Warum sind die ehemaligen Ostblock Staaten christlicher?
Eigentlich erstaunlich, Freunde, dass ich immer mehr den Eindruck gewinne, dass die ehemaligen kommunistischen Staaten deutlich christlicher sind, als der früher angeblich christliche Westen.
Man dort weniger fragt, welcher Konfession einer angehört, sondern nur ob jemand Christ ist, oder nicht.
Das Miteinander der Menschen ganz ein anderes ist.
Hat hierfür jemand eine Erklärung?
13 Antworten
Das ist nur scheinbar so und hängt damit zusammen, dass nach dem Verschwinden der stalinistischen "Götter" viele Menschen in ein religiöses Loch fielen und dann anfingen, sich neue "Götter" zu suchen.
Die von dir beschriebene Zunahme des Christentums betrifft nicht nur diese Konfession. Auch die öffentliche Zelebrierung des Islams wächst zahlenmäßig, bes. in den mittelasiatischen Staaten. Schamanentum nimmt bes. bei den sibirischen Nationalitäten wieder zu.
Christentum wächst auch nicht so allgemein, es nehmen ebenso christähnliche Glaubenskonstrukte, die von den "wahren Christen" teilweise verteufelt werden, zu, z. B. Zeugen Jehovas, Mennoniten, Baptisten, streng Orthodoxe, Amish, Judentum, Pfingstler, Siebenten-Tags-Adventisten, u. a.
Auch das vergeht - immer schön langsam, aber beständig!
Ja, die "Urchristen" hatte ich vergessen! Vergib und verzeih! Ich denke, sogar noch ein paar mehr "Abergläubige"!
Hauptsache: ihr selbst und euer lustiger Gott behaltet den Überblick!
Entweder du glaubst an Jesus, den Vater, oder nicht. Nix da mit "Mischung aus Judenchristen, Zeugen Jehovas und Pfingstgemeinden".
Osten bleibt Osten, die Himmelsrichtungen sind unverändert!
Würde das heissen, wir hatten einen vollkommen falschen Eindruck vom Kommunismus?
Ja klar, wenn Du dachtest, das der Ostblock kommunistisch war, gibt es zwischen Wirklichkeit und Deiner Vorstellung sicher noch mehr Überraschungen.
Habe ich auch schon gemerkt. Hätte zum Beispiel nicht geglaubt, dass es unter Schifkov im Osten US-Stores gab.
und warum tragen die echte US Jeans. Oder tun sie das nicht? Warum tragen sie überhaupt Jeans. Das sind doch Hosen aus USA. Und auch die Orientalen, die gegen USA sind.
Weiss zwar nicht, was die Bulgaren mit Orientalen zu tun haben. Wirst Du mir aber bestimmt gleich erklären.
die haben nichts miteinander zu tun. Aber, weil du von US Stores redetest, da viel mir das ein. Warum haben diejenigen, die am meisten gegen USA sind, auch Jeans an. Müßten sie doch eigentlich demonstrativ ablehnen.
Normalerweise ja. Das aussergewöhnliche an Bulgarien ist, dass es sowohl zu Russland als auch zur USA gute Kontakte pflegten.
Weil die Christen unter dem Kommunismus verfolgt wurden. Das hat dazu geführt, dass sie in den Untergrund gegangen sind. Unter Verfolgung, so zeigt die Geschichte, wächst der Zusammenhalt und die Intensität des Glaubens unter denen, die trotz Verfolgung ihren Glauben praktizieren. Besonders die Katholiken in Polen haben mit ihrem Protest und mit Unterstützung von Johannes Paul II. zum Fall des Eisernen Vorhangs beigetragen (siehe Solidarnosz). Den Fall des Kommunismus empfanden die unterdrückten Völker als Befreiungsschlag. (Da die katholische Kirche zentral geführt wird, konnte auch der Kontakt zu den Untergrundkirchen gehalten und diese "geführt" werden.) Auch die Orthodoxen sind teilweise in den Untergrund gegangen. Das Problem ist, dass von den Sowjets eine staatshörige Kirche (gegen die Untergrundkirchen) eingerichtet wurde.
Polen ist gefühlt katholischer als Italien.
Da bist Du selbst als Christ erstmal sowieso auch katholisch, bevor Du versuchst, Protestantismus zu erklären.
*schulterzuck* Religionisten eben.
Ich denke, dass z.B. die Ungarn noch eine lebendige Erinnerung an die Bedrängnis durch den Islam, die Türken haben und sich deswegen gegen die Überflutung durch Menschen aus dem islamischen Kulturraum zur Wehr setzen. Bei den Polen ist es die enge Bindung an den Katholizismus und die Erfahrung von Fremdherrschaft durch Russen und Deutsche, die sie resistenter machen gegen den Einfluss des politischen Islam - anders als die naive Ahnungslosigkeit des Westens angesichts des Zustroms von Muslimen, die von der politischen Linken regelrecht eingeladen werden.
Bist Du mir böse, wenn ich ein wenig schmunzel. Laut Deiner Ansicht bin ich gar kein "wahrer Christ". Ich bin Urchrist. Eine Mischung aus Judenchristen, Zeugen Jehovas und Pfingstgemeinden. Und bin daher wohl eher der zweiten Gruppe zuzurechnen. Vielleicht fällt es mir deshalb so auf.