Warum ist die Chloressigsäure eine schwache Säure?
Der pks Wert ist ja unter 4,5, ich dachte ab 4,5 spricht man von einer schwachen Säure.
Wann genau spricht man dann von einer schwachen säure?
4 Antworten
Chloressigsäure hat pKₐ=2.86, das ist eindeutig keine starke Säure (die müßte ja vollständig dissoziiert sein, pKₐ<0), aber auch nicht mehr wirklich schwach, weil weil sie in wäßriger Lösung doch merklich dissoziiert:
In dieser Graphik siehst Du eine Menge. Auf der x-Achse ist die Verdünnung aufgetragen (x=2 entspricht c=10¯² mol/l = 0.01 mol/l), die schwarze Kurve ist der pH-Wert für die Chloressigsäure, die weiße Kurve ist die Ableitung davon und die orange ist der pH-Wert, den man mit der Formel für schwache Säuren herausbekommt, und die Hintergrundfarben geben an, welche Anteile freie Chloressigsäure (rot) und Chloracetat (blau) in der Lösung vorliegen.
Du siehst ganz deutlich, daß Chloressigsäure selbst in relativ konzentrierter Lösung bereits merklich dissoziiert ist (blauer Anteil), und bei c<0.001 mol/l ist sie praktisch eine starke Säure, also vollständig dissoziiert; die Formel für schwache Säuren funktioniert deshalb nur bei c>0.01 mol/l. Es ist also fair zu sagen, daß Chloressigsäure irgendwie in die Grenze zwischen stark und schwach fällt; z.B. kann man nicht vernünftigerweise als Puffersubstanz verwenden, oder genauer gesagt nur bei c>0.001 mol/l.
Zum Vergleich gibt es hier dieselbe Graphik für Essigsäure. Du siehst, daß Essigsäure bei sehr hoher Verdünnung auch weitgehend stark ist, also vollständig dissoziiert, aber das passiert erst bei c≪0.0001 mol/l. Deshalb ist es gerechtfertigt, Essigsäure „schwach“ zu nennen — wer hat es schon jemals mit einer Essigsäurelösungen in Konzentration 10¯⁵ mol/l zu tun?
Säuren mit pKₐ≪7 sind in jeder Konzentration wenig dissoziiert, also wird sie jeder als schwach bezeichnen. Umgekehrt bedeutet pKₐ≫0 vollständige Dissoziation bei jeder Konzentration, also sind das starke Säuren.
Dazwischen … naja, da gibt es verschiedene Antworten, je nachdem, wen Du fragst. Die meisten Leute würden aber zustimmen, daß Essigsäure (pKₐ=4.75) schwach ist, und daß Phoshorsäure (pKₐ₁=2.15) mittelstark ist.
Aber kann man sagen, dass wenn die korresponiderende base stabil und stark ist, dass dann die säure dann schwach ist, also kann man auch Angaben machen zur stärke machen ohne dass der genaue pka Wert nötig ist ?
es gibt keinen einheitlich festgelegten pKs Wert für eine starke, mäßig starke oder schwache Säure.
Wenn du googels findest du viele -sehr unerschiedliche- Angaben. https://www.google.com/search?q=starke+s%C3%A4uren+pks
Einzig in der Ansicht, daß eine starke Säure auch bei höheren konzentrationen praktisch vollständig dissoziiert ist, ist man sich einig.
m.f.G.
anwesende
Bis 2,0 spricht man von starken Säuren. Wenn der Wert bei 4,5 liegt, dann ist er mäßig stark. Denn die ganz starken haben nen negativen Wert.
Chloressigsäure ist eine starke Säure (stärker als Essigsäure).
Danken Aber gibt es irgendwie genaue Grenzen ab wann man genau von einer schwachen säure oder starken säure spricht?