Warum ist man mit jemandem Zusammen?
Ich stelle mir diese Frage aus folgenden Gründen:
Eine Beziehung, eine Liebesbeziehung, besteht aus gegenseitiger Nähe, Wertschätzung, Halt, Vertrauen, Harmonie, Anziehung...
Wenn man eine aktive Liebesbeziehung mit jemandem führt, aber diese Person nicht heiraten will, ist diese Liebe und das Vertrauen ja eigentlich schon "eingeschränkt".
Der Partner stellt Besitzansprüche, dass man ihn z. B. nicht "Betrügen" darf etc.
"Ich schlafe nicht mit wem anders, solange ich mit dir 'zusammen' bin."
Wenn ich aber den Partner gar nicht heiraten will, warum bin ich überhaupt in dem Zustand mit der Person "zusammen" sein zu müssen. Wenn diese "Nähe" sowieso von beiden Seiten nicht so ernst genommen wird, warum dann überhaupt Besitzansprüche stellen?
Natürlich "muss" niemand diese Form der Beziehung führen, ich will sie nur gerne nachvollziehen und verstehen, weil ich es nicht in Frage stelle sondern nur (noch) nicht verstehe.
Lautet deine Frage nicht eigentlich eher "warum ist man mit jemandem zusammen wenn man nicht heiraten will"?
Im Grunde genommen ja, aber eigentlich beides.
3 Antworten
Ich denk eher, dass du hinterfragen solltest, warum eine Ehe für dich das Endziel ist. Wenn man mit jemandem eine glückliche Partnerschaft führt, ist das für viele Menschen einfach genug. Man braucht keinen Trauschein dafür. Ein Vertrag macht eine Beziehung weder besser noch stabiler. Oder verändert irgendwas an deinem Alltag oder deinen Gefühlen.
Wie kommst du den darauf, dass heiraten Ziel jeder Beziehung ist und das man die Beziehung nur ernst nimmt, wenn man heiraten will oder das die Liebe und das Vertrauen eingeschränkt sind wenn man nicht heiraten möchte?
Warum ist man mit jemandem Zusammen?
Das kann 1000 Gründe haben. Manche sind verliebt, manche brauchen einen Helfer, manche wollen einfach nicht allein sein, manche haben gern einen Partner als Statussymbol, manche sind nur hinter Geld her...
eine Liebesbeziehung, besteht aus gegenseitiger Nähe, Wertschätzung, Halt, Vertrauen, Harmonie, Anziehung...
Nähe im psysischen Sinne? Ja, sicher. Wertschätzung: nicht unbedingt, Halt nur für die Frau in der Beziehung, Vertrauen ist auch immer nur bedingt vorhanden, Harmonie genauso. Anziehung sollte da sein, aber es gibt auch Beziehungen, wo nur einer den anderen anziehend findet. Viele heutige Ehen und Langzeitbeziehungen sind anziehungslos.
Wenn man eine aktive Liebesbeziehung mit jemandem führt, aber diese Person nicht heiraten will, ist diese Liebe und das Vertrauen ja eigentlich schon "eingeschränkt".
Ich glaube du hast es verkehrt: warum sollte ich jemanden heiraten, dem ich zu 100% vertraue? Historisch gesehen war das Konzept der Ehe eine Absicherung. Die Beziehung wurde offiziell festgehalten und es wurden damit Garantien gemacht: dass beide Partner nur miteinander schlafen und Kinder kriegen und wirklich langfristig zusammenbleiben (bis dass der Tod sie scheidet). Eben weil Beziehungen so willkürlich sind, wurde Ehe überhaupt erfunden. Und weil Ehen für immer waren, war es auch so wichtig, die Braut nicht bei der Partnersuche allein entscheiden zu lassen - der Vater insbesondere musste seine Tochter dem Bräutigam überlassen.
Es gab eine Zeit, in der Fremdgehen illegal war - und mehr noch: außereheliche Kindszeugungen wurden mit dem Tode bestraft. Faust, Gretchen, man erinnert sich. Hattest du sicher im Deutschunterricht.
Heiraten ist in der heutigen Zeit komplett unnötig, weil Vergehen wie Fremdgehen erlaubt sind und eine Ehe einfach wieder aufgelöst werden kann. Die Beziehung wird also nicht stabiler durch Heirat. Außerdem sind Frauen heute Selbstversorger, also sind sie nicht von einem Mann abhängig und benötigen dessen Vermögen nicht, um zu überleben. Ehe war immer eine pragmatische Angelegenheit und heutzutage ist sie einfach überholt.
Warum du also mit jemandem zusammen sein willst? Das musst du wissen.
Von mir aus kann man auch sagen "ich würde gerne für immer mit dir zusammen sein" wenn man nicht von ehe reden will oder so. Es geht nicht um die Ehe, ich will nur die Absichten hinter dem "wir sind zusammen" verstehen, nicht moralisieren