Unterschied zwischen WAV und MP3 hörbar?
Ich habe meine gekauften Musik-CDs kopiert und in MP3 (320 kBit/s) konvertiert und frage mich, ob man den Unterschied zum Original hören kann.
Einer meiner WAV-Dateien, die 45,4 MB groß ist benötigt als MP3 nur noch 9,64 MB. Ist das eine sehr gute Qualität für MP3? Das ganze umgewandelt habe ich mit dem Programm Helium Audio Converter (https://www.chip.de/downloads/Helium-Audio-Converter_51915140.html). Manchmal kopiere ich auch die CD gleich in MP3 Qualität mit dem Windows Media Player.
8 Antworten
Dieser Frage ist vor einigen Jahren die c't Redaktion nachgegangen. Sie hatten ein oder mehrere Lieder mit mehreren Kompressionsstufen ab 128 kBit/s und vier oder 5 Leute, die mit entsprechend guter Hardware getestet haben. Bei den Leuten waren u. a. ein Musikstudent und ein Produzent oder so, auf jeden Fall Leute, die gute Ohren und Ahnung von der Materie haben. Ich habe den Artikel nicht mehr und kann das nur noch aus der Erinnerung schreiben.
Bei 128 kBit/s waren für jeden Unterschiede hörbar. Bei 192 kBit/s war es teilweise schon Rätselraten. Über 200 kBit/s hörten noch zwei Leute geringe Unterschiede, konnten aber nicht sagen, was besser oder schlechter ist. Der Klang war einfach nur geringfügig anders, ließ sich sich aber qualitativ nicht zuordnen. Wer behauptet, er höre bei 320 kBit/s Unterschiede zum Original, bildet es sich meiner Meinung nach ein. Es sei denn, der Converter baut Fehler ein, aber das ist wieder ein anderes Thema.
Außerdem hatte derjenige, der die Unterschiede am besten heraushörte, ein spezielles Hörproblem.
Meine Meinung zu dem Thema ist, dass es praktisch keinen hörbaren Unterschied zwischen unkomprimiertem WAV und 320 kbit/s MP3 gibt. Ich habe oft genug den Blindtest gemacht, 128 kbit/s MP3 kann ich problemlos hören und bei 256 kbit/s muss ich mich sehr anstrengen, liege aber in 8/10 Fällen immer noch richtig. Bei 320 kbit/s aber kann ich es definitiv nicht mehr auseinander halten und ich habe nicht das billigste Setup (aber auch kein 1000€+ High-End) und vor allem noch ein sehr gutes Gehör.
Auf der anderen Seite benutze ich selber kein MP3. Auch, wenn ich keinen Unterschied höre, kaufe ich mir keine CDs, um danach durch Kompression Informationen zu verlieren. Dafür gibt's FLAC. Spart auch etwas Speicherplatz, kann anders als WAV Metadaten speichern und hat keinen Kompressionsverlust.
320 kBit/s ist Qualitativ eine sehr gute Komprimierung
und immer noch wesentlich besser als jede Vinyl-Pressung.
Ob du ein Unterschied zur CD hörst, hängt an deiner Hörleistung und der technischen Wiedergabe ab.
MP3 würde ich nur dann verwenden, wenn das Zielgerät ein oller MP3-Player oder altes Autoradio etc. ist.
Das Format ist technisch inzwischen veraltet. Es gibt bessere Alternativen, die heute jeder PC abspielen kann.
Man hört die Unterschiede vor allem in den hohen Tönen, weil MP3 diese zu grob codiert. Erhöhung der Bitrate verbessert daran nicht viel, da dieses Problem in der Funktionsweise des Formates selbst liegt.
Nimm lieber Opus, Vorbis oder AAC. Diese Formate liefern alle eine höhere Qualität bei niedrigerer Bitrate als MP3 (guter Encoder vorausgesetzt). Selbst YouTube nutzt diese inzwischen :).
Und dann VBR 192 (Opus, Vorbis) oder 256 (AAC), das langt völlig. Höhere Bitrate bringt IMHO nichts mehr.
Wenn dir das nicht reicht: Nimm FLAC und nimm zum Rippen EAC.
FLAC ist ein verlustfrei komprimierendes Format. Allerdings sind die Bitraten sehr hoch (wenn du Glück hast, etwa die Hälfte der WAV-Bitrate).
Ob Du einen Unterschied hörst, hängt nicht nur vom Grad der Kompression ab, sondern auch davon ob dein Soundequipment die Nuancen überhaupt wiedergeben kann und dein Ohr auf feinere Unterschiede geschult ist.
Mit der richtigen Technik wiedergegeben lassen sich gerade in Höhen und Tiefen Feinheiten ausmachen. Ab mittlerer bis starker Kompression sollten auch ungeübte Ohren auf einem Smartphonelautsprecher merken dass es Unterschiede in der Klangwiedergabe gibt.