Sollte die Erbschaftssteuer komplett abgeschafft werden?

9 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Erbschaft und Schenkungssteuer gehört beides abgeschafft. Das Geld wurde mehrmals bereits versteuert und die Freibeträge sind zu gering.

Nein.

Klar, für direkte Verwandte soll ein großer Freibetrag gelten, wie es jetzt auch ist (Ehegatte/Kinder 400.000,-), aber warum sollen absolut Fremde vom Erbe steuerfrei profitieren ??

Ein Unternehmer, der viel erwirtschaftet hat, hat auch was für die Gesellschaft getan, wenn da etwas in Form von Steuern an die Gesellschaft zurück kommt, ist das okay.

So, wie es jetzt ist, ist das okay

Ich finde die Debatte ein bisschen witzlos. Über 90% aller in Menschen wird - sofern sie zwei oder mehr Kinder haben - niemals Erbschaftssteuer zahlen müssen. Denn so viel Vermögen, dass es überhaupt steuerlich relevant wird, haben nur die reichsten 10% der Bevölkerung.

Diejenigen, die knapp über dieser Grenze liegen, können durch geschicktes Verschenken die Steuergrenze mehrfach unterschreiten.

Und um die Superreichen tut es mir ehrlich gesagt nicht leid. Wer 100 Millionen oder mehr erbt, kann ruhig ordentlich Steuern zahlen.

trans64 
Fragesteller
 25.08.2023, 23:21

Naja eine Putzfrau die mit ihrem Mann eine Münchner Wohnung vor 70 Jahren gekauft hat und das Haus jetzt mehrere Millionen € wert ist hat das Problem, dass die Nachfolger:innengeneration hohe Steuern drauf bezahlen muss. Obwohl die eben nicht superreich sind sondern normale Arbeiter/innen

Das ist mitunter das grösste Problem

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SkR1997  26.08.2023, 10:12
@trans64

Meinetwegen kann man die Freibeträge anpassen, z.B. 500.000€ pro Kind.

"Um in Deutschland demnach zu den Reichen beziehungsweise Wohlhabenden zu gehören, benötigten Haushalte im Jahr 2020 ein Vermögen von 477.200 Euro im Jahr." (Quelle: https://cryptomonday.de/vermogensverteilung-deutschland-schere-zwischen-arm-und-reich/)

Als Reich zählen nach dieser Quelle die reichsten 10% eines Landes. Je älter Menschen werden, desto mehr Vermögen häufen sie zwar an, aber selbst von den reichsten 10% müssen nicht alle Erbschaftssteuer zahlen.

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Schwierig:
Einerseits ist die Erbschaftsteuer löchrig wie ein Schweizer Käse, man kann mehr als 100 Wohnungen steuerfrei erben, Omas Häuschen aber nicht, Firmenanteile werden anders bewertet als Kontoguthaben, ...

Sicher ist: Die Freibeträge sind durch die Immobilienpreissteigerungen definitiv zu gering geworden und die Bemessungsgrundlagen müssen dringend überarbeitet werden - und möglicherweise ist eine komplette Abschaffung sogar die billigere Variante, welche Risiken bestehen macht doch gerade die Grundsteuer vor.

Im Jahr 2022 betrugen die Einnahmen aus der Erbschaftsteuer in Deutschland rund 9,23 Milliarden Euro.

Darauf kann der Staat wohl kaum verzichten!

Man könnte allerdings hin gehen und die Besteuerung großer Erbvermögen vernünftig regeln und "Normalos" im Gegenzug ein wenig entlasten.