Ungleichheiten und soziale Gerechtigkeit hinsichtlich der Rentenversorgung?

3 Antworten

Wenn die gesetzliche Rentenversicherung für alle Arbeitenden verpflichtend wäre, wäre sie gerecht.

Die Rente richtet sich - vereinfacht ausgedrückt - nach den erworbenen Entgeltpunkkten, die aus dem Verhältnis des beitragspflichtigen Einkommens zum Durchschnittseinkommen aller Arbeitsjahre berechnet werden, multipliziert mit dem Aktuellen Rentenwert.

Zusätzliche Entgeltpunkte gibt es für Kindererziehung, Pflege eines Angehörigen, Ausbildungszeiten, Entgeltersatzleistungen (Krankengeld, Arbeitslosengeld...) und in Form der Zurechnungszeit bei einer vorzeitigen Rente wegen Erwerbsminderung oder wegen Todes (Hinterbliebenenrente). Der Aktuelle Rentenwert wird entsprechend der Lohnentwicklung dynamisiert. Wer viele Jahre mit einem geringen Einkommen gearbeitet hat, kann einen Grundrentenzuschlag bekommen.

Insofern ist die Rente ein Ausdruck der individuellen Lebensleistung und daher weitgehend gerecht.

Die Ungerechtigkeit besteht darin, dass es eine Beitragsbemessungsgrenze gibt, so dass Gutverdiener prozentual weniger einzahlen und vor allem, dass die meisten Selbständigen, Freiberufler, sämtliche Beamte und Personen mit einer berufsständischen Vorsorgeeinrichtungen nicht in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen brauchen.

Anspruch auf Grundsicherung im Alter oder bei Erwerbsminderung hat jeder, dessen Rente nicht zum Leben reicht oder der keinen Rentenanspruch erworben hat.

Leider nicht. Die Rentenversorgung ist in einer Alten Gesellschaft entstanden. Damals war es üblich, früher zu sterben, wie es heute nicht mehr ist. Mittlerweile gibt es mehr Alte als Junge. Und diese können die Rente nicht mehr stützen. Obwohl es in Deutschland als versprechen gilt, im Alter versorgt zu werden. Vom Staat, in den du dein Leben lang eingezahlt hast. Also sage ich, Deutschland hätte das schon lange reformieren müssen. Aber unter Merkel haben wir leider 16 Jahre verpennt. Die kann man nicht so schnell wieder aufholen.

Ein neuer Plan und eine neue Rentenversicherung muss her. Nur, wie sieht diese aus?

LG

Woher ich das weiß:Hobby
okieh56  05.05.2024, 18:09

Ja, das ist die Kernfrage! Wie soll eine reformierte Rentenversicherung aussehen und wie finanziert werden?

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Ylvietherian  05.05.2024, 21:30
@okieh56

Informiere dich mal über Norwegen^^ die haben ein neues System. Also Deutschland könnte sich da orientieren

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okieh56  05.05.2024, 22:54
@Ylvietherian

Norwegen hat immense Einnahmen durch die Ölförderung. Da kann Deutschland nicht mithalten.

Deutschland könnte sich auch an einigen anderen europäischen Staaten orientieren, z.B. auch an Österreich oder den Niederlanden.

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Ylvietherian  05.05.2024, 23:01
@okieh56

Mittlerweile hat Norwegen aber das Rentensystem reformiert. Es bezieht sich jetzt (so weit ich weiß) auf Aktien. #Aktienrente

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okieh56  05.05.2024, 23:05
@Ylvietherian

Wenn man in Aktien investieren will, muss man zunächst einmal Kapital haben. Davon hat Norwegen genug.

Die Rentenversicherung in Deutschland hat keine großen Rücklagen, denn die eingenommenen Beiträge werden sofort wieder an die aktuellen Rentner ausgezahlt. Es wird kein Gewinn gemacht. Um (einen Teil) in Aktien zu investieren, müsste der Staat zunächst einmal ein paar Milliarden investieren. Dann könnten die Zinsen die Rentenversicherung entlasten.

Du kannst nicht Äpfel mit Birnen vergleichen.

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Ylvietherian  05.05.2024, 23:08
@okieh56

Das habe ich ja gesagt. Wir Deutschen hängen sehr weit hinterher. Deutschland war nicht arm. Aber wir haben den Moment verpennt. So ist das halt. Wer nicht kommt zur rechten Zeit muss nehmen das, was übrig bleibt. Deutschland hat genug Geld. Aber halt eben nicht für alles. Entweder Ausland oder Rente. Your choice. Also, was würdest DU machen?

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okieh56  05.05.2024, 23:23
@Ylvietherian

Ich würde zunächst einmal in Bildung investieren. Außerdem würde ich die Wirtschaft stärken, indem ich die Schuldenbremse aufhebe, um sinnvolle Investitionen zu ermöglichen.

Was die Rente angeht, würde ich

  • langfristig alle bisher nicht pflichtversicherten Arbeitenden in das System einbeziehen - vorläufig nur diejenigen ohne eine alternative Altersvorsorge,
  • die Beitragsbemessungsgrenze aufheben,
  • die Aktienrente durch eine einmalige Investition einführen, um mit den Zinsen die Rentenversicherung zu stabilisieren,
  • den Mindestlohn anheben, denn nur wer ein vernünftiges Arbeitsentgelt hat, kann eine ordentliche Rente erarbeiten.
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Ylvietherian  05.05.2024, 23:26
@okieh56

Du solltest Wirtschaftsminister sein:) mehr Talent als im ganzen Bundestag.

LG ^^

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okieh56  06.05.2024, 09:13
@Ylvietherian

Vielen Dank!

Aber weniger Talent als unser Wirtschaftsminister wäre auch kaum möglich :-(

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Wo siehst du eine Ungerechtigkeit, wenn ALLE den gleichen Beitragssatz zahlen? Die einzige Ungerechtigkeit dabei, ist die Beitragsbemessungsgrenze.