fahren und dann darauf achten das man ja kein Insekt mit dem Fahrradreifen überfährt. Zudem ein Veganer kein Haus bauen kann, weil z.B. jede Ameise oder Wurm nicht getötet werden darf.

Dazu sollte man erstmal klären, was Veganismus bedeutet:

„Veganismus ist eine Philosophie & Lebensweise, die – so weit wie möglich und praktisch durchführbar – alle Formen der Ausbeutung & Grausamkeiten an Tieren für Essen, Kleidung oder andere Zwecke zu vermeiden sucht & darüber hinaus die Entwicklung tierfreier Alternativen zum Vorteil von Tieren, Menschen & Umwelt fördert. In der Ernährung bedeutet dies den Verzicht auf alle ganz oder zu Teilen vom Tier gewonnenen Produkte.“
– The Vegan Society (1944)

"So weit wie möglich & praktisch durchführbar" ist hier die entscheidende Passage. Fahrradfahren & Häuser bauen ist für viele Menschen alternativlos. Außerdem werden diese Tiere nicht unter Qualen herangezüchtet & auch nicht vorsätzlich getötet.

Weil man nicht hundertprozentig ohne Tierleid leben kann, ist das doch keine Rechtfertigung beliebig viel Schaden anzurichten. Sonst wäre jede Form von Umweltaktismus nicht legitim, da man im Leben sowieso in irgendeiner Weise CO2 verbraucht. Oder anders gesagt: Irgendwo muss man anfangen!

Das finde ich auch. Z.B. die militante Veganerin und ein paar dazugehörige , extreme Veganer sind eher die Ausnahme. Es gibt genug Veganer die einen das essen lassen was einen schmeckt und akzeptieren andere Lifestyles.

Es ist legitim den Konsum von nicht veganem Essen abzulehnen. Das bedeutet aber nicht, dass man den Menschen, der das macht, automatisch in Gänze schlecht findet.

Beispiel:

Es gibt auch Menschen die ihren Müll nicht trennen, was klar ein Fehlverhalten ist. Trotzdem sollte man nicht nur aufgrund dessen diese Menschen verachten.

Floki55  14.02.2024, 04:01
@Bodhgaya
Weil man nicht hundertprozentig ohne Tierleid leben kann, ist das doch keine Rechtfertigung beliebig viel Schaden anzurichten.

Ist z.B. Autofahren weil man von A nach B kommen möchte, eine Rechtfertigung Bienen zu töten? Aber dann heuchlerisch den Honigverzehr verweigert weil man Bienen schützen möchte? Veganer fordern das man keine Tiere tötet, töten aber selbst Tiere, dabei lassen sie doppelmoralisch in ihrer Definition des Veganismus sich das Hintertürchen mit dem Satz " Soweit wie möglich und praktisch durchführbar" offen.

Das man Tiere schützt oder schützen möchte ist keine frage eine gute Sache. Mich nerven nur Veganer wenn sie mir als Fleischkonsument Vorhaltungen machen, dass ich ein Mörder wäre weil ich Fleisch esse. Ich sage dann das ich doch keine Tiere persönlich töte um sie zu essen. Da kontert der Veganer direkt mit, dass ich aber es mit mein Fleischkonsum unterstütze.

Aber unterstützt der Veganer das töten von Tieren nicht genauso mit dem Kauf von veganischen Lebensmittel von Firmen die auch Fleisch verkaufen?

Miaa2287  14.02.2024, 07:07
@Floki55

Das ist Blödsinn. Insekten haben nichts damit zu tun

Miaa2287  14.02.2024, 11:05
@Floki55

Das ist keine Ansichtssache. Es ist festgelegt was als vegan gilt und was nicht

Floki55  14.02.2024, 11:07
@Miaa2287

Wurde wahrscheinlich von Veganer festgestellt, oder?

Hackenschmitt44 
Beitragsersteller
 14.02.2024, 01:12

viel glück vegan ohne supplements zu leben.

Bodhgaya  14.02.2024, 02:41
@Hackenschmitt44

Du vergisst, dass fast alles Fleisch, was man hier in Deutschland kaufen kann von Tieren kommt, die auch Zusätze nehmen. Denn Tiere die mit Soja & Getreide statt auf der Weide ernährt werden, können auf natürliche Weise nicht ihren Nährstoffbedarf decken. So bekommen Tiere künstlich die Vitamine B12, E & K so wie KalziumSelen & Phosphor verabreicht. Indirekt bekommen sie sogar Vitamin D auf künstlichem Wege, da sie zur Bildung davon mit UV Licht angestrahlt werden müssen. Also entweder man selber nimmt die Zusätze oder das Tier tut es für einen. Abgesehen davon bekommen die Tiere die Zusätze in einer überhöhten Dosis. Ich habe einmal gelesen, dass die Rinder in der USA die zehnfache Dosis Selen bekommen, wie für sie eigentlich gesund wäre. Hier ein paar Quellen dazu:

 Da sich Tiere in der Agrarindustrie nicht in der Natur bewegen können und meist auch nicht natürlich ernährt werden, haben sie kaum Zugang zu natürlichen B12-Quellen. Um dem entgegenzuwirken, enthalten Futtermittel unter anderem zugesetztes Vitamin B12. [...]
Statt den Umweg über ein leidendes Tier zu nehmen, können wir B12 und andere Nährstoffe, wie etwa Omega 3, einfach direkt zu uns nehmen. Das bewahrt Tiere vor Qual und Tod und garantiert uns eine bestmögliche Versorgung.
Quelle: https://www.peta.de/neuigkeiten/b12-nutztiere/

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Kürzlich hatte ich wieder einmal Gelegenheit mit ExpertInnen über die Ernährung der sogenannten Nutztiere in den Tierfabriken zu sprechen. Daran ist überhaupt nichts natürlich. Es beginnt schon damit, dass diese Tiere hauptsächlich synthetisches Eiweiß erhalten, weil sie sonst aufgrund des begrenzten Aufnahmevolumens ihres Magens nicht „genug“ hinsichtlich des von ihnen geforderten Umsatzes an Eiweiß aufnehmen könnten. [...]
Zusätzlich wird die Nahrung mit Öl versetzt, um eine hohe Energiedichte zu erreichen. So wird noch mehr pflanzliche Stärke eingespart und durch weiteres Eiweiß ersetzt. Aber auch alle Mineralien setzt man der Tiernahrung künstlich zu. [...]
Doch auch Vitamine werden im großen Stil in der Ernährung der sogenannten Nutztiere supplementiert, darunter auch Vitamin B12. Sage und schreibe 90% des künstlich mittels Bakterienkulturen hergestellten Vitamins wandert in die Nahrung von Nutztieren in Tierfabriken.
Quelle: https://martinballuch.com/supplementierung-der-nahrung/

Fleixitarier ist im Grunde nur ganz normal eine Ernährung mit Fleisch, aber wenig, so wie es früher schon einmal war.

Pescetarier kann ich nachvollziehen.

Veganer glauben oft sie sind absolut und ihre Ernährung sei die beste. Ich war lange Vegan und hab aufgehört, weil man sich im Veganismus immer weiter und weiter auf eine Wand zubewegt und die Denkweise zu einem Dilemma führt.

Ganz einfach weil auch für die vegetarische Ernährung Tiere ausgebeutet werden deswegen gibt es manche radikale Veganer die auch gegen Vegetarier schießen. Aber das sind bei weitem nicht alle. Den meisten Veganern ist es noch immer vollkommen egal wie du dich ernährst solange du sie nicht versuchst zu missionieren weil sie es auch nicht tun.

Weil es völlig paradox ist, für die Tiere Vegetarier zu sein. Vegetarier verursachen fast genau so viel Tierleid und auch, dass Tiere für sie geschlachtet werden und dabei Todesqualen erleiden müssen.

Das ist wie wenn man sich als Feminist bezeichnet, weil man seine Freundin einen Tag in der Woche nicht verprügelt.


Cokoma  19.02.2024, 01:08

Wenn Veganer wirklich am Leidensweg der Tiere etwas verändern wollen, sollten sie nicht gegen Vegetarier schießen oder Fleischesser beschimpfen. Mit Anfeindungen und Beschimpfungen waren nie die zielführend Strategie, wenn man jemanden überzeugen will.

Hackenschmitt44 
Beitragsersteller
 14.02.2024, 20:10

ich bin antifeminist, anti lgbtq, anti vegan, anti links, anti gleichberechtigung.

Was wilslt ud tun? Du wirst mich niemals ändern.

DoxxTheMathGeek  25.09.2024, 22:11

Das ist wie wenn man sich als Feminist bezeichnet, weil man seine Freundin einen Tag in der Woche nicht verprügelt.

Liebe diesen Vergleich, der ist perfekt! <3

Leute, die kein Fleisch essen, aber noch andere tierische Produkte, beuten Tiere immer noch aus. Z. B. die Milchindustrie ist meiner Meinung nach eine der schlimmsten Tierausbeutungen überhaupt.
Das ist basically wie 'ich bringe meine Sklav*innen doch nicht um, ich peitsche sie nur aus, ist doch nicht schlimm'.