Warum führt Armut zu Einsamkeit?
Warum genau führt eigentlich Armut zu Einsamkeit? Was sind die Ursachen dafür, dass Armut zu Einsamkeit führt? Ist es weil viele soziale Dinge einfach Geld kosten? Und wie vereinsamt man nicht als Sozialhilfeempfänger? Oder ist es praktisch unmöglich nicht zu vereinsamen?
8 Antworten
Nicht Armut führt zu Einsamkeit zumindest nicht in jeder Gesellschaft.
In anderen Ländern gibt es Viele die arm aber nicht einsam sind.
Das ist ein Phänomen von Wohlstandsgesellschaften. Aber auch hier sind Arme nicht unbedingt einsam.
Jedenfalls ist es ein gesellschaftliches Problem. Ausgrenzung hat viele Gesichter. Es ist die Selbstwahrnehmung, wenn man sich weniger wert fühlt, weil man weniger Eigentum hat. Was aber nicht bedeuten muss, dass man seelisch nicht wesentlich reicher ist und eine Frage des Selbstbewusstseins, aber auch der Empathie, die hier auch negative Auswirkungen haben kann.
Dann gibt es die Ausgrenzung durch andere. Aber auch hier eher ein Phänomen von falschen Bezugspersonen.
Aber es ist tatsächlich heutzutage und bei uns schwer nach Aussen hin etwas zu sein ohne in der Gesellschaft mitzuschwimmen.
Sozialhilfeempfänger ist keine Krankheit. Man muss einfach daran arbeiten unabhängig vom finanziellen Status mehr zu sein. Das geht, wie übrigens alles was uns tatsächlich ausmacht darüber, ein Mensch zu sein, der sich selbst wenig vorzuwerfen hat, der eher Gutes als Schlechtes tut uvm. Wir sind nicht das, was uns gehört, sondern das, was wir aus uns machen.
Wenn wir in uns etwas haben sind wir nicht arm und wir auch nicht einsam.
Nein, nicht nach meiner Definition. Finanziell gesehen habe ich von einigen Euros gelebt, 3 Jobs parallel gemacht (5x die Woche 6-9 Uhr gekehrt, dann in einem Comupterladen gearbeitet und anschließend 3x die Woche bis 3 Uhr morgens in einem Parkaus). Ich wusste eben nicht, was ich will und nur wer ich bin.
Aber damals war ich nicht einsam. War aber eine andere Zeit mit weniger sozialem Druck, das gebe ich zu. Aber schließlich geht es um Strategien die funktionieren. Und das Einzige, was man wirklich unter Kontrolle haben kann (oder könnte), ist man selbst. Bei allem Anderen ist man abhängig von außen und Anderen.
Viele Unternehmungen, die man gemeinschaftlich machen kann, kosten Geld. Hat man Keines oder nur wenig, muss man sich den Kinobesuch verkneifen. Das führt auf Dauer dazu, dass sich Kontakte lösen. Ähnlich sieht es mit anderen Gelegenheiten aus, wo man Menschen kennen lernen kann aus.
Ich denke schon, dass ein Rückzug stattfindet oder zumindstens eine soziale AUsgrenzung, wenn man kein Geld hat für ab und an einen Kaffee oder um mal ins Theater und Co zu gehen.
Natürlich handhabt das jeder anders- man kann mit guten Freunden auch mal fast kostenlos treffen veranstalten, im Freien etc...
Irgend wann erwarten aber auch die Freunde von Dir, daß Du sie mal zu Dir einlädst und das wird ganz bestimmt nicht kostenlos sein, selbst wenn das Treffen im Freien stattfindet.
Armut alleine macht nicht einsam. Einsamkeit alleine macht nicht arm.
Oft kommen einfach verschiedene Faktoren zusammen, die Menschen arm UND einsam machen:
Psychische Krankheiten, sozialer Rückzug, "Scham", weil das bisherige Leben nicht mehr funktioniert, zerbrochene Partnerschaften und Verlust des gemeinsamen Freundeskreises, Jobverlust, Umzug, Verlust der Selbstachtung, die Erkenntnis, dass viele Freunde nur Bekannte mit ähnlichen Interessen sind, Entfremdung von der Familie usw.
Und natürlich Selbstmitleid.
Wer lieber obdachlos sein will als sich im Betreuten Wohnen helfen zu lassen, wird nicht durch die dadurch entstehende Armut einsam, sondern durch falschen Stolz.
Überleg doch mal, warum du nicht mehr Unwissender5544 sein darfst...
Sich einsam fühlen und alleine zu sein ist ein großer Unterschied.
Unser momentaner sozialer Stand ist nunmal leider auf Marken, etc. aufgebaut. Vorallem in der Jugend sieht man das sehr stark.
Das arme Menschen jetzt besonders einsam wären habe ich so noch garnicht gehört, ein Beispiel wäre ganz nice
Oh Gott. Du warst noch nie arm, oder?