Warum gehört religion/Ethik zur Allgemeinbildung?

14 Antworten

Ethik ist die Summe der Wertvorstellungen, nach denen Menschen leben sollten, um gut miteinander auszukommen.

Moral beschreibt die daraus folgenden Handlungsweisen - sie taugt soviel, wie gut die Ethik dahinter war.

Da der Mensch ein Gemeinschaftstier ist, braucht er eine schlüssige Ethik, um moralisch zu handeln.  Das zu lernen ist notwendig, um Frieden zu bewahren. Viele Politiker haben offenbar nie Ethik-Unterricht gehabt - die Folge sind Kriege, Ausbeutung, Bestechlichkeit und Zerstörung.

Religionen entstanden, weil in der Antike Philosophen ihre Erkenntnisse als göttliche Eingebungen empfanden und  als Gebote einer höheren Macht ausgaben - sonst hätte sie auch keiner ernst genommen. Von anderen Menschen lässt sich keiner was sagen - einen allmächtigen Gott fürchtet das Volk. Die Propheten waren Menschen mit herausragender sozialer Intelligenz - aber vielen Vertretern der Religionsgemeinschaften geht es nur um Macht.

Religionsgeschichte ist wichtig, um die geistige Entwicklung der Menschheit durch die Kulturen zu verstehen: Zu Urzeiten glaubten die Menschen an viele Geister und Götter, die sie für Naturerscheinungen verantwortlich machten. Wenn es in unseren Breiten gewitterte, glaubten sie, Donar schwinge seinen Hammer, wenn es stürmte, zog das wilde Heer durch die Lüfte und am Mittelmeer hatte jemand Poseidon oder Neptun erzürnt, wenn das Meer wild um sich schlug.

Die Aufklärung durch Wissenschaft begann im 18. Jahrhundert und dauert bis heute an. Die geistige Macht, welche die Welt im Innersten zusammen hält (wie Goethes Faust sagte) haben wir bis heute nicht verstanden. Sie spiegelt sich in den Naturgesetzen, denen auch wir unterworfen sind.

Um die Welt zu verstehen, ist es wichtig, diese Dinge zu kennen. Und um Gerechtigkeit zu finden, brauchen wir ethische Auseinandersetzungen. In buddhistischen Klöstern beispielsweise lernen junge Menschen in einem geistigen Wettstreit zu argumentieren. Das ist die beste Schule fürs Leben!

Also pass gut auf und diskutiere fleißig mit im Ethikunterricht. :-)

Damit ich nicht nochmal alles wiederhol nur manches in kurzen Stichpunkten.

Relion gehört zur Menschheitsgeschichte.
Die meisten Kriege wurden im Namen der Religion angezettelt, man benötigt also ein gewisses Grundwissen um die eigene Landesgeschichte bzw. Weltgeschichte zu verstehen.

Wenn man über Religion Bescheid weiß (aufgeklärt nicht "so ist es und so sei es") dann kann man vieles verstehen und ist "Verführern" aus religiösen oder politischen Lagern nicht schutzlos ausgeliefert. Es soll sogar Lehrer geben die ihren Religionsunterricht anhand von Filmen oder Serien wie den Simpsons aufbauen.

Und, wir leben in einem christlich geprägten Land.
Also Feste wie Ostern, Pfingsten und Weihnachten sind kirchlichen Ursprungs.

Und das alles gehört für mich scho zur Allgemeinbildung dazu um zu verstehen, wie die eigene Lebenswelt, gerade in einer globalisierten Welt mit vielen Religionen funktioniert.

Wie definierst du für dich Allgemeinbildung? Du hast bisher nur gesagt, was sie für dich nicht ist.
Es würde mich wirklich interessieren um deine Frage richtig zu verstehen.


Garfield0001  12.03.2017, 07:48

Die meisten Kriege wurden wegen Rohstoffen, aus Neid und Hass geführt. Auch wenn ab und zu dies "im Namen des Herrn" geschah.

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flaglich  12.03.2017, 09:10

Ich möchte dich nur in einem Punkt korrigieren: die Feiertage haben meistens einen "heidnischen" Ursprung und wurden von den Christen umgedeutet.

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Zicke52  12.03.2017, 11:28
@flaglich

@flaglich: Auch das (die "Umdeutung") gehört zum Wissen über Religion. 

Die heutige Bedeutung der Feiertage ist christlichen Ursprungs, auch wenn sie früher eine andere Bedeutung hatten.

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Pinkpingu11  12.03.2017, 12:14

Danke Zicke!
Das hätte ich jetzt auch darauf geantwortet.

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Man sollte aber auch darüber bescheid wissen, gerade heute, wo der Islam und seine Inhalte groß diskutiert werden. Da reden viel zuviele mit, die keine Ahnung haben. Wenn man aber weiß, was da vorgeht, kann man itreden. Außerdem gibts Leute, die die Religion wechseln, wenn sie wissen, was andere für Ziele, Methoden etc. haben. Nur wer gebildet ist, kann im Leben wirklich was aus seinem Leben machen und mitreden. Also sei froh, dass du das lernen darfst und hörs dir an. Schule hat immer Seiten, die du gerne lernst und Seiten, die du nicht lernen willst. Aber da musst du durch, das wird auch im späteren Leben nicht anders sein.

Meiner Meinung gehört Religion zwar unterrichtet, aber nicht benotet.


triminze  12.03.2017, 03:29

Ich stimme dir zu Teilen zu. Ich stimme zu, dass der Religionsunterricht nicht benotet gehört (wie Politikunterricht meiner Meinung nach auch), ABER:

Der Religionsunterricht ist meist leider nur ein plumpes Vorlesen von verschlüsselten Texten mit Lehrern die keinen Plan haben, wie man diese Texte entschlüsseln soll.

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ichbinich2000  12.03.2017, 03:36
@triminze

Natürlich, das kommt wie in jedem Fach auf den Lehrer an. Aber hin und wieder werden ja auch Pfarrer und Theologen eingesetzt, die wissen, was los ist, wie du ja in deiner Antwort schreibst. Wir haben selber an der Schule einen Dipl.Theol. bei dem Religion wirklich Sinn macht. Aber Religionsunterricht besteht ja eigentlich nur viel  zu selten aus solchen Texten, sondern oft auch aus Unsinn wie "Interpretieren Sie den religiösen Aspekt aus dieser Werbeanzeige heraus". Das ist dann echt Unsinn.

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triminze  12.03.2017, 03:57
@ichbinich2000

Da stimme ich dir zu. Aber sowas hatten wir bei uns auch nie xD

Egal ob mit Schwachköpfigen-Lehrern, oder mit Theologen^^

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ichbinich2000  13.03.2017, 14:43
@triminze

Als wir noch den Theologen hatten, haben wir sowas auch nicht gemacht...

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Zicke52  12.03.2017, 21:25

@ichbinich2000: Und warum sollte Wissen über Religion nicht benotet werden? 

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ichbinich2000  13.03.2017, 14:47
@Zicke52

Weil in religion auch eigene Ansichten gefragt sind. Und die dürfen nicht benotet werden. Wenn ich meine Meinung zur katholischen Kirche äußere (zum Beispiel weigere ich mich, das Glaubensbekenntnis zu rezitieren, wegen dem Teil: "Ich glaube an die heilige katholische Kirche"). Und das schlägt sich aber auf die Note nieder. Und das ist falsch.

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Zicke52  15.03.2017, 09:41
@ichbinich2000

@ichbinich2000: Nein! Wenn Religionsunterricht so ist, wie er sein sollte - Wissensvermittlung ÜBER Religionen - dann gibt es keinen Grund, ihn nicht zu benoten! Es geht darum, zu benoten, ob man über die Entstehungsgeschichte und den Inhalt einer Religion Bescheid weiss, nicht, ob man daran glaubt.

Eigene Ansichten sind auch in anderen humanistischen Fächern gefragt. Sollte man die Fächer Philosophie, Sozialkunde und und Wirtschaft auch nicht benoten?

Benotet man den Glauben oder die religiöse Praxis, ist es kein ReligionsUNTERRICHT, sondern Indoktrination und sogar Zwang zur Religion. Und Indoktrination hat an Schulen nichts zu suchen, ganz egal ob benotet oder unbenotet. 

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ichbinich2000  16.03.2017, 20:12
@Zicke52

Religionsunterricht besteht auch in Aufgaben wie "Suchen Sie aus gegebenem Bild religiöse Merkmale heraus". War eine Aufgabe in meiner letzten Klausur. Jeder sieht andere Merkmale als religiös oder nicht. Das meine ich mit eigener Meinung. Das Wissen über andere Religionen kommt im bayerischen Gymnasium bis zur 9. oder 10. Klasse dran. Die 10. Klasse ist schon grenzwertig, weil man sich mit Dingen wie Nahtoderfahrungen beschäftigt. Zweifellos ein interessantes Thema, aber ob ich sage dass ich das nicht glaube (denn es ist ja nicht bewiesen, wie sovieles in der Religion) oder nicht, das ist eigene Meinung.

Ich bin auch der Meinung, dass Sozialkunde nicht benotet gehört. Denn Sozialkunde ist (Aussage unseres Lehrers: "Propagandafach des Staates für unsere Staatsform") ebenso mit eigener Meinung verbunden wie Religion. Klar, es sind auch Grundlagen zu lernen, aber ob mir die Demokratie gefällt, oder nicht oder ob ich die Form der direkten Demokratie der Schweiz besser finde, kann mir keiner vorschreiben. Und auch nicht, wie ich die Vor- und Nachteile von Migranten in unserer Gesellschaft sehe. Das ist meine Sache und sollte nicht auf meine Schulnote Einfluss nehmen.

Zu Philosophie kann ich nichts sagen, denn das gibt es an meiner Schule nicht, dazu will ich mich also auch nicht äußern, da ich mich damit nicht auskenne. Wirtschaft habe ich abgelegt, aber das eine Jahr, das ich hatte, fand ich durchaus sinnvoll. Denn man lernte, wie unsere Wirtschaft funktionierte, wie unser Grundgesetz enstanden bzw. aufgebaut ist, verknüpft ist und so weiter. Darin steckt keine eigene Meinung, das ist schlicht Grundwissen, das man im Leben immer wieder braucht, sei es in der Wirtschaft oder im normalen Leben.

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Jetzt mal meine Ansicht, warum ich den Religionsunterricht nicht unnötig, sondern nur falsch unterrichtet wird. ~Bin übrigens ungläubig, finde es trotzdem wichtig~

Ich habe bis zur 11. Klasse ebenfalls den Religionsunterricht verachtet. Es erschien mir ein bisschen unlogisch, sinnlos, etc.

In der 12. Klasse hatte ich dann Religionsunterricht bei einem Theologen. Anders als vorher wusste der Lehrer auch was da in den heiligen Schriften steht. Der typische dumme Lehrer liest etwas vor, sagt: "so soll es geschehen sein" - ein Theologe sagt: "so wurde es verschlüsselt"

Die Geschichten z.B. in der Bibel sind Beispiele für geschichtliche Ereignisse, aufgeschrieben in verschlüsselten Texten, damit die Bücher nicht verboten werden und die Autoren nicht verfolgt werden, sollten die Bücher Inhalte gegen den Machthaber beinhalten.

Am besten und das krasseste Beispiel ist die Geschichte von Adam und Eva.

Laut "normalen" Religionsunterricht sind dies ja die ersten Menschen gewesen und weil sie vom Baum der Erkenntnis gegessen hatten, flogen sie aus dem Paradies. Also wird quasi gesagt: "Gott ist voll böse und verzeiht nicht".

Jetzt in einem "guten" Religionsunterricht: Adam und Eva stehen für die Menschheit in dem Stadium in dem der Mensch sein Bewusstsein entwickelt hatte (Baum der Erkenntnis = Bewusstsein). Die "Entscheidung" des Menschen vom verbotenen Baum der Erkenntnis zu essen war also die "Entscheidung" ein Bewusstsein zu entwickeln und damit der erste Schritt des Menschen in die Richtung, weg von der Natur - hin zum Bösen - dem Menschen der seine Natur und selbst seine Nachbarn am liebsten zerstören möchte.

(Kannst ja mal nach Erbsünde suchen, vielleicht findest du da noch mehr dazu)

Die Bibel beschreibt also warum der Mensch "böse" ist. Sicherlich ist dir auch aufgefallen, dass es viele Gesetze auf dieser Welt gibt. Einige unserer deutschen Gesetze sind mit nem biblischen Hintergrund. Das liegt daran, dass viele Werte und Gesetze schon zu Zeiten der Entstehung der Bibel so galten, wie sie heute gelten.

Auch sind in der Bibel Geschichten von wichtigen Kriegen aufgeschrieben, die man auch nur mit theologischen Hintergrund entschlüsseln kann. Ich glaube die Geschichte von Abraham und seinen Söhnen war eine von diesen - Verschlüsselt geschrieben damit der Machthaber dem Autor nichts anhaben kann, weil selbst dieser nichts mit der Geschichte anfangen kann.

Wenn du meine Meinung also hören willst, sollte der Religionsunterricht in Deutschland nur von Theologen geführt werden dürfen. Der Normalfall ist ja, dass die Lehrer von der Materie keinen Plan haben und nur lesen und verstehen was da steht. Das ist nicht nur langweilig, sondern auch sinnlos und einfach dumm...


Garfield0001  12.03.2017, 07:53

Der Baum hieß doch gar nicht "Baum der Erkenntnis"! Der Baum hieß "Baum der Erkenntnis VON GUT UND BÖSE". Das war das einzige, was Gott uns vorbehalten wollte. Einfach weil er weiß, dass wir es nicht seelisch schaffen würden bzw. dadurch viel Leid erleben werden. Interessanter ist die Frage, warum sie nicht vom "Baum des Lebens" gegessen haben (was sie durchaus gedurft haben). Und der Teufel genau auf diesen einen Baum geschaut hat. Uns nur über diesen Baum geredet hat. - ich kann mir nicht vorstellen, dass die "Verfasser" damals verfolgt worden sind bzw wären. Und man sollte weniger hinein interpretieren als da steht.

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Zicke52  12.03.2017, 11:42
@Garfield0001

@Garfield: "...warum sie nicht vom Baum des Lebens gegessen haben"

Das erklärt Gott gemäss der Bibel doch selbst: weil sie nicht schnell genug waren. Gott hat sie nach dem Essen der verbotenen Frucht nämlich panikartig aus dem Paradies geworfen, "damit sie nicht auch noch vom Baum des Lebens essen und werden wie unsereins".

Womit Gott sagt, dass die Menschen ihm schon ebenbürtig sind, was Erkenntnis betrifft. Es fehlt ihnen nur die Unsterblichkeit, um Gott gleich zu sein. 

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triminze  12.03.2017, 12:21
@Garfield0001

Wenn man weniger hinein interpretiert als da steht, dann machst du es genau so, wie man es halt nicht machen sollte - der Grund, warum sich kaum noch jemand für Religion interessiert, ich gehöre auch dazu.

Btw. Ob das nun Baum der Erkenntnis oder Baum der Erkenntnis von gut und böse ist weiß ich nun nicht, da ich mich nun nicht sonderlich für die Bibel, für den christlichen Glauben oder für einen der ganzen Götter interessiere, lediglich einiges noch aus einem wirklich brillanten Religionsunterricht versuche mit dir und euch zu teilen.

Im übrigen, wenn ich jetzt die Zeit oder Lust hätte, mir die komplette Bibel durchzulesen, dann könnte ich dir Bibelzitate nennen, die gegen damalige Machthaber gingen. Und vielleicht weißt du, dass in einem Land was vor 2000 oder noch mehr Jahren existierte keine freie Meinungsäußerung erlaubt war. Also ist es schon mehr als legitim zu sagen, dass die "Verfasser" verfolgt worden wären.

Sowas gibt es übrigens heutzutage immer noch!

Meinungsfreiheit ist nichts selbstverständliches!

Die Verfasser klärten Missstände auf, die aufgrund der Machthaber überhaupt erst entstanden, ich glaube schon, dass sie das nicht so hingeschrieben hätten wie es heutige Medien machen (Die Bild kann da schon als Gegenbeispiel dienen)

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Libertinaer  12.03.2017, 18:11
@triminze

Ich glaube, auch dein Theologen-Lehrer interpretiert zu viel rein.

Religion war ja schon immer in erster Linie das Erzählen von "tollen" Geschichten - egal welche Religion.

Hat er z.B. etwas über Lilith erzählt? Der ersten Frau Adams?

Alleine damit könnte man viel lehren z.B. über durch die Religion versemmelte Themen wie Sexualmoral, Gleichberechtigung und verstörende Idiotie des Glaubens und die schädlichen Konsequenzen davon.

Und warum Menschen nicht irgendwelchen Texten (oder deren  Interpretation) glauben sollte, wenn schon die Herstellung und selektive Auswahl solch einen zwielichtigen Charakter haben.

Und das mit dem "Gesetze schon zu Zeiten der Entstehung der Bibel so galten, wie sie heute gelten"? Wow, das lässt mich gruseln.

Unser BGB lässt sich direkt auf Napoleons Code civil zurückführen - mithin zu Zeiten der Aufklärung entstanden.

Er sah Religion als das an, was es war (und ggf. noch ist): Ein Werkzeug, um das Volk zu unterdrücken. Ihm haben wir es (hoffentlich bekanntermaßen) zu verdanken, dass die weltliche Macht der Religion in Deutschland gebrochen wurde (Stichwort: Reichsdeputationshauptschluss).

Auch unsere Verfassung, wie auch das Strafrecht basieren auf der Aufklärung und nicht (mehr) auf (religiöser) "Moral".

Ich war natürlich nicht in deinem Unterricht dabei, aber mich beschleichen da irgendwie Zweifel ob der tatsächlichen Qualifikation des Theologen ...

... und würde wohl eher Soziologen und Historiker als Lehrkräfte empfehlen. 

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triminze  12.03.2017, 18:41
@Libertinaer

https://de.wikipedia.org/wiki/Ewigkeitsklausel

Hier das zum Thema "Auch unsere Verfassung, [...] basieren auf der Aufklärung und nicht (mehr) auf (religiöser) "Moral"."

Die guten alten naturrechtlichen Grundsätze sind genau diese Gesetze, die ich meine. Diese sind theologisch begründet. Was war nochmal Theologisch? Die Lehre von Gott. Plötzlich sind wir wieder beim Thema wie vorher. Die Geschichte von Lilith habe ich zumindest bislang noch nicht gehört.

Vielleicht hilft dir bei deiner Art zu denken, dass das Christentum früher eine Sekte des Judentums war und verboten wurde. Weshalb man da nur Texte verschlüsselte? hmmm.

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Libertinaer  12.03.2017, 19:10
@Garfield0001

Interessanter ist die Frage,

... warum die Ents in Mittelerde so wenige Ent-Frauen haben! :)

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Libertinaer  12.03.2017, 20:40
@triminze

Hier das zum Thema "Auch unsere Verfassung, [...] basieren auf der Aufklärung und nicht (mehr) auf (religiöser) "Moral"."

? WTF?

Die "Ewigkeit" in der "Ewigkeitsklausel" bedeutet doch nicht, dass unsere grundlegendsten Verfassungs- und damit Rechtsprinzipien seit einer Ewigkeit sind, wie sie sind, sondern dass sie ewig bestehen bleiben sollen.

Das soll erschweren, dass z.B. irgend ein zukünftiger (ggf. religiöser) "Führer" (wie z.B. gerade Erdogan in der Türkei) angedackelt kommt, und unsere Gesellschaft um ein paar hundert Jahre zurückwirft! =:-o

Unsere Verfassungswerte sind neueren Datums und basieren auf den "Menschenrechten", wie sie während der Aufklärung gegen die Religion entwickelt wurden!

Aber religiöse Menschen sind groß darin, Tatsachen zu ihren Gunsten umzudichten. Mir scheint, Du bist auf so jemanden reingefallen! =:-o

Oder um Helmut Schmidt zu zitieren: "Zunächst wollen Sie sich bitte daran erinnern, dass es weder in der christlichen Bibel, noch im islamischen Koran Rechte des Individuums gibt.

Es gibt nur Pflichten und Gebote und Verbote, aber keine Rechte. Es ist eine Entwicklung der Europäer und der Nordamerikaner seit der sogenannten Aufklärung, seit Beginn des 17. Jahrhunderts, aber immerhin: Es ist ein europäisch-nordamerikanisches Konzept. Es ist kein Konzept, das aus dem Christentum hervorgegangen ist, es ist kein Konzept, das aus dem Islam hervorgegangen ist, sondern es ist aus der europäischen Aufklärung im Kampf gegen die Kirche, im Kampf gegen den Papst ... Der hat noch Galilei verurteilt, weil er etwas lehrte, was die Kirche nicht wahrhaben wollte."

Die guten alten naturrechtlichen Grundsätze sind genau diese Gesetze, die ich meine. Diese sind theologisch begründet.

Wenn dir das dein Theologe beigebracht hat, dann hat er dich mit seinen Verdrehungen, besser: Lügen, ziemlich verkorkst!

Die Lehre von Gott.

Es gibt viele Götter - und es gab in der Menscheitsgeschichte noch viel mehr davon. Mit gaaaanz unterschiedlichen Vorstellungen/Vorschriften

Wir hier in Europa haben das Pech, dass sich einer der übelsten Gottesvorstellungen durchgesetzt hat (was zu unendlich viel Leid auf der gesamten Welt geführt hat): "Der alttestamentarische Gott ist einer der unangenehmsten Charaktere der Literaturgeschichte.
Eifersüchtig und ungerecht, ein Rassist, Schwulenhasser und Kinderkiller, ein übler Korinthenkacker, Megalomane und ethnischer Säuberer."
(Richard Dawkins, Evolutionsbiologe

Die Geschichte von Lilith habe ich zumindest bislang noch nicht gehört.

Merkste was? ^^

In Kurzform: Adam wollte eine Gefährtin, die ihm ebenbürtig war. Gott gab ihm Lilith. Doch die war so selbstbewusst wie Adam, wollte sich ihm nicht unterordnen und einfach seinen Befehlen gehorchen. So hat er sie verstoßen, und Gott erschuf als Ersatz Eva. Aus einer Rippe von Adam, damit klar war, wer hier wem untergeordnet ist, bzw. wer das Sagen hat.

Lilith mutierte dann im Laufe der Zeit zu einem Dämon, den die Gläubigen verantwortlich machten, wenn Kinder starben. Schließlich war das kein so toller Gott, der einfach "unschuldige" Kinder den verzweifelten Eltern wegnimmt. Da passte ein aus Rache handelnder Sündenbock gut, um diesen offensichtlichen Konzeptionsfehler der Religion auszubügeln ... ^^

Die Bibel ist halt eine Ansammlung von Märchen. Und Menschen haben nicht nur die Märchen gemacht, sondern auch darüber bestimmt, welche der Märchen dann ins offizielle Märchenbuch gekommen sind, und welche nicht.

Und die Geschichte von Lilith gehörte zu denen, die es nicht geschafft haben ...

Vielleicht hilft dir bei deiner Art zu denken, (...)

LOL

Nichts für ungut, aber so rein gar nichts an deinen bisherigen Ausführungen erweckt auch nur im Ansatz den Anschein, es könnte hilfreich beim Denken sein. ;-o

(...) dass das Christentum früher eine Sekte des Judentums war und verboten wurde.

Der Kern des Christentums ist der gleiche des Judentums wie auch des Islam: Das Alte Testament.

Man mag es einen erwartbaren Konstruktionsfehler nennen, dass Jesus nicht ganz von vorne mit einer neuen Religion angefangen hat. Ist halt wie die Umbenennung von "GEZ" in "Beitragsservice": Neuer Name, alter Mist.

Noch ein wenig Wasser in Wein verwandelt, wie es die heutige Lebensmittelindustrie mittels Farb- und Aromastoffen auch macht, und voila: fertig ist das neue Geschäftsmodell.

In Konkurrenz trat das Christemtum erst so richtig gegen den Polytheismus der Griechen und Römer an. Durchgesetzt hat es sich, als es in Rom (auch mit Lügen) Staatsreligion wurde.

Die alten Götter verschwanden, weil es eine egalitäre Religion war, in der es keine Standesunterschiede gab. Das "Paradies" war für alle. Das "Elysium" hingegen nur für die Kriegerkaste bzw. Elite.

Das Judentum existiert immer noch.

Schlimm nur: Das Christentum machte zwar die Ewigkeit egalitär, aber die Intoleranz auf Erden wuchs nach Erlangung der Macht. Da war dann später der Islam eine Verbesserung.

Aber heute kennt man ja nur noch das Christentum, was die Aufklärung übrig gelassen hat ...

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triminze  12.03.2017, 21:17
@Libertinaer

Ich habe das Gefühl das Ganze führt zu nichts. Ich könnte jetzt noch Ewigkeiten dagegen anreden, aber im Grunde könnte es auch sein, dass wir beide das Gleiche, nur aus anderen Gesichtspunkten betrachtet versuchen zu erklären...

"

Die guten alten naturrechtlichen Grundsätze sind genau diese Gesetze, die ich meine. Diese sind theologisch begründet.

Wenn dir das dein Theologe beigebracht hat, dann hat er dich mit seinen Verdrehungen, besser: Lügen, ziemlich verkorkst!"


Da kannst du aber auch wieder nichts gegen sagen, weil aus christlicher Sicht gäbe es diese naturrechtlichen Grundsätze von Gott. Das kann man wieder sehen wie man will. Und da wir hier doch noch christliche Werte haben, kann man diese Ansicht doch in Erwägung ziehen.


Jetzt aber mal zum Neutralen.

Ansonsten ist mir die Geschichte der Religion, wie sie genau an die Macht gekommen ist und der genaue Inhalt der Bibel unglaublich egal. Trotzdem bin ich der Meinung, dass man in der Schule trotzdem auch diese Punkte der Welt gelehrt bekommen muss.

Ist ja immerhin (egal ob es eine tolle, oder bescheidende Geschichte ist) eine Geschichte, die unsere Gesellschaft geprägt hat! Diese Geschichte hat auch (egal wie man es sieht) viel mit unserem Denken zu tun.

Wie gesagt, die Mittel und Wege von damals sind mir egal, es ist alles passiert, rückgängig kann mans eh nicht mehr machen. Erst recht nicht 2000 oder auch "nur" 500 Jahre später, oder egal wann.

Aber es ist schon spät, deswegen lass uns diese Diskussion mal beilegen, wenn etwas über mehrere Stunden zur Diskussion steht, dann kommt man selten überhaupt irgendwann mal zu einem gemeinsamen Nenner.

Ich wünsche dir jedenfalls eine erholsame Nacht^^

Ich hoffe es macht dir nichts aus, dass ich zu der Uhrzeit deinen Text nur etwas überflogen habe. Zu der Uhrzeit werde ich zu faul um viel zu lesen. Könnten also auch viele grammatische Fehler im Text hier sein^^

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Libertinaer  15.03.2017, 08:53
@triminze

Wie gesagt, die Mittel und Wege von damals sind mir egal, es ist alles passiert,

Ohne jeden Zweifel.

Aber Geschichtsunterricht ist ja auch kein "ist halt früher passiert - Schwamm drüber". Er soll auch das Bewusstsein schärfen, was warum wie falsch gelaufen ist, um für die Zukunft zu lernen, es besser zu machen.

Das könnte Religionsunterricht leisten (Ethikunterricht müsste es sogar).

Okay, als atheistischer Humanist lehne ich RU prinzipiell ab. Aber das Verteidigen desselben mit dem Hinweis, man bräuchte nur bessere Lehrer, wenn genau betrachtet der Beispiel-Lehrer keineswegs "besser", sondern auch nur ein oller, selektiver Geschichtenerzähler bzw. Lügenbold im neuen Gewand ist, ist schon arg merkwürdig!

Zumal Du das ja in zahlreichen Kommentaren wiederholt hast.

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Na ja, in den Bereichen "Internet" (z.B. GF), "Freizeit" (z.B. Zensur bei Filmen/Spielen oder Beschränkungen an einem "stillen Feiertag"), "Sex" (z.B. Gesetze oder "merkwürdige Antworten im Internet - s. GF), "Frauen" (z.B. Unterdrückung) und "Bildung" (z.B. wiederum Zensur), sowie einige Bereiche, die Du nicht getaggt hast, wirkt die Religion ja (immer noch) direkt und/oder indirekt ins atheistische Leben hinein.

Da gehört es schon zur Allgemeinbildung, zu wissen, warum es (immer noch) so viele erwachsene Intelligenzbolzen gibt, die an den Weihnachtsmann oder Übers-Wasser-Geher glauben.

Und was in deren Kopf so vorgeht, wo intelligente Menschen denken.

"Du musst deinen Feind kennen, um ihn besiegen zu können." (Sunzi, chinesischer Philosoph und Stratege, "Die Kunst des Krieges")