Warum entsteht in der Videoaufnahme eines Bildschirms bewegender Streifen (Frage vom 2022-02-25)?

5 Antworten

Das wird die Überlagerung von Bilschirm- und Aufnahme-Frequenz sein, wenn diese nicht synchronisiert sind. Dabei ist es bei alten Röhren-Bildschirmen so, dass sie die Bilder nur in halber Zeilenanzahl wiedergeben, d.h. bei einer Netzfrequenz von 50 Hz wird alle halbe Sekunde erst das eine Bild mit gerader Zeilenanzahl und danach das Bild mit ungerader Zeilenanzahl wiedergegeben. Daraus ergibt sich auch die Bildanzahl von 25 fps. Dabei kann die Ablenkung der Röhre aber nur von oben nach unten jeweils einen einzelnen Streifen erzeugen, d.h. die aktuelle Zeile ist hell, die vorangegangenen Zeilen verdunkeln sich und die kommenden Zeilen sind noch dunkel.

Nimmt man dies auf, so hat man bei unsynchronisierten Geräten den Effekt, dass der dunkle Streifen um die aktuelle Bildzeile anfängt, rauf oder runter zu wandern - je nachdem, wie der Frequenzunterschied zwischen den Geräten ist.

Das andere wäre der Moire-Effekt:
Er entsteht, wenn sich verschiedene Raster übereinander legen und und sich eines davon bewegt - wie z.B. ein Bild mit Diagonalstreifen auf einem Bildschirm, der ein fest definiertes Raster hat.

Ein ähnlicher Effekt entsteht, wenn man Räder mit Speichen filmt und wiedergibt. Je nachdem, wie schnell sich das Rad im Verhältnis zur Bildfrequenz dreht, erscheint es langsam oder gar rückwärtsdrehend.

Die Frequenz von Monitor und Aufnahme ist unterschiedlich.

Entweder Moire Effekt oder durch den Bildaufbau bedingt. Letzteres sieht man eher bei alten Röhrenmonitoren, wo durch die Überlagerung der Abtastfrequenz der Kamera und der Bildaufbaurate des Monitors wandernde schwarze oder bunte Streifen entstehen.

Bei einem LCD sollte das normalerweise nicht passieren, aber bei einem alten Monitor kannst du dir hier in Slow-Motion ansehen, warum das so ist.

How a TV Works in Slow Motion - The Slow Mo Guys - YouTube