Vor- und Nachteile am Beruf Historiker?

4 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Kommt drauf an, was man als Historiker so tut.
Ich kann mich nicht beklagen. Als Dozentin verdiene ich ganz gut, ebenso mit Fachberichten und Büchern, früher, als meine Gelenke noch nicht so morsch waren, war ich bei Ausgrabungen dabei, da habe ich auch sehr viel gesehen...das war toll, wenn auch manchmal angesichts der Umweltbedingungen sehr anstrengend.

Nachteile sind natürlich, gerade wenn man eben aktiv für eine Uni archäologisch tätig ist, dass man kaum bis gar keine Fördergelder mehr erhält und man ständig hausieren gehen muss.
In Privatunternehmen ist es hier sicher einfacher, als in einem staatlichen Institut.

Und was das Gehalt betrifft, gerade bspw. in Museen etc., da ist es damit nun ja..."überschaubar", wenn man nicht gerade der einzige Experte auf dem Gebiet ist.

Mal vom Gehalt weg...alleine das Wissen, das man sich aneignen kann, gerade, wenn man sich für spezielle Dinge interessiert, sich also spezialisiert. Da steht einem vieles offen. Letztlich beschäftigt man sich mit der Geschichte der Welt...das ist etwas wirklich Tolles.
Man kann vieles zu heute ableiten, sieht die Veränderungen sehr viel klarer, die sich im Laufe der Jahre/Jahrhunderte/Jahrtausende ansammeln.
Und es gibt hier Bereiche, die extrem spannend sind. Man sieht sehr vieles, wenn man sich aktiv darum bemüht.

Hier ist allerdings der Nachteil in dem Beruf, dass wir Historiker gerne in die Vergangenheit abtauchen und eben in dieser auch leben, dass uns die Gegenwart anödet und nervt. Zu denen gehöre ich eben auch.

Aber im Endeffekt kann man mit der Grundlage nahezu alles im geschichtlichen Bereich machen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Historikerin mit Schwerpunkten

12 Jahre Schule und 3-5 Jahre Studium + Eventuell noch 3-5 Jahre Promotion um danach vielleicht gerade ein Durchschnittsgehalt zu verdienen.

Also die Bezahlung ist für die Ausbildung definitiv ein Nachteil, Menschen die diesen Beruf ergreifen achten aber in der Regel auch nicht so sehr auf den Verdienst, denen sind andere Dinge wichtiger.


filmfan69  01.02.2023, 10:14

kommt natürlich ein bisschen drauf an, was man damit macht, das ist ja sehr verschieden. Wenn man sich habilitiert und dann als akademischer Rat an der Uni arbeitet, ist das schon etwas mau. Aber man kann ja auch in einem Unternehmensarchiv Anstellung finden (da arbeiten teilweise nicht nur Archivare, sondern auch Historiker). Oder man hat ein zweites Fach und wirt xxx- und Geschichtslehrer. Wenn man es dann zum Studienrat und später sogar zum Oberstudienrat bringt kann man sich bei einer vollen Stelle über das Gehalt nicht mehr wirklich beklagen; schon gar nicht, wenn man es schafft, eine der C3- oder gar C4-Professuren für Geschichte zu ergattern.

0

Durch Kenntnis der Vergangenheit wird die Gegenwart verständlich. Historiker können die vergangenen Ereignisse politisch, wirtschaftlich oder auch gesellschaftlich erklären, weil sie es studiert haben. Durch die Zusammenhänge dieser Dinge wird verständlich, was wann geschehen ist und was die Auswirkungen auf die Gegenwart sind, also weshalb etwas heute so ist, wie es ist.

Sie sind auch in der Lage, vergangene Ereignisse im Kontext der damaligen Zeit richtig einzuordnen und helfen damit, schlechte Dinge der Vergangenheit aufzuarbeiten. Sie können damit der Gegenwartspolitik Vorschläge zur Aussöhnung vergangener schlimmer Dinge machen.

Naja, dann denk doch mal selbst.

Was könnte den gut an dem Beruf sein, insbesondere wenn man sich für Geschichte interessiert?

Und negativ: wo könnte ein Historiker denn arbeiten? Wie sind die Jobchancen?

google doch mal Historiker Stellenangebote und gucke was da so kommt. Und ob man da leicht was wohnortnahes findet oder nicht?