Wieso schafft man das Trennungsjahr nicht ab?

Das Ergebnis basiert auf 13 Abstimmungen

Das Trennungsjahr beibehalten 62%
Das Trennungsjahr abschaffen 38%

5 Antworten

Das Trennungsjahr beibehalten

Hallo Hubiaha,

laut Artikel 6 Absatz 1 des Grundgesetzes für die Bundesrepublik Deutschland stehen Ehe und Familie unter dem besonderen Schutze der staatlichen Ordnung. Was die Verfassung vorgibt, muss auch der Geber einfacher Gesetze beachten.

Jedenfalls verdeutlicht Art. 6 GG, dass die Ehe etwas besonderes und zudem schützenswert ist. Unter dem Aspekt der Schutzwürdigkeit kann unter anderem verstanden werden, dass geschlossene Ehen nicht leichtfertig geschieden werden sollen. Der Gesetzgeber hält es für notwendig, ein Trennungsjahr als Beweis der Ernsthaftigkeit des Scheidungsanliegens zu fordern, um dieses Ziel zu erreichen.

Dies rührt sicherlich auch daher, dass die Ehe als Institut in Deutschland stets durch die christliche Dimension geprägt worden ist. Hier heißt es, dass nur der Tot einmal geschlossene Ehen scheiden kann. Weltlich ist es nun nicht der Tot, sondern lediglich ein Trennungsjahr und ich finde, dass hier seitens des Gesetzgebers ein guter Mittelweg gefunden wurde, die Ernsthaftigkeit und Bedeutung der Ehe zu wahren und gleichzeitig den Ehegatten angemessene Möglichkeiten und Wege der Scheidung zu ermöglichen.

VG, blumenvase

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Rechtswissenschaft (Jura)
Das Trennungsjahr beibehalten

Stell dir mal das Szenario vor: Ein Paar streitet sich heftig worauf einer sagt" ich will mich scheiden lassen". der läuft dann sofort zum Anwalt und 1 Tag später ist man geschieden. (übertrieben ausgedrückt)

Ob diese spontane Aktion wirklich gut war ist fraglich. Oft sagt man in der Wut Sachen , die man später bereut. Dazu kommen viele paare im Trennungsjahr wieder zusammen (Manchmal merkt man erst, wenn der Partner nicht mehr da ist, was man an ihm hatte). Gerade wenn Kinder da sind wäre es toll, wenn sich die Eltern wieder vertragen und zusammen kommen würden.

Dazu würde es ohne Trennungsjahr sicher mehr Rosenkriege geben. in 1 Jahr haben sich die Wogen meist halbwegs geglättet und man kann mit dem Expartner normal über das Thema Gutertrennung/KInderbetreuung reden. Würde die Scheidung nach einer Woche sein, dann wären die Fronten noch viel verhärteter und keiner würde irgendwo nachgeben.

Abgesehen von all dem: Man kann auch mit jemanden zusammen sein, wenn er offiziell noch mit jemanden anderen verheiratet ist = gerade im Trennungsjahr ist. Und nach 1 Jahr dann heiraten reicht ja auch aus.... (falls man es so eilig hat)

Das Trennungsjahr beibehalten

In Deutschland ist die Ehe immer noch das vom Staat bevorzugte und geförderte Modell - sie ist quasi "heilig". Wenn man verheiratet ist, hat man einige, wenn auch nicht viele Vorteile.

Man kann darüber denken, was man will, aber solange das so ist (und viele Leute heiraten immer noch kirchlich) macht das Trennungsjahr schon Sinn. Die Ehe soll ein dauerhafter Bund sein. Wenn man den nicht eingehen will, braucht man ja nicht heiraten. Fragt keiner mehr danach. Uneheliche Paar sind keine Schande. Dann stellt sich die Frage weder nach dem Unterhalt noch nach dem Trennungsjahr.

Die Bundesrepublik hätte 1990 die rechtliche Lage ändern können - wenn man das DDR Recht übernommen hätte. Wollte man aber nicht, obwohl manches diskutiert wurden ist.

Das Trennungsjahr beibehalten
Und in Deutschland haben wir noch das Trennungsjahr.

Das Trennungsjahr gibt es auch in anderen Ländern, nicht nur in Deutschland.

Wie findet ihr das? Ich finde das komplett unnötig.

Das kannst du in denem Alter auch "unnötig" finden.

Das Trennungsjahr abschaffen

Und Ehegattenunterhalt komplett abschaffen.

Man geht so auseinander, wie man gekommen ist.


dancefloor55  27.03.2020, 06:49

man geht so auseinander, wie man gekommen ist?

na dann kommen die Kinder ins Kinderheim, denn die hatte ich vorher auch noch nicht...

oder werden die einer Person "aufs Auge gedrückt" und die muss schaun wie sie/er das mit Teilzeitjob + Kindern finanziell regelt? Ob man mit einem 800 € Netto Gehalt sein Leben mit 1 Erwachsenen und 2 Kindern ohne staatliche Hilfe finanzieren kann ist fraglich...
dazu war der andere Partner ja auch bei der Zeugung nicht ganz unbeteiligt. Also wieso sollte dann ein Partner alle negativen finanziellen Konsquenzen tragen während der andere sein Leben weiter lebt wie bisher? 

1