War in der DDR alles besser?

Das Ergebnis basiert auf 29 Abstimmungen

Nein 59%
Zumindest einiges 28%
Ja 14%

14 Antworten

Niemand wird ernsthaft behaupten das in der DDR "Alles gut" war.

Genauso wie es falsch ist die DDR nur auf Stasi und SED zu reduzieren.

Wie so viele Themen ist auch dieses sehr komplex. Leider ist der Großteil den Menschen nicht in der Lage solche komplexen Themen zu verarbeiten. Da reicht es oft nur für simple Antworten.


urmselchen  25.10.2023, 09:09

Man nehme Facebook: da existiert keine einzige Fangemeinde, Motto: ich liebe mein Vaterland, die BRD, aber DDR-Fans werden da von anderen mitunter beleidigt und beschimpft. Wenn jemand beide Systeme erlebt hat, kann sich ein Urteil erlauben, aber jene, die die DDR nur aus dem BRD-Schulsystem "kennen"-lernten: Sorry, was ich HIER schon für Unsinn las: Trabbi als einziges Auto in der DDR? Ich glaubte an einen blöden Witz, aber mir fiel ein: sie wissen es doch gar nicht anders! Gibt Leute, die reduzieren die DDR noch anders: Mauerbau Mauerfall. Simple Ideen, wie man jetzt die DDR einschätzt: da lebten auch NUR Menschen, die haben gearbeitet, gelebt,geliebt, kamen mehr oder weniger gut zurecht.

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Nein

Da war nichts besser. Und das, was den Anschein hatte besser zu sein, hatte dann auch eine negative Seite gehabt. Günstige Mieten - marode und verfallende Altbauten oder gesichtslose Neubauviertel. Günstige Lebensmittel - mangelhafte Versorgung und schlechte Qualität. Das oft zitierte bessere Miteinander - gegenseitiges Gespitzel und stets präsente Zwangsgemeinschaft.

Dazu noch die Grenze, wo man mit Schusswaffengebrauch, Minen, Stalinrasen, und scharfen Hunden am Verlassen des Landes gehindert wurde.

Einzig die Subkultur fand ich interessanter als heute.


Beantworter1112  02.01.2023, 00:32

Kenne niemanden, der in der DDR unter mangelhafter Versorgung litt.

Und westdeutsche Wohnungen sahen in den 50ern und 60ern mit Sicherheit nicht moderner aus.

Das Miteinander war definitiv besser. Schon aus dem Grund, weil man nicht schon in der Schule „Jeder gegen Jeden“ lernt.

Übrigens, die BRD schoss nach dem 2. Weltkrieg an der Grenze zu Belgien.

Nein, ich bin kein maßloser Befürworter der DDR. Es fing gut an und hörte schlecht auf. Mit Chruschtschow war so einiges verloren, was hätte gut werden können. Aber man muss hier auch nicht die westliche Propaganda aus dem kalten Krieg widergeben.

Und welche schlechte Kehrseite hatte eigentlich die kostenlose Gesundheitsversorgung? Oder auch die kostenlose Mitgliedschaft in Sportvereinen? Die nahezu kostenlosen Sommerferien für Kinder in Camps? Der Frieden ohne Kriegsbeteiligung?

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Svensson70  02.01.2023, 09:58
@Beantworter1112

Das sehe ich anders.

Mangelhafte Versorgung: Sicher, es gab Grundnahrungsmittel. Aber nicht immer alles und zum Teil war die Qualität auch nicht so besonders. So banale Dinge wie Tomatenketchup gab es nur gelegentlich und die wurden dann auch noch zugeteilt. In der Gemüseabteilung war das Angebotauch eher überschaubar.

Das Miteinander: Da gab es allerdings die negative Seite, dass alles im Kollektiv stattfand. Und da haben eben Einige schön auf die Anderen aufgepasst. Einzelgänger hatten es da eher schwer.

Übrigens, die BRD schoss nach dem 2. Weltkrieg an der Grenze zu Belgien.

Die DDR schoss zwischen 1949 und 1989 ständig an der Grenze auf ihre eigenen Bürger.

Und welche schlechte Kehrseite hatte eigentlich die kostenlose Gesundheitsversorgung? 

Dazu vielleicht ein paar Links:

https://m.youtube.com/watch?v=Qpwj5k0zYDs

https://www.adenauercampus.de/ddrtutorium/mythos-und-wirklichkeit/die-ddr-hatte-das-bessere-gesundheitssystem

Ich habe 1990 begonnen in einer Klinik zu arbeiten und habe derartige Zustände noch zum Teil miterleben dürfen.

 Der Frieden ohne Kriegsbeteiligung?

Was ist mit Waffenlieferungen?

 https://m.faz.net/aktuell/politik/politische-buecher/besorgniserregendes-kapitel-deutscher-geschichte-16427855.html

Mit der Ausbildung von ausländischen Militärangehörigen?

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Offiziershochschule_f%C3%BCr_ausl%C3%A4ndische_Milit%C3%A4rkader_%E2%80%9EOtto_Winzer%E2%80%9C

Und dem Einsatz gegen die eigene Bevölkerung an der Grenze und 1989?

https://www.berlin.de/mauer/geschichte/mauertote/#:~:text=Weit%20%C3%BCber%20100%20000%20B%C3%BCrger,erschossen%20oder%20starben%20bei%20Fluchtversuchen.?

https://www.mdr.de/geschichte/ddr/politik-gesellschaft/nva/volkspolizei-kampfgruppen-friedliche-revolution-100.html

1968 wäre die NVA auch in Prag dabei gewesen, wenn sie denn gesurft hätten.

Dabei hatte die SED-Führung geradezu darum gebettelt, die Invasion mit eigenen Truppen unterstützen zu dürfen. 

https://www.welt.de/geschichte/article181350648/Einmarsch-in-der-CSSR-Warum-durch-Prag-keine-Panzer-der-NVA-rollten.html

Die nahezu kostenlosen Sommerferien für Kinder in Camps? 
Auch die Ferien- und Urlaubszeit von Kindern und Jugendlichen wurde vom SED-Staat zur sozialistischen Erziehung genutzt.

https://www.politische-bildung-brandenburg.de/ausstellungen/blaue-wimpel-im-sommerwind

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Wicht123532  03.01.2023, 10:52
@Beantworter1112
  • es gab nur eingeschränkte Versorgung. Zumindest musste keine hungern (in der BRD auch nicht.
  • ja in den 50er/60er waren die Möbel im Westen gleich aber danach hat sich in den Westlichen Wohnungen sehr viel getan. Im Osten gab es keine anderen Möbel und an die kam man auch nur sehr schwer ran.
  • Die BRD schoss niemals an der Grenze.
  • Kostenlose Grundversorgung ist ja ok, aber irgendwie musste sie doch bezahlt werden. Also haben die Bewohner ihre Versorgung doch auch bezahlt. Ja, es gab einen Sportverein mit einer Sparte. So viel Angebote wie es im Westen gab, davon hat die DDR-Bevölkerung doch nur geträumt.
  • Camps mussten sein, man wollte sich ja seine Nachkommen schon mal "formen" .
  • Der Frieden ging ja gegen die eigene Bevölkerung. Wer über die Grenze abhauen wollte, auf den wurde geschossen.
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amdros  22.05.2023, 14:55
@Beantworter1112

Die ewig Unbelehrbaren, die die Kirche nicht im Dorf lassen wollen/können!!

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urmselchen  25.10.2023, 09:04
@Beantworter1112

als matte Entschuldigung: viele wurden ja in der BRD so groß: was kannte man denn echt aus der "Zone" - nur so ein Begriff, wie er auch in der Serie um Ekel Alfred drin vorkommt, darf man also Satire nennen -? Wer wollte als BRD-Mensch die DDR kennenlernen, wenn man in der Schule quasi vorgewarnt wurde? DDR hätte besser sein müssen, keiner hätte schießen sollen, nur, weil man weg gehen wollte, weg, dann aber ohne Rückkehr!

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Nein

In der DDR war nichts besser. Selbst das was uns heute als "besser" angepriesen wird, entpuppt sich bei genauem Hinsehen als schlechter.

Zum Beispiel die billigen Mieten. Die Leute haben so wenig gezahlt, dass der Vermieter mit dem Erlös die Bausubstanz nicht erhalten konnte. Die Wohnungen verfielen in der DDR schneller, als der Staat neue bauen konnte.

Oder der garantierte Arbeitsplatzt. Da wurde den Betrieben aufgezwungen, wirklich jeden einzustellen. Selbst schlimmste Alkoholiker hatten in der DDR keine Probleme eine Arbeit zu finden. Waren sie erst einmal eingestellt, hatte die Firma die größten Probleme diese Leute wieder los zu werden. So saßen die oft den ganzen Tag in der Umkleide und haben Karten gespielt und gesoffen. Das hat die Arbeitsmoral der ganzen Firma runter gezogen. Gearbeitet haben solche Leute nicht. Sie waren arbeitslos, genau wie im Westen. Nur wurden sie im Osten in den Firmen versteckt und zwar zu einem sehr viel höheren Preis. Denn am Monatsende haben auch diese Alkoholiker den vollen Lohn bekommen.

Oder die Kinderbetreuung. Da hat der Staat von Anfang an Zugriff auf das Denken der Kinder bekommen. Die haben von klein auf kommunistische Lieder gelernt und es wurde ihnen beigebracht den "Klassenfeind" zu hassen.

All das hat so viel Geld gekostet, dass die DDR am Ende bankrott war und ihren Zahlungsverpflichtungen nur noch für wenige Monate nachkommen konnte. Wäre sie nicht vorher zusammengebrochen, wäre die DDR pleite gewesen.

Man kann sich so gut wie jeden Punkt herausgreifen. Betrachtet man ihn bei Licht, war er nicht besser, sondern schlechter als im Westen.


cas65  01.01.2023, 17:42

Du hast aber selber da keine Erfahrungen, oder...

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cas65  01.01.2023, 17:43
@Fuchssprung

Dann allerdings kann mich deine Einschätzung ehrlich nur verwundern.

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Beantworter1112  02.01.2023, 00:43

Die DDR war nie bankrott, die BRD hatte pro Kopf sogar dreifach so viele Schulden.

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Fuchssprung  02.01.2023, 06:56
@Beantworter1112

Man ist dann bankrott, wenn man seine Schulden nicht mehr zurück zahlen kann. Dabei kommt es nicht auf die Höhe der Schulden an. Die DDR hätte nur noch für wenige Monate ihren Verpflichtungen nachkommen können. Danach wäre Schluss gewesen, weil die DDR über ihre Verhältnisse gelebt hat. Sie hat viel zu wenig erwirtschaftet.

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Beantworter1112  02.01.2023, 07:16
@Fuchssprung

Die DDR war trotzdem noch lange nicht bankrott. Das wurde relativ schnell nach 1990 festgestellt, der Mythos hält sich trotzdem, weil es auch gewollt ist.

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amdros  22.05.2023, 15:13

Oh oh oh .. wenn ich immer wieder und wieder Deine bösen Klagelieder über die ehem. DDR lesen muss löst das in mir Gedanken aus, die ich doch lieber für mich behalte!

Weshalb auch immer ging es mir dann besser als Dir (?) obwohl ich bei weitem kein Jasager war, auch die ehem. DDR nicht glorifiziere, wie ich in einem meiner Kommentare schon mal zum Besten gab...warum wohl?

Muss doch wohl einen Grund dafür geben!?

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Fuchssprung  22.05.2023, 15:38
@amdros
...wenn ich immer wieder und wieder Deine bösen Klagelieder über die ehem. DDR lesen muss löst das in mir Gedanken aus, die ich doch lieber für mich behalte!

Warum hältst du dich nicht an deine eigenen Versprechen?

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Uniximander  26.10.2023, 11:09

Das ist alles korrekt. Die Kommentare hier sagen viel über die Kommentatoren aus.

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Fuchssprung  26.10.2023, 12:40
@Uniximander

Ich finde es immer lustig, wie schnell die Leute vergessen. Viele wünschen sich die DDR zurück. Aber natürlich wollen sie keine Alu Chips haben, sondern in harten Euro mit zurücknehmen in die DDR. Sie wollen auch nicht 13 Jahre auf ein Auto aus Pappe warten. Sie würden gern Ihren Golf mitnehmen in die DDR. Sie würden auch nicht gerne wieder jeden Tag Schlange stehen sondern bei Aldi einkaufen. Und natürlich wollen sie auch weiter ihr Maul aufreißen und dafür nicht eingesperrt werden. Die Demokratie wollen sie auch nicht mehr missen. In einer Diktatur wollen sie natürlich nicht mehr leben und die Grenzen sollen natürlich auch offen sein. Aber wenn diese Punkte alle erfüllt sind, dann würden sie gerne wieder in der DDR leben.

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Nein

Was ALLES? Dazu fehlen mir präzise Dinge, die in der DDR schlecht waren, so als Vergleich zur alten BRD, als die DDR noch "Zone" betitelt wurde.Meine Kindheit/Jugend, frühe Jahre als Erwachsene: spielte sich in der DDR ab. BRD-Schulklassen durften wohl die DDR besuchen, aber die DDR-Schulklassen eher doch wohl kaum die BRD, nur, wenn das erlaubt gewesen wäre: dann hätte man einen Vergleich, der wissenschaftlich Bestand hätte, so sind es eben nur Vermutungen, jeder erlebte die DDR anders, wie jeder die BRD anders erlebte und jetzt auch noch erlebt.

Nein

Nein, in der DDR war es nicht besser, sondern viel schlechter.

Es gab ein miserables Warenangebot, auch bei Lebensmitteln. Oft gab es die einfachsten Sachen nicht. Auf ein Auto musste man über 10 Jahre warten, einen Telefonanschluss hatten nur ganz wenige Leute.

Als DDR-Bürger musste man auf alle demokratischen Freiheitsrechte verzichten. Es gab keine freien Wahlen, keine freien Medien, keine Meinungsfreiheit, keine Reisefreiheit.

Ausserdem gab es in der DDR kaputte Strassen, marode Häuser und Fabriken und eine zerstörte Umwelt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Habe in der DDR gelebt, weiss eine ganze Menge darüber.

PicaPica  02.01.2023, 14:18

Gut, das Letztere ist hier auch zunehmend der Fall, LG. :)

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Wicht123532  03.01.2023, 10:53
@PicaPica

Aber noch längst nicht so schlecht wie in der DDR. Die Verhältnisse möchte ich jetzt nicht annähernd haben.

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urmselchen  25.10.2023, 08:58

selbst erlebt? Also ich lebte in einem Haus, was nicht kaputt war! Nenne mir bitte demokratische Rechte!

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Woropa  25.10.2023, 09:12
@urmselchen

Das habe ich schon geschrieben. Demokratische Rechte sind Meinungsfreiheit, Reisefreiheit, freie Wahlen, freie Medien.

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