Warum gibt es Reihen- und V Motoren?
Z.B. Reihensechzylinder, V6 oder V8 Motor.
Hat das irgendwie mit der Laufruhe zu tun oder hat das andere Gründe?
5 Antworten
Für einen Reihenmotor wird vergleichsweise viel Einbauplatz benötigt.
Ein 8- Zylinder- V- Motor hat den Vorteil, dass er relativ kurz ist, weil je 2 gegenüberliegende Pleuelstangen an einem Hubzapfen der Kurbelwelle angelenkt sind.
Ein V8- Motor läuft noch ruhiger als ein Sechszylinder- Reihenmotor, der an und für sich schon ruhig läuft.
Salue
Rein technisch von den Resonanzen erster und zweiter Ordnung wäre beim 4-Zylinder der Boxer am besten, beim 6-Zylinder der Reihenmotor. Beim 8 Zylinder würde beim einem Reihenmotor die Kurbelwelle zu lange und anfällig auf Brüche. Früher wurden aber solche Motoren tatsächlich gebaut.
6- Zylinder-Reihenmotoren können fast nicht quer eingebaut werden (Ausnahme z.B. der damalige Austin Prinzess). Da drängt sich ein V-Motor fast auf, weil viele Autos heute Frontantrieb haben.
In der Praxis gibt es aber die wildesten Konstruktionen, die teileweise mit einem unregelmässigen Zündwinkel arbeiten. So gab es mal den einen V6 mit 90 Grad Winkel. Das ist dann technisch so etwas wie zwei parallel laufende 3-Zylinder.
Er war zum Beispiel im De Loran und im Peugeot eingebaut. Wir nannten ihn damals den "Multivibrator".
Lancia hat V4-Motoren in fast jedem Winkel gebaut. Die Konstrukteure haben da viel Phanasie.
Tellensohn
Die Bauweise eines Motors ist einerseits durch die gewünschte Größe des Motors vorgegeben, anderseits durch den verfügbaren Raum für den Einbau des Motors.
Ein Reihen- Vierzylinder passt praktisch in jedes Auto, wobei aber ein moderner V4-Motor noch kompakter und platzsparender gebaut ist. Insbesonders bei dem heutzutage bevorzugten Quereinbau bei Frontantrieb.
Reihen-Sechszylinder sind eigentlich das Maximum und nur bei Heckantrieb denkbar. Sie erfordern auch eine besonders lange Motorhaube.
Daher werden auch hier eher V-Motoren bevorzugt.
8- oder gar 12- Zylinder in Reihe sind heutzutage praktisch ausgestorben, da durch die lange Kurbelwelle unbeherrschbare Schwingungen auftreten, die zu Motorschäden führen.
Auch hier haben sich V-Motoren durchgesetzt.
Wobei die meisten der heutigen "V-Motoren" gar keine echten V-Motoren sind. Sondern Reihenmotore mit 90° Hubzapfen-Versatz und zwei Zylinderbänken in V-Form auf eine gemeinsame Kurbelwelle.
Beim "echten" V-Motor sind die Pleuel der gegenüberliegenden Zylinder auf einem gemeinsamen Hubzapfen angelenkt, unabhängig vom Zylinderwinkel. Typisch dafür die Motoren von Harley Davidson.
Als Beispiel dazu etwa ein früherer 12-Zylindermotor von Ferrari, ein "echter" V-Motor mit einem Zylinderwinkel von 180°, der somit wie ein Boxermotor aussah, aber keiner war.
Weil es keine Vorschrift gibt, wie Zylinder anzuordnen sind.
V spart Platz
R6 ist laufruhig
V erst ab 8 bzw 12
boxer nicht vergessen
Eine super Antwort! Wusste gar nicht, dass es auch V4 Motoren gibt.
Auch eine sehr gute Information, warum es heutzutage keine Reihen- 8 oder 12 Zylindermotoren mehr gibt.