War das Berufsleben in den 80ern wirklich entspannter?

7 Antworten

Damals war es auch anstrengend, heute ist alles noch penibler in der Handhabung, wo genauestens darauf geachtet wird, effektiv und sparsam zu operieren.

Nein, das war so. Da gab es sogar Arbeitgeber, denen es ein Anliegen war, möglichst viele Menschen mit Arbeit und Brot zu versorgen.

Wenn die alten Chefs dann starben/aufhörten, wurde von denen, die es übernahmen, erst mal rationalisiert, indem man einige Leute entließ.

Ja, das war tatsächlich so.

Da hatte ich in der Krankenpflege noch viel Zeit für meine Patienten, für Gespräche, für eine entspannte Versorgung und Pflege. Die Digitalisierung auf den Stationen fing erst an. Es waren genug Kolleg-en*innen da und nicht die große Uhr immer vor Augen.

Ja, war durchaus eine sehr schöne Zeit. Man wurde auch tatsächlich noch als Mensch wahrgenommen, so behandelt und respektiert.

Naja, seh dir doch mal die Einzelhandelsbranche an. Die Geschäfte waren unter der Woche bis maximal 18:30 Uhr geöffnet und an Samstagen war um 12 Uhr Schluss. Außer den langen Samstag, der ging wenn ich mich recht entsinne bis 16 Uhr.

Heute sitzen die Beschäftigten im Kaufland oder Globus bis 22 Uhr an der Kasse. Auch Samstags wäre ein Wetten Dass-Abend mit der ganzen Famile kaum möglich. Ebenso wird Sonntags nimmer so mit der Familie was unternommen.......was verständlich ist wenn man erst Samstagsabends nach 22 Uhr nachhause kommt. Aber okay, es vermisst ja auch niemand.....schließlich haben ja alle ihr Handy ;-)

Das schwingt viel Nostalgie mit.

Viele Arbeitsbereiche waren körperlich härter, im Bereich der Komplexität deutlich weniger vielschichtig.

Die Entwicklung vom Anbietermarkt, zum Verbrauchermarkt war gerade in seinen Anfängen. Die Preisbindung bis 74 und die UVP wirkten bis weit in die 80er Jahre. Sehr eingeschränkter freier Wettbewerb.

Entwicklungen in den Produktionbereichen, Computer und Robotik machten Umstrukturierungen nötig. So wurden ganze Jahrgänge in Frührentne geschickt, Jugendarbeitslosigkeit und deutliche Personalüberhänge machten eine 35 Stundenwoche möglich.

Das Wirtschaftswunder ging zu Ende.