Warum kann ich mich zu nichts zwingen?
Mein ganzes Leben lang kann ich mich absolut zu nichts zwingen. Ich komme nur in die Gänge, wenn ich voller Leidenschaft & Enthusiasmus bin und einfach großes Interesse an der Tätigkeit habe. Sogut wie keiner aus meiner Familie & Freundeskreis kann es so richtig nachvollziehen. Ich bekomme immer gesagt: "Niemand hat Lust auf diese Tätigkeiten, das ist völlig normal" - Ja klar, aber dennoch bekommen es trotzdem irgendwie die meisten gebacken, auch wenn sie keine Lust haben?! Bei mir könnte ich es nicht mal, wenn meine Existenz auf dem Spiel stehen würde.
Dieses schwere Gefühl, welches auf mir lastet, sobald ich mich zu etwas zwinge ist unbeschreiblich und ich verkrafte es einfach nicht... Das ist auch nichts was neu dazugekommen ist, sondern ich habe es schon seit ich denken kann.
7 Antworten
Hallo
wie ich aus deiner Biographie herauslesen kann, hast du durchaus grosse Gefühle wie Leidenschaft und Enthusiasmus für Dinge, die dich interessieren. Du hörst dich für mich weder als Versager noch als „Nullbock-Menschen“ an.
Wenn für dich diese Dinge stimmen, die für dich wichtig in deinem Leben sind und du dich dafür begeistern kannst, ist es doch richtig und gut!
Meistens lassen wir uns von der Gesellschaft viel zu oft vorschreiben, was richtig oder falsch ist. Nur du alleine weisst, was für dich passt in deinem Leben und dich auch erfüllt.
Es gibt Verpflichtungen um die wir nicht herum kommen im Alltag, die man halt erledigt und sie nicht überbewertet. Dafür braucht es weder Freude noch Ehrgeiz.
Bleibe einfach bei deinen starken Gefühlen, wo du sie auch spürst!
Bleib authentisch und bei dir…
LG
Ich habe so etwas tendenziell auch. Mir hat der Timer und eine Planung geholfen. Statt "ich mache das jetzt gar nicht", stelle ich mir den Timer auf 5 min und definiere eine erste kleine Aufgabe, mit der ich anfangen kann (Überblick schaffen, Themen finden, Sachen in Kategorien sortieren, Teppich saugen etc.). Entweder, ist die Aufgabe (Teil 1) dann beendet oder ich sage, dass ich, egal, wie viel ich schaffe, genau diese 5 (10, 15 etc.) Minuten mache.
Oft hilft auch eine Aufteilung in Teilaufgaben mit Zeitvorgaben. "Küche aufräumen" kann überwältigend wirken, "Schmutzgeschirr in den Geschirrspüler (oder in einem Kasten) sammeln", "Müll von der Arbeitsfläche sammeln und wegwerfen", "Sachen auf Arbeitsfläche in Kasten leeren, säubern, Sachen im Kasten in Kategorien sortieren, zurückstellen" usw. sind viel übersichtlichere Aufgaben. Wenn man dann noch (großzügige oder sehr kurze) Zeiten dazu nimmt, hat man eine übersichtliche Aufgabe, die zu schaffen ist. (5 min Geschirr sammeln - da bleibt meist noch Zeit übrig, in der man auch damit anfangen kann, die Spülmaschine zu füttern. Oder 15 min Arbeitsfläche abräumen, säubern, Sachen wegwerfen/ säubern/ sortieren - das ist so viel Zeit, dass man sich dafür meist ausreichend Zeit nehmen kann, um alles sehr gründlich zu machen).
Du kannst dir auch eine Zeit im Kalender reservieren für einen kleinen Schritt "Papiere sortieren, Rechnungen bezahlen, Übersicht über den Lernstoff erstellen" etc. Diese Zeiten sollten dann so liegen, dass du dann weder müde noch gestresst bist und auch nichts anderes lockt.
Ja habe ich auch, aber ich vermute edas es mit meiner psychischen Verfassung zu tun hat. Bin eine zutiefst unmotiviert Person und komme so ganz gut durchs Leben, aber merke zurzeit das es so schlecht laufen wird. Auch wenn man nicht die Motivation fpr etwas hat muss man sich wahrscheinlich dazu zwingen ansonsten wird man vom Leben gefckt.
Wenn da nicht eine völlig falsche Erziehung dahinter steckt, in der ständigen! Art, "lass dies" "mach das nicht" (eher unwahrscheinlich, wenn es Geschwister gar nicht betrifft, außerdem müsstest du das deutlich erkennen), oder ein starkes traumatisches Erlebnis oder starke (ehemalige) Erkrankung, käme noch ein hormonelles Problem in Frage. Alle Möglichkeiten halte ich für ärztlich abklärungswürdig, wenn die in Frage kommen.
Möglichkeit 2 und 3 kannst du bereits jetzt bei deinen Eltern erfragen. Eventuell musst du etwas hartnäckiger bleiben, schlechte Erinnerungen verdrängt man gern mal, und kann sich nur schlecht daran erinnern.
Interessant auch die Frage an deine Eltern, ob, und wenn, wann sie einen Unterschied zwischen dir und deinen Geschwistern bemerkt haben. Eventuell beim zweiten Kind, wenn du das Erste bist. Du selbst kannst dich höchstens bis zum 3. Lj. zurück erinnern.
Das hat vermutlich mit der Gehirnentwicklung zu tun, wahrscheinlich ist da bei dir manches nicht nicht altersgemäß entwickelt. Schaue dir Mal Vorträge von Gerald Hüther dazu an.
Danke für deine Antwort, ich überdenke halt alles viel zu sehr und das lässt mich Dinge aufschieben