Streuen die Kugeln von Waffen im Echten Leben?

12 Antworten

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Hallo,

Zwar ist der Schütze normalerweise der größte Streufaktor, aber auch die Waffe hat eine gewisse Streuung:

Mit dem Abfeuern der Patrone wird die Waffe in Schwingung versetzt. Somit bewegt sich auch die Mündung hin und her. Diese Schwingungen machen natürlich nur winzige Millimeterbruchteile aus, aber bei der Entfernung bis zum Ziel ist es schon ein Unterschied, ob sich die Mündung gerade nach links unten oder rechts oben bewegt in dem Moment, in dem das Geschoss austritt. Daher muss eine Waffe ja auch "eingeschossen" werden, also die Zieleinrichtung auf den Punkt in einer gewissen Entfernung eingestellt werden, in den das Geschoss tatsächlich fliegen wird. Es ist nämlich nicht so, dass das Geschoss genau in der Verlängerung der Linie in der Mitte des Laufes ("Laufseelenachse") losfliegt, und dann von der Gravitation je nach Entfernung unter diese Line gezogen wird. Wäre es so, dann könnte man die Visierung ja bei jeder Waffe gleich starr montieren. Die tatsächliche Flugbahn verläuft aber meist etwas anders.

Die Streuung, die eine Waffe hat, hängt also davon ab,

  • wie stark diese Schwingungen sind, massive, dickwandige Läufe schwingen nicht so stark, sind daher meist präziser.
  • Wie stark der Punkt variiert, an den sich die Mündung gerade bewegt, wenn sie das Geschoss verlässt. Minimale Schwankungen in der Pulvermenge, im Geschossgewicht,... können zu mehr oder weniger starken Unterschieden führen.
Pomophilus  07.03.2021, 15:09

Vielen Dank!😃🌟

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Laut deiner Aussage fliegt jede Kugel Ewig.

Eine Kugelstreuung exestiert, es gibt viele Faktoren. Windstärke und Kaliber sind die größten.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Nein, Kugeln fliegen nicht 100% gerade aus. Es muss einen gewissen Spielraum zwischen Kugel und Lauf geben, sonst würde die Kugel stecken bleiben. An welcher Seite der Wände die Kugel beim Austritt anliegt, ist zufällig. Zusätzlich kann es beim Austritt und beim Flug turbulente Luftströmungen geben, die die Flugbahn auch zufällig beeinflussen. Die Kugeln sind auch nicht zu 100% symmetrisch, sondern habe kleine Fertigungstoleranzen. Außerdem beeinflusst die Temperatur des Laufs. Schließlich kann auch niemand eine Waffe 100% ruhig halten, wenn sie abgefeuert wird.

Auch reale Kugeln haben einen Streuradius.

schlappeflicker  05.11.2019, 13:46

Die geschossen werden an die Wände gepresst um geführt zu werden.

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mjutu  05.11.2019, 14:00
@schlappeflicker

Stimmt, und dabei bekommen sie die berühmten Kratzer und den Drall bei manchen Waffen. Trotzdem kann die Führung nicht mit 0.0 Toleranz erfolgen.

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windydogs  05.11.2019, 15:34
@mjutu

Die Führung eines Geschosses funktioniert nicht nur mit Null-Toleranz, sondern die Geschosse haben sogar ein leichtes Übermaß.

Die Bohrung eines gezogenen Laufes entspricht dem Feldkaliber, die Züge sind dann jeh nach Waffe noch mal einige Zehntel mm größer. Der Durchmesser des Geschosses entspricht aber eben dem Zugdurchmesser, sprich es ist größer als die tatsächliche Laufbohrung.

Das Geschosse kleiner als die Laufbohrung sind ist nur bei Vorderladern so, ansonsten könnte man sie ja von vorn nicht laden.

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Pomophilus  05.11.2019, 17:19

Nein, das gilt höchstens bei Vorderlader, sonst bringt man die Kugel nicht nach hinten bis ins Patronenlager.

Bei modernen Waffen mit gezogenen Läufen entspricht der Geschossdurchmesser dem Felddurchmesser. Der Zugdurchmesser aber ist geringer! Die Züge schneiden sich also allseitig in das dickere Geschoss ein. Der Gasdruck sorgt dafür, dass es nicht stecken bleibt.

http://www.hassel-online.net/WaffenMun/das-kaliberwirrwar.html

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Leestigter  05.11.2019, 19:40

Was für ein Unsinn, google mal "Züge und Felder", dann weist du auch, woher diese Abdrücke in Geschossen kommen...

https://c8.alamy.com/compde/apn5jf/forensische-ballistik-rifling-markierungen-auf-kugel-auch-bekannt-als-land-impressionen-und-eindrucke-der-nut-apn5jf.jpg

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mjutu  05.11.2019, 20:38
@Leestigter

Aha. Gegooglt, z.B. https://jgwasserschloss.jimdo.com/jagd-und-weidwerk/waffen-und-munition/b%C3%BCchsen/

In der Tat, die Kugeln haben einen Durchmesser zwischen den Zügen und Feldern. Deswegen weisen sie die Rillen auf. Sie liegen dann zwar innerhalb der Laufs n den Wänden an (im Gegensatz zu meiner Antwort), das allerdings nicht 100% symmetrisch. Und darum verlassen sie den Lauf nicht immer im exakt gleichen Winkel, sondern haben eine Streubreite.

Man kann nicht mal einen Laser so bauen, dass er 0 Grad Streubreite hat.

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Leestigter  05.11.2019, 21:19
@mjutu

Wie hast du unsinniger Weise in deiner Antwort geschrieben:

Es muss einen gewissen Spielraum zwischen Kugel und Lauf geben, sonst würde die Kugel stecken bleiben

Aus deinem Link:

Das Geschoss wiederum hat noch einen andern Durchmesser, dieser liegt zwischen dem der Züge und dem der Felder; es kann also nicht von alleine durch den Lauf rutschen, sondern muss mit Gewalt hindurch gepresst werden. Das wiederum besorgen die heissen Pulvergase beim Schuss. Das ganze ist so ausgelegt, dass das überschüssige Material des Geschosses sich in die Züge presst und diese genau ausfüllt. 

Und jetzt google mal den Begriff "genau"..

Hier mal was zum grübeln:

http://www.sr71.dyndns.info/images/_jaegerpruefung/Sachgebiet1-Waffen/Jagd-Felder-Zuege.jpg

Zugmass bei 9x19 ist 9,02mm

Und welches Maß liest du bei der CIP von der Patrone, also der Geschossdurchmesser, bevor!! es durch den Lauf getrieben wird?

Wie erklärst du mir, dass 9,03 des Geschosses kleiner ist als die 9,02 des Zugmaßes - denn das muss es ja sein, wenn dein "Es muss einen gewissen Spielraum zwischen Kugel und Lauf geben, sonst würde die Kugel stecken bleiben" irgendwie Sinn ergeben soll...

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/4/4c/9x19mm_Parabellum.jpg/400px-9x19mm_Parabellum.jpg

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mjutu  05.11.2019, 21:47
@Leestigter

Auch wenn du mehrfach wiederholst, wie "unsinnig" dieses Detail meiner Antwort war, hilft das niemandem weiter. Ich habe in meinem Kommentar längst zugegeben habe, dass dieser Satz aus meiner Antwort falsch ist. Was bringt's dir dann, weiter darauf herum zu reiten?

An der Kernaussage ändern auch die von dir genannten Zahlen nichts: Die Kugel läuft nie 100% genau gleich durch den Lauf und deswegen tritt sie mit einer gewissen Streubreite aus. Ich habe noch 4 weitere Argumente genannt. Die Auswirkungen des erhitzten Laufs des G36 Gewehrs auf die Zielgenauigkeit sind berühmt geworden. Da hilft auch ein Kontakt zwischen Kugel und Lauf nichts.

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Leestigter  05.11.2019, 23:06
@mjutu

Du lenkst weiter ab, ich hasb nie was über Streuung bemangelt, nur über dein "Spiel im Lauf" - und "längst zugegeben" war eben erst...

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mjutu  05.11.2019, 23:57
@Leestigter
  • schlappeflicker hat auf den Fehler hingewiesen, und ich habe vor 10 Stunden "stimmt" geantwortet. So viel zu "eben erst".
  • windydogs hat es erklärt
  • Pomophilus hat es richtig gestellt
  • Du hast das nochmals betont und als "Unsinn" bezeichnet
  • Dann postete ich vor 3 Stunden einen Link der eure Aussagen bestätigt und schrieb "in der Tat" und "im Gegensatz zu meiner Antwort".
  • Du hast wiederholt, dass es "Unsinn" war und Dinge vorgerechnet.

Das Thema ist ausgelutscht, Leestigter.

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Leestigter  06.11.2019, 00:05
@mjutu

Noch nicht mal jetzt bei der Wahrheit bleiben?

Lassen wir es, bevor du kindisch wieder löschen lässt!

Bleib einfach bei deinen PCs und schreib nicht zu Dingen, die du dir mangels Praxis nicht vorstellen kannst!

Mir geht es einzig und allein darum dass so Blödsinn von wegen "je nachdem wo die Kugel grad anliegt kommt sie aus dem Lauf" nicht noch jemand liest und glaubt!

Und auch das wird sicherlich wieder gelöscht werden, so bist du halt!

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mjutu  06.11.2019, 00:19
@Leestigter

Ich bleibe bei der Wahrheit und bei der Sache. Deine Aufgeregtheit kann ich nicht nachvollziehen.

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Tuehpi  06.11.2019, 08:50
@mjutu

So wahr auch alles ist was Leestigter schreibt, so cholerisch ist er doch eigentlich immer bei seinen Antworten. Ich würds nicht persönlich nehmen. Hat doch so ziemlich jeder der hier irgendwas zu Waffen schreibt irgendwann einmal abbekommen :)

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Nein, ein Geschoß fliegt nicht immer perfekt aus dem Lauf.

Daß das tatsächlich so ist kann man ziemlich leicht feststellen, indem man mit ein und der selben Waffe aus einem Schießgestell ( ransom-rest o.ä. ) verschiedene Munitionssorten verschießt.

Dadurch das die Waffe fest eingespannt ist werden Ungenauigkeiten durch den Schützen ausgeschaltet und man kann Munition verschiedener Hersteller miteinander vergleichen.

Jeh nach Waffe und Munition kann es dabei durchaus vorkommen, daß sich der Streukreis von der besten zur schlechtesten Sorte locker verdoppelt.

Bei teuren Sportwaffen merkt man sogar deutliche Unterschiede zwischen unterschiedlichen Produktionslosen der selben Munition eines bestimmten Herstellers.

Bei selbstgeladener Munition haben sogar die einzelnen Komponenten der Munition deutlichen Einfluß auf die Grundpräzision der Munition.

Und sogar die Umgebungstemperatur beim schießen beeinflußt den Streukreis.

Die Kugeln selbst streuen nicht.

Aber:

Der Schütze hält die Waffe nie 100% ruhig. Muskelanspannung, sogar der Puls sorgen für minimale Abweichungen, ganz gleich wie fähig der Schütze ist. Einzig eine fest verbaute, mechanische Apparatur würde dem entgegen wirken. Aber auch die kann Faktor 2 nicht gänzlich eliminieren.

Wird ein Projektil abgefeuert entsteht durch die Explosion und die entweichenden Gase ein Rückstoß. Dieser kann je nach Kaliber und Waffe ziemlich wuchtig ausfallen. Blaue Flecken durch den Kolben sind nicht ungewöhnlich. Hier kommt die grundlegende Physik zu tragen. Jede Kraft benötigt eine entsprechende Gegenkraft zur Bewegung. Je größer und schneller das Projektil, desto kräftiger das Wirken entgegen der Schussrichtung.

Ferner beeinflussen Umweltfaktoren die Flugbahn des Geschosses. Daher müssen auf große Entfernungen nicht nur Schwerkraft und Wind, sondern zuweilen auch Faktoren wie Luftfeuchtigkeit von Schützen berücksichtigt werden.

Und auch unter maschineller Fertigung ist kein Geschoss wie das Andere. Minimale Abweichungen in Bauform und Zusammensetzung führen auch hier zu minimalen Abweichungen.

Zu guter Letzt erhitzt sich der Lauf der Waffe bei einem Schuss. Unter Dauerfeuer so sehr dass manche Waffen bei längerer Nutzung den Dienst versagen, da Metalle auf Temperaturveränderungen entsprechend reagieren und sich (zeitweilig) verformen. Auch das trägt dazu bei dass der erste Schuss sich nicht exakt so verhält wie der hunderste.