Warum gilt reiten als Hobby für Mädchen?
Ich habe als Mädchen auch mal Reitunterricht bekommen, aber mir hat das ehrlich gesagt überhaupt keinen Spaß gemacht. Die Pferde waren mir zu groß und zu massig, das Putzen der Pferde hat mir keinen Spaß gemacht, das ständige Aufstehen und Hinsetzen beim Traben fand ich total blöd und Galopp war mir zu schnell.
Ich habe lieber mit Puppen, mit Lego oder Playmobil gespielt, oder gezeichnet und gebastelt.
7 Antworten
Es ist schon auffällig, wie sehr Mädchen beim Reitsport unter 14 Jahren dominieren. Mehr noch, sie verbringen einen Großteil ihrer Freizeit dort, lernen Verantwortung und leben in der Gruppe ihre gemeinsames Hobby aus.
Mädchen bauen zu ihren Pferden eine sehr enge emotionale Beziehung auf, die viele Jahre anhält. Doch es ist ja nicht nur die Liebe zum Pferd, die sie geben, sondern auch die Emotionalität, die sie auch zurück bekommen. Hier spielen offensichtlich emotionale Bedürfnisse eine große Rolle.
Interessant ist auch, dass der Profireitsport der Erwachsenen widerum fest in männlicher Hand ist und Frauen deutlich weniger repräsentiert sind. Es muss also irgendwann einen Kipppunkt geben, möglicherweise ist es die Pubertät, in der nun Jungs als Partner interessanter werden oder die alten emotionalen Bedürfnisse abnehmen und neue Interessen hinzukommen.
Jemand sagte mir, dass die meisten Mädchen mit 14 aufhören, während die wenigen Jungen eher bleiben.
Bestimmt, aber ich kann mich nun wirklich nicht mehr erinnern wo. Ich denke, es gibt viele Veröffentlichungen dazu.
Ein Grund könnte sein, dass es Mädchen nicht so stark um den Wettbewerb geht, sondern um das "sich kümmern". Wenn dann der erste Freund am Horizont auftaucht, wird sich halt um den gekümmert...
Wobei ich es schade finde, dass Jungs heutzutage nicht mehr zugetraut wird, sich um ein Lebewesen zu kümmern und man sie mit Maschinen "abspeist". Früher hieß es mal "ein richtiger Junge braucht einen Hund", mit dem er balgen und Abenteuer erleben kann, mit dem er draußen herumtobt und der ihm immer zur Seite steht, auch wenn es mal Stress mit den Kumpels gibt. Heute sind selbst Hunde enorm weiblich besetzt.
Dem ersten Teil stimme ich zu. Was die Einstellung zu Jungs betrifft, irrst du mMn
Naja, findest Du nicht, dass die "Hundewelt" sehr weiblich dominiert ist? Ich habe in einer Hundeschule im Büro gearbeitet. Die Trainer, die Kunden - alle überwiegend weiblich.
Ne, das meinte ich nicht. Ich denke der Grund, dass Jungs sich nicht so in die fürsorgliche Rolle begeben, wie Mädels beim Reiten, hat weniger damit zu tun, dass man es ihnen nicht zutrauen würde. Es ist schlicht nicht so ihr Interesse. Sie ticken etwas anders.
Ich lebe auf dem Land und sehe hier, dass Jungs sich ebensogut um Tiere kümmern wie Mädchen, wenn nicht sogar besser - wenn es ihnen vorgelebt wird und nicht von der peer group ausgeredet! Ja, auch hier gehen die Jungs zum Fußballtraining - aber es werden vorher die Schafe und Karnickel versorgt und wenn der Vater reitet, dann schleppt der Sohn auch auf dem Turnier die Wassereimer!
Dem widerspreche ich auch nicht, nur dass es ihnen ausgeredet würde.
Gut, das war etwas "streng" ausgedrückt. Ich meine die ganze Spannbreite, also auch das "nicht ermuntern".
Ja, davon gehe ich ja auch aus, wir wollen ja hier keine Romane schreiben. Es ist nur so, dass sich die Interessen von Jungen und Mädchen im Durchschnitt schon unterscheiden. Natürlich gibt es auf einem Reiterhog auch mal Jungs, nur halt wenige. Das letzte mal habe ich keine gesehen.Und wenn sie dann da sind, machen die das sicher genauso gut wie Mädchen.
Es ist ja bei weitem nicht so, dass alle Mädchen automatisch Spaß am Reiten haben. Früher war Reiten ein reiner Jungssport. Als dann motorisierte Fortbewegungsmittel aufkamen, waren die leichter zu handhaben und die Jungs haben sich darauf konzentriert, so wurde die Nische für die Mädchen frei.
Ich habe mit nix vom dem gespielt, was du aufzählst. Pferde fand ich spätestens dann doof, als mir eines erst auf den Fuß gestiegen ist und mich dann noch gebissen hat. (War unschuldig, das Mädchen neben mir war das Problem, aber mich hat es erwischt.)
Wir sind Boot gefahren, haben Buden in einer aufgegeben Apfelplantage gebaut oder waren beim Sport. Ich kann heute noch nicht gescheit zeichnen oder malen, Lego war mir immer zu fummelig und ich hatte nur blöde Puppen (wollte immer eine echte Barbie haben).
Sieh dich mal in einem Reitstall um und zähl nach, wie viele Jungs du entdeckst.
Für den Umgang mit Tieren und eben auch mit Pferden braucht man viel Geduld und Einfühlungsvermögen. Früher waren das geschätzte männliche Eigenschaften, die bei Jungs gefördert wurden. Heute schreibt man diese Eigenschaften eher den Mädchen zu, die früher als flatterhaft galten und nicht als fähig, sich zu konzentrieren, was heute wiederum ein typisches Jungsmerkmal ist.
Vielleicht liegt es an dem Gefühl, ein so großes Tier lenken und leiten zu können? Es gehorcht...
Jungs dirigieren lieber eine große Maschine. Die gehorcht, muckt in der Regel nicht auf, ist willenlos, erwartet kein Einfühlungsvermögen.
Richtig. Es ist wesentlich einfacher zu erlernen, ein Auto zu steuern, als ein Pferd.
sieh dich mal in einem reitstall um und zähl nach, wie viele von den ihre töchter abholenden vätern am liebsten selber mit dem reiten anfangen würden... du siehst es an ihren augen
tatsächlich war das früher nicht so!
aber als irgendwann die pferde einfach nicht mehr notwendig waren ist wohl auch das interesse der jungen/männer geschwunden.
heutzutage ist reiten ja eher ein luxus und wird eben (genaue zahlen hab ich jetzt nicht) eher von mädchen ausgeübt.
weil dritte geschlechter noch ne ziemlich junge erfindung sind und die alternativen zum mann biologisch recht eingeschränkt sind.
wer solls denn sonst machen wenn weniger männer reiten? :D
ich persönlich seh reiten nicht als "mädchensport".
diese einteilung in geschlechter beim sport finde ich sowieso schwachsinnig.
Genau. Weil die Jungs ihr ganzes Geld für Bier ausgeben ,können sie sich den Luxus Reiten nicht mehr leisten. 🤣
In Spanien war noch in den 1980er Jahren das Reiten ein/e überwiegend männliche/r Sport/Freizeitbeschäftigung und wurde auch so präsentiert. Dann drängten langsam auch dort die Frauen in die Pferdeszene, vor allem in den Sparten Dressur und Springen.
Gibt es dazu auch eine Quelleangabe?