Umsetzung von LGBTQ+ Inhalten im Unterricht?
Hey!
Wie kann man eurer Ansicht nach queere Lerninhalte im Unterricht an Schulen integrieren? Ein Beispiel von mir wäre es z.B. im Deutschunterricht die Schüler mit Büchern, z.B. 'Mein Bruder heißt Jessica' von John Boyne zu konfrontieren. Natürlich gibt es viele weitere Möglichkeiten, wie Aufklärung und Entwicklung von queeren Rechten in Sozialwissenschaften und Geschichte. Was fallen euch für Möglichkeiten ein, sollte man queere Inhalte überhaupt unterrichten? Es gibt viele Möglichkeiten für den Unterricht, gerade Biologie und Psychologie bieten sich da an. Also, was sind eure Vorschläge?
Und wie würdet ihr als Lehrer(in) reagieren, wenn sich ein Schüler oder eine Schülerin als trans outet?
Liebe Grüße!
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14 Antworten
Im Sexual- bzw. Sozialkundeunterricht zumindest die Grundorientierungen/-identitäten (Homo-, Bi- und Asexualität sowie Trans- und Intergeschlechtlichkeit) zu erwähnen, halte ich aufgrund meiner eigenen Erfahrungen für durchaus angebracht.
Während meiner Schulzeit beschränkte sich der Sexualkundeunterricht nämlich nur auf so hohle Phrasen wie "Der Zweck der Sexualität ist die Fortpflanzung" und "Sex ist ein Grundbedürfnis wie Essen und Trinken". Hätte man mir damals auch gesagt, dass jeder Mensch Sexualität anders wahrnimmt und es ebenso Menschen - wenn auch wenige - gibt, die gar kein Bedürfnis nach Sex oder Sexualität empfinden, hätte das mir mein Erwachsenwerden erheblich erleichtert.
Ich finde man sollte im Sexualunterricht darüber Aufklären das es Homosexualität oder Transsexualität gibt. Und auch wie man bei Gleichgeschlechtlichem Sex verhütet. Einfach das wichtigste eben. Aber man sollte es nicht übertreiben. Wenn die Kinder wissen das so etwas existiert reicht das völlig und wenn sie mehr darüber wissen wollen können sie ja weiter nachfragen. Ich glaube man sollte es Locker sehen und entspannt damit umgehen. So vermittelt man auch den Kindern das es eben einfach etwas ist das so existiert und nicht schlecht ist.
Man sollte im Biologieunterricht über Homosexualität sprechen. Ich fände das in der weiterführenden Schule nicht unangemessen. Ja, man sollte weiterhin den Fokus auf die Heterosexualität legen, da die Aufklärung darüber statistisch gesehen für mehr Menschen relevant ist, aber man sollte das Thema auch nicht wie bisher komplett integrieren. Heutzutage setzt man leider stattdessen oft auf den Quotenschulen auf dem Arbeitsblatt, was aus meiner Sicht nicht zielführend ist. Zudem sollten Lehrer Verständnis zeigen, wenn sich Schüler als was auch immer outen. So könnte man insgesamt das Thema normalisieren und somit insgesamt auch nur die Leute fördern, die tatsächlich so sind.
Das ist was ich aktuell Ehrenamtlich mache. Im Auftrag der Schulen in Zusammenarbeit mit schlau.nrw Fachstelle Paderborn. Die Kinder lieben es bisher.
Man sollte das ganz normal behandel, das gibt es halt, also nicht ausweichen, aber auch kein großes Bohei darum machen - und Fächer wie Biologie oder Sozialkunde wären dafür am besten geeignet.