Warum ist es vielen (besonders Fleischessern) so ein Anliegen, dass man z.B. "Veganes Hähnchen" nicht "Veganes Hähnchen" nennen darf?
Mir ist es ein Rätsel, wieso da so viele Fleischesser so erpicht darauf sind, dass man beispielsweise eine Bratwurst erst dann als solche betiteln darf, wenn sie auch aus Fleischware besteht. Oder auch z.B. "Vegane Wurst", "Vegetarische Salami", "Vegane Frikadelle" etc.
Ihnen wird doch nichts weggenommen von ihren Produkten, wenn man vegetarische/vegane Alternativen so beschreibt, wie sie aussehen. Bzw. werden ja Fleischwaren imitiert mit z.B. "veganen Frikadellen", "Veganer Bacon" o.ä.
Ich bekomme solche Diskussionen so oft mit aber verstehe das Problem dennoch nicht.
Und bitte keine Grundsatzdiskussion - ich bin selbst Fleischesser und würde meine Mit-Fleischesser einfach gerne besser verstehen.
19 Antworten
Ich glaube man will einfach den Veganismus schlecht machen, weil alles andere würde keinen Sinn ergeben.
Beim Hähnchen kann man es vielleicht noch verstehen, weil hier das Tier namentlich genannt wird. Wobei sich ja Hähnchen beim veganen Produkt auf den Geschmack bezieht. Ich meine, wie sonst will man es erklären?
Was aber die Salami, Wurst & Frikadelle angeht, gibt es keine rationale Grundlage. Denn damit ist die Form & nicht der Inhalt gemeint. Schließlich liegen diese Produkte nicht fertig im Körper des Tieres, sondern sie müssen auch erst in diesese Form gebracht werden:
Es ist auch sehr doppelmoralisch, dass sich über andere Produkte nicht aufgeregt wird:
Oder dass sich niemand beschwert über Marken, die aktiv Tierfabriken betreiben & sich Hochland oder Wiesenhof nennen.
So sehe ich das bisher auch, aber diese Endlos-Diskussionen die doch zu keinem Ergebnis führen, sind so ermüdend, wie ich finde.
Danke für diesen Vergleich mit den Bildern! :)
Möglicherweise sehen manche Fleischesser das als Heuchelei an, weil sie denken, dass diejenigen, die vegane Wurst etc. essen, halt den Wurstgeschmack mögen, wie die Fleischesser.
Aber mir persönlich widerstrebt es auch, "vegane Wurst" zu sagen. Da ist mir der Ausdruck veganer Aufschnitt lieber.
Ich hab letztens im Netz ein Rezept zu "vegane Leberwurst" gefunden und ausprobiert. Wenn ich mich darauf beziehe schreibe ich das in Gänsefüßchen, weil mir einfach noch keine passende Bezeichnung dafür eingefallen ist.
Dieses Rezept besteht aus Kidneybohnen, Räuchertofu und ein paar Gewürzen. Es ist absolut köstlich, aber wie soll man es nennen?
Kidneybohnen-Räuchertofu-Brotaufstrich? Ist mir viel zu lang 😂! Wenn ich schreibe "vegane Leberwurst" bekommt der Leser eine ungefähre Vorstellung davon, welche Konsistenz das hat und wie es schmeckt. Aber wie gesagt, es widerstrebt mir, dass zu schreiben.
Vielleicht passt es den Fleischessern auch nicht, dass es möglich ist, Lebensmittel mit der Konsistenz von Fleisch herzustellen, wo man mit entsprechenden Gewürzen kaum noch einen Unterschied feststellen kann und ihnen quasi vorgelebt wird, dass man den gleichen Genuss auch ohne Tierleid haben kann?
Aber wenn ich jetzt an die Zeit zurückdenke, als ich noch Fleisch gegessen habe, wie würde ich das sehen? ich würde wohl denken "veganes Fleisch"? Veganes Hähnchen? Was soll das denn sein? Irgend so ein künstlich nachgemachtes Zeugs? Nein Danke! Und das jetzt "Fleisch" zu nennen, ist irreführend.
Ich lebe jetzt seit mehr als 10 Jahren ohne Fleisch- und Milchprodukte und ich glaube, dass es besser wäre, Ausdrücke wie Fleisch zu meiden und sich was anderes auszudenken, etwas, was das entsprechende Lebensmittel genauer, treffender bezeichnet.
Oft geht es doch gar nicht um den immer wieder gerne inszenierten "Krieg" zwischen Fleisch- bzw. Alles- und reinen Pflanzenfressern, sondern um das deutsche Lebensmittelrecht.
Wenn das vorschreibt, dass eine Wurst Fleisch zu enthalten hat, ist ein Lebensmittel, das keines enthält, laut Gesetz(!!!) keine Wurst. Egal, wie es aussieht, schmeckt oder benutzt wird.
Mehr zu Lebensmittelbezeichnungen (mit vielen lustigen Beispielen) findest du hier:
https://www.verbraucherzentrale-bremen.de/sites/default/files/migration_files/media209961A.pdf
Ich weiß es auch nicht, von mir aus könnte das auch vegane Currywurst heißen.
Vielleicht die Angst, dass es dir irgendwann einfach untergemischt wird.
Du denkst, du kaufst schöne Wurst und es ist dann diese Chemiepampe.
Frischkäse muss Frischkäsezubereitung heißen, aber das weiß nur jemand, der - wie ich - regelmäßig Herrn Leges Sendungen guckt, Heute Abend auf ZDF wieder, Seufz, , heute Abend nimmt er sich Tiefkühltorten vor. Eins nach dem anderen macht er mir madig. ;-)
Haha absolut, ich liebe sein ZDF Format aber das versaut einem schon mal den Appetit :D
Sorry dass ich das jetzt sagen muss, du darfst gerne weiter Fleisch essen, aber Wurst ist so oder so chemiepampe, egal ob normal oder vegan.
Sorry dass ich das jetzt so sagen muss, aber ich esse keine Wurst. :D
Es ging um den, der die Antwort geschrieben hat, also um GeriatrieBiden. Sonst hätte ich es ja nicht unter seiner Antwort kommentiert.
Das Problem dabei ist das es sich in diesen Fall um Fleischersatzprodukte handelt, die nichts mit dem Original zutun haben. Dementsprechend sollte man z.B. ein veganes "Hähnchen" nicht als Hähnchen bezeichnen. Man sollte Begriffe wie Wurst, Salami, Frikadelle, Speck nur für die Produkte verwenden, wenn diese aus Fleisch hergestellt wurden.
So sehe ich das auch. Aber zum Beispiel Gemüsefrikadellen gibt es schon immer, die hat meine Mutter vor 50 Jahren schon gemacht als ich noch Kind war. Frikadellen gibt es in unendlich vielen Varianten etwa aus Fleisch, Fisch, Gemüse oder Pilzen.
Aber bei Produkten wie Hänchen, Speck oder Wurst sollte man den Name Vegan nicht verwenden dürfen, denn Hühner oder Speck aus Pflanzen gibt es einfach nicht.
Ich verstehe deinen Gedankengang.
Aber wenn es danach geht, wird uns bereits so unendlich viel "mit reingemischt" (was ich auf keinen Fall gutheiße. Vegane Ware und Fleischware soll strickt voneinander getrennt sein, nur die Bezeichnung finde ich, macht das Kraut nicht fett). Beispielsweise fallen so viele auf das Wort "Frischkäsezubereitung" rein. Es ist nun mal kein Frischkäse, sondern Pampe mit gutem Marketing.
Aber ich gebe dir grundsätzlich recht.