Sind PKW's wie der Opel Omega, der Mazda 6, der VW Passat Mittelklasse oder schon Oberklasse?

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Mazda 6 und VW Passat sind bürgerliche Mittelklasse pur und eher günstige Modelle, der Opel Omega ist ein Wagen der gehobenen Mittelklasse (den hatte ich selbst). Hinsichtlich seiner Eigenschaften kommt der Omega mitunter an die damals aktuelle Oberklasse heran (Platzangebot, Ausstattung, Leistung und Antriebskomfort höherer Versionen - ich hatte den 3.2 V6 Automatik von 2003), ist aber ein Vertreter der gehobenen Mittelklasse: Oberklasse wäre der Opel Senator gewesen; den hatte mein Opa, das Modell wurde im Juni 1993 eingestellt. Von VW wäre der Phaeton ein Vertreter der Oberklasse gewesen, obwohl der alte Passat W8 (hier ein Bericht vom Spiegel aus dem Jahr 2001) hinsichtlich einiger Eigenschaften (wie der Omega) faktisch an die Oberklasse heranreichte.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Da gibts meines Wissens nach verschiedene Faktoren, an denen man das fest macht. Preislich oder doch eher bzgl. der Größe?

Ich würde diese Fahrzeuge aber irgendwo zwischen Mittelklasse und obere Mittelklasse einstufen.

Ein ganz wichtiger Faktor ist

  • eine deutlich über Mittelklasseniveau erhöhte Karosseriebreite für max. Komfort
  • der Verkaufspreis, der in der Mittelklasse einen höheren Kostendruck mit sich bringt als in der Oberklasse
  • die Verfügbarkeit von Oberklase-Optionen wie Voll-Lederaussstattung, elektrisch verstellbaren und beheizbare Sitzen, Luftfederung hinten, Top-Sicherheitssytemen
  • die Verfügbarkeit von sehr potenten Motoren, mindestens mit 8 Zylindern

In mindestens einem oder zwei der genannten Punkte fallen die genannten Autos aus dem Raster. Der Opel Omega erfüllt aber eine Sonderrolle, aus folgenden Gründen:

  • es gab ihn als Lotus Omega, dem ein 3.6 Liter Biturbo-Reihensechszylinder mit 377 PS Porsche-Fahrleistungen verlieh. Eine Fabelkzeit von um die 18 Sekunden von 0-200 Km/h schaffte damals keine andere Serien-Limousine, weder von Mercedes noch von BMW!!! Dieser Motor war jedoch nach Aussage des ehemaligen Opel-Motoerenentwicklers DR. Friz Indra leider nicht standfest.

https://de.wikipedia.org/wiki/Lotus_Omega

"Der Lotus Omega beschleunigt von 0 bis 100 km/h in 5,4 s, wobei seine Höchstgeschwindigkeit bei 283 km/h liegt. Das Fahrzeug konnte jedoch mit Fahrleistungen von bis zu 4,9 s auf 100 km/h und 17,3 s auf 200 km/h gemessen werden."

  • auf der Basis des Omega gab den Versuch einer Oberklasse-Variante, dem Opel Senator B. Von diesem wurde sogar eine Versionen als Direktions-Limousine mit langem Radstand in kleinen Stückzahlen in Rüsselsheim bei Opel produziert.
  • bei Irmscher entstand wiederum eine potentere Version mit satten 4 Litern Hubraum und 272 PS, dem größten Hubraum bei Opel seit den 70er Jahren.

https://de.wikipedia.org/wiki/Opel_Senator

"Ab März 1990 war der 4,0-Liter-24-Ventiler von Irmscher mit 200 kW (272 PS) erhältlich."

Aber letztlich konnte Opel beim Senator B das Image eines gepimpten Omega nie abstreifen, dieser wurde eher von Opel-Aufsteigern gekauft, nicht von Umsteigern der traditionelen Luxus-Marken Mercedes, BMW und Jaguar. Daher kam er nie auf große Stückzahlen und seine Produktion wurde 1993 ohne Nachfolger eingestellt.

Neben dem Image-Problem mag insbesondere eine Rolle gespielt haben, dass die im Senator verbauten Automatikgetriebe bezüglich Schaltgeschwindigkeit, Gangspreizung und Wandlerüberbrückung nicht z.B. einer aufwendigen Automatik-Eigenentwicklung wie im Mercedes 300E W124 mithalten konnten. Schließlich wird der Antriebskomfort in der Oberklasse mageblich von der Automatik bestimmt.

Vw will mit dem Passat will allem Anschein nach Mittel und Oberklasse bedienen.

Das sind Mittelklasse und obere Mittelklasse Wagen