Verkauf GmbH - neuer Inhaber meldet gleich Insolvenz an, wer haftet für Verbindlichkeiten?
Hallo,
hatte vor 1 Monat ähnlich gepostet. Jetzt ist es so, dass die Einrichtung erneut verkauft wurde, nachdem der 1. Verkauf im März geplatzt ist. Grund lt. GF der interessierten Firma waren hohe Verbindunglichkeiten im 7-stelligen Bereich. Der Verkäufer der GmbH ist seit 2018 Gesellschafter und Geschäftsführer der Firma, die jetzt übernommen hat. Verkauf 01.04.24, der Verkäufer ist am 02.04.24 ausgeschieden, am 3.4. wurde die Firma ins HR eingetragen und am 16.4. meldete man Insolvenz an. Verkäufer war auch der Betreiber, der die Einrichtung in 2023 übernommen hat, ist aus dieser Firma am 7.3.24 ausgeschieden. Wir haben offene Forderungen von 45.000 € und schauen jetzt in die Röhre? Haben wir eine Chance unser Geld zu bekommen? Das riecht doch ganz stark nach Betrug. Bin verzweifelt, da uns die offenen Forderungen an das Existenzminimum bringen. Danke für eure Einschätzung.
2 Antworten
Monatliche neue Verträge und dann jeweilige Einmalzahlung - im Dienstleistungsbereich? Was für ein Hintergrund hat denn so ein Verhalten?
Ehrlich gesagt habe ich die Abfolge der beiden Verkäufe nicht verstanden. Möglich wäre ein Betrug, wenn man nachweisen könnte, dass der Verantwortliche, mit dem ihr den Vertrag zu diesem Zeitpunkt (jeweils einzeln) abgeschlossen habt, bereits mit der GmbH so überschuldet war, dass der konkrete Zweifel daran bestand, dass er euch jemals hätte bezahlen können.
Allerdings stellt sich auch die Frage, auf welche Art und Weise ihr 35t € Forderungen habt auflaufen lassen und müsst euch daher fragen lassen, ob ihr nicht gewusst haben könntet, dass eine Auszahlung zweifelhaft ist. (Wo ist dann die Täuschungshandlung?)
Eine Strafanzeige wegen des Verdachts eines Betruges wäre sicherlich möglich, vor allem weil ihr bei einer angeblich 7stelligen Summe nicht die einzigen seid, die so vorgehen werden. Bei weitem nicht bei jeder Insolvenz wird ohne Anlass überhaupt geprüft ob Straftatbestände nach dem StGB oder GmbHGes, Steuerrecht u.v.m. vorliegen.
Wir haben offene Forderungen von 45.000 € und schauen jetzt in die Röhre?
Das ist bei Insolvenz so. Die Forderungen wären zur Tabelle anzumelden, aber wo nichts ist, kann auch nichts geholt werden.
Haben wir eine Chance unser Geld zu bekommen?
Vermutlich nicht.
Das riecht doch ganz stark nach Betrug.
Insolvenzverschleppung kann zu einer persönlichen Haftung der GF führen, nur nutzt das auch nichts, wenn die nichts haben. Näheres erklärt euch gerne euer Anwalt.
Bin verzweifelt, da uns die offenen Forderungen an das Existenzminimum bringen.
Das Risiko war euch bewusst, als ihr so hohe Forderungen habt auflaufen lassen, ohne Sicherheiten zu fordern.
Nein, das war uns nicht bewusst, die Rechnungen resultieren aus 2 Monaten und gezahlt wurde immer pro Rechnung wöchentlich nach 2-3 Wochen. Aber egal.